Bei akuter Gewalt
Wenn Sie sich akut bedroht fühlen, können Sie die Polizei rufen! Diese ist verpflichtet, gegen Gewalt einzuschreiten und kann zum Beispiel Täter*innen für mehrere Tage aus der Wohnung verweisen.
Bei dringendem Beratungsbedarf wenden Sie sich an das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen", wo jederzeit auch Dolmetscher*innen zur Verfügung stehen.
Sollten Sie verletzt worden sein, lassen Sie sich bei einer Ärzt*in Ihres Vertrauens medizinisch behandeln. Sprechen Sie über das, was passiert ist. Ärzt*innen können Hilfe leisten und vermitteln. Falls gewünscht, können sie auch Möglichkeiten der anonymisierten Spurensicherung aufzeigen.
Gewaltschutzzentren
Die Gewaltschutzzentren bieten Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, Beratung und Hilfe nach einer akuten Gewaltsituation an. Sie können sich selbst an die Gewaltschutzzentren wenden oder die Vermittlung erfolgt über die Polizei nach einem Einsatz, wenn Sie damit einverstanden sind.
Kurzfristiger Unterbringungsbedarf
Bei kurzfristigem Unterbringungsbedarf können Sie sich an die Notaufnahme des Elisabeth-Fry-Hauses wenden und sich nach einem freien Platz erkundigen.
Das Elisabeth-Fry-Haus ist ein Hilfsangebot für Frauen und Frauen mit Kindern in Köln.
Frauenhäuser
In Köln gibt es zwei autonome Frauenhäuser. Beide bieten Schutz und Unterkunft für Frauen und deren Kinder, die von körperlicher, seelischer und sexualisierter Gewalt betroffen oder bedroht sind. Jede Frau wird unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Aufenthaltsstatus oder ihrer Religionszugehörigkeit aufgenommen.
Aus Sicherheitsgründen sind die Adressen der Häuser nicht öffentlich bekannt. Die Frauenhäuser erreichen Sie telefonisch rund um die Uhr unter folgenden Rufnummern:
- Autonomes Frauenhaus, Telefon: 0221 / 515502
- Autonomes Frauenhaus, Telefon: 0221 / 515554
Sie können sich wahlweise an eines der beiden Häuser wenden und dort zu jeder Tages- und Nachtzeit schnelle und unbürokratische Aufnahme finden.
Anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftat
Wenn Sie Opfer einer Sexualstraftat geworden sind, befinden Sie sich körperlich und psychisch in einer schwierigen Situation. Sie sollten sich auf jeden Fall medizinisch untersuchen lassen, auch wenn Sie selbst keine Verletzungen bemerken.
Viele Betroffene sind unmittelbar nach einer Sexualstraftat nicht in der Lage zu entscheiden, ob sie Strafanzeige erstatten oder nicht.
In Köln können Sie die Spuren sichern und anonym aufbewahren lassen. Die folgenden Krankenhäuser sichern Spuren im Rahmen der Anonymen Spurensicherung nach Sexualstraftat, kurz: ASS.
Beratungsstellen für Frauen und Mädchen
Die Beratungsstellen sind Anlaufstellen, wenn noch nie die Polizei gerufen wurde oder das Anliegen nicht im direkten Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz steht.
In einem geschützten Rahmen können sich Frauen in allen Lebenslagen, unabhängig von ihrem Alter, ihrer Kultur oder ihrer sexuellen Orientierung kostenfrei Beratung suchen.