Das Archiv Heinz Held wurde 1990 unmittelbar nach seinem Tod in die Fotografische Sammlung des Museum Ludwig übernommen. Sein Nachlass umfasst dort etwa 30.000 Fotos. Der schriftliche Nachlass befindet sich im Historischen Archiv der Stadt Köln als Bestand 1438. Heinz Held (3. Mai 1918 bis 12. November 1990) lebte und fotografierte von 1948 bis 1973 in Köln.

Das Foto "Karneval in Köln" gehört zur Auswahl von gut 280 Aufnahmen, die Werner Schäfke 2011 im Fotobuch "Heinz Held. Köln in Wirtschaftswunderzeiten" zusammengestellt hat. Diese Auswahl können Sie in der Bilddatenbank des Rheinischen Bildarchivs online durchstöbern.

Kulturelles Erbe Köln: Heinz Held - Karneval von Köln Kulturelles Erbe Köln: Alle Bilder von Heinz Held

Heinz Helds Mitarbeiter und Freund Joachim Born beschreibt anschaulich die Arbeitsweise des Fotografen:

Meist vormittags, so wie seine Termine es zuließen, bog Heinz Held mit seinem cremefarbenen Amazon Volvo in den Hof ein, um mit mir die weitere Arbeitsplanung zu besprechen. Aus seiner "angespeckten" Schweinsledertasche übergab er mir von ihm gesichtete Kontaktbögen sowie seine am Vortag belichteten Schwarz-Weiß-Filme. Diese zu entwickeln war stets meine vorrangigste Aufgabe. Heinz Held benutzte je nach Aufnahmesituation den Ilford-FP3-Film mit 22° DIN (später Ilford FP4) oder den Kodak-Tri-X-Pan-Film mit 27° DIN. Um Stimmungen authentisch einzufangen, verzichtete er meist auch bei schlechten Lichtverhältnissen auf jegliches Zusatzlicht. Lieber mutete er dem Kodak-Tri-Pan-Film bis zu vier Blenden Unterbelichtung zu. Solche Filme mussten bei der obligatorischen Dosenentwicklung natürlich individuell "gepusht" werden (Entwickler Tetenal Ultrafin flüssig). Dieses "Herauskitzeln" erwies sich immer wieder als spannende und sehr lohnende Aktion mit außergewöhnlichen Ergebnissen.

Zu jedem entwickelten Film fertigte ich gleich einen Kontaktbogen, den Heinz Held für die endgültige Auswahl seiner Bilder nutzte. Er hatte stets eine klare Vorstellung, wie jedes einzelne seiner von ihm ausgewählten Motive ausgearbeitet werden sollte. Um mir dies zu vermitteln, nahm er sich immer die nötige Zeit, sodass wir hierzu schon bald eine gemeinsame Sprache gefunden hatten. Im Anschluss daran folgte Heinz Held weiter seinem Terminkalender: Feuilletonaufnahmen, Reportagen, Besprechungen mit Verlagen und Ausstellungsmachern, Schreiben und Vor- und Nachbereitung von Fotoreisen, und ließ mich mit der soeben anvertrauten Ausarbeitung der Schwarz-Weiß-Vergrößerungen (auf Agfa-Brovira-1-Fotopapier, entwickelt mit Tetenal-Eukobrom-Entwickler) zurück.

Am Abend erst sahen wir uns wieder, wenn ich auf dem Heimweg meine "Tagesproduktion" bei Heinz Held in der Dasselstraße ablieferte. Es war gegen 18 Uhr, und oft folgte ich dann seiner Aufforderung, ein schönes Glas aus dem mir bekannten Regal zu nehmen, um mit ihm bei einem guten Tropfen und Flamenco-Musik von Manitas de Plata oder anderen Interpreten mein Tagwerk durchzusehen.

Aus: Joachim Born, Studio Heinz Held, in: Köln in Wirtschaftswunderzeiten/Heinz Held. Mit Texten von Heinz Held und Beiträgen von Joachim Born und Renate Gruber. Herausgegeben von Werner Schäfke. Köln: Emons 2011