Die erste Sitzung des Beirats für das Integrationskonzept war am 10. März 2008. Dabei wurden folgende Leitlinien für das Konzept verabschiedet:

  1. Köln ist seit jeher eine Stadt, die von Zuwanderung geprägt ist. Integration ist somit heute und auch in Zukunft für alle politischen und gesellschaftlichen Bereiche von zentraler Bedeutung.
  2. Integration setzt die Anerkennung gemeinsamer freiheitlich demokratischer Normen und Regeln voraus.
  3. Integration ist eine dauerhafte politische und gesellschaftliche Aufgabe der gesamten Stadtgesellschaft, zu der Menschen mit Migrationsgeschichte und die Mehrheitsbevölkerung zählen. Integration ist ein Prozess der gegenseitigen Verständigung und der Aushandlung bei Interessengegensätzen. Integration stärkt die Solidarität in der Stadt.
  4. Integration bedeutet, Vielfalt anzuerkennen und zu gestalten. Die mit der Zuwanderung verbundene kulturelle Vielfalt in der Stadt ist als Chance zu verstehen, die die Begegnung der unterschiedlichen Gruppen fördert und den Zusammenhalt der Gesellschaft fördert. Integration setzt bei den vorhandenen interkulturellen Potenzialen der in Köln lebenden Menschen an.
  5. Integration bedeutet weiterhin politische Partizipation und gleichberechtigte Teilhabe am Leben zu ermöglichen und Chancengleichheit zu verwirklichen. Integration bietet  gleichberechtigten Zugang aller - insbesondere - zu Bildung, Erwerbsarbeit, gesundheitlicher Versorgung, Informationen, Kultur, sozialen Dienstleistungen, Sport und Wohnraum.
  6. Integration heißt, entschieden gegen Diskriminierung und Rassismus vorzugehen und Benachteiligungen abzubauen.
  7. Im Sinne einer sozial integrierten europäischen Stadt wird am Grundsatz der sozialräumlichen Mischung festgehalten. Die Umsetzung dieses Grundsatzes wird in allen gesellschaftlichen Bereichen aktiv betrieben. Integration geht über das friedliche Nebeneinander hinaus und führt zum Zusammenleben, welches Offenheit, gegenseitige Anerkennung und Dialogbereitschaft erfordert. Die Verantwortung für die Gesellschaft soll gemeinsam getragen werden.
  8. Bildung - von vorschulischer Bildung über die Berufsfindung bis zur Weiterbildung - ist die Grundlage und der Ausgangspunkt für die Integration in alle gesellschaftlichen Bereiche. In diesem Sinne spielt Bildung auch eine Schlüsselrolle für die Integration von Migrant*innen in der Stadt.
  9. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration ist das Erlernen der gemeinsamen Sprache Deutsch. Angemessene Sprachkompetenzen im Deutschen und ergänzend in den Herkunftssprachen werden als Schlüsselressourcen von Integration vorausgesetzt.
  10. Integration setzt die interkulturelle Orientierung und Öffnung von Institutionen voraus
  11. Integration erfordert zielgruppenspezifische Angebote.
  12. Alle Integrationsmaßnahmen werden auf ihre Auswirkungen auf Frauen und Männer, auf Mädchen und Jungen hin überprüft, wobei die Frauenbelange eine besondere Berücksichtigung erfahren. Alle Maßnahmen sind auch auf ihre Auswirkungen im Hinblick auf die Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Lebensweisen hin zu überprüfen. Ebenso werden die Querschnittsthemen Antidiskriminierung, Behinderte, Bürgerschaftliches Engagement sowie Senioren im Integrationskonzept berücksichtigt.
  13. Alle Integrationsmaßnahmen werden auf ihre Auswirkungen auf Flüchtlinge hin überprüft.
  14. Die Stadt Köln spricht sich dafür aus die Erstellung und Umsetzung des Integrationskonzeptes im Rahmen ihrer Zuständigkeiten und Möglichkeiten zu unterstützen. Gleichfalls sind alle weiteren am Integrationskonzept Beteiligten dazu aufgerufen mit dem ihnen möglichen Beitrag maßgeblich zum Erfolg des Integrationskonzeptes beizutragen.