© Roland Kaiser

Unsere Förderziele und Förderschwerpunkte bilden die Grundlage für unsere Zusammenarbeit mit den freien Kölner Kulturschaffenden. Wir haben deshalb in allen Sparten in Kommunikation mit Szene und Politik Förderkonzepte entwickelt, die klar formulieren, nach welchen Zielen, Schwerpunkten, mit welchen Förderinstrumenten und nach welchem Vergabeverfahren die Freie Kunst in Köln gefördert wird. Allen Förderkonzepten liegen grundsätzliche Förderziele sowie qualitative und formale Kriterien zu Grunde, die unsere Kulturförderung prägen.

Das schafft Transparenz, Vertrauen und Verbindlichkeit.

Förderziele

Qualität- und Strukturstärkung - Sicherung der kulturellen Qualität und Vielfalt der freien Szene in Köln

Kulturpolitisch sind freie Szene und kulturwirtschaftliche Veranstaltungen von einer kaum zu überschätzenden Bedeutung. Auch und gerade hier entsteht Neues; hier werden künstlerische oder kulturelle Ansätze infrage gestellt und neue Impulse gesetzt. Das Ziel unserer Kulturförderung ist es daher, bestehende Strukturen in Köln, die ein qualitätsvolles Kulturprogramm bieten, zu stärken, ihnen Bestand und Wachstum zu ermöglichen. Gleichzeitig möchten wir Innovation und Internationalisierung anstoßen, das heißt künstlerische Weiterentwicklung, und künstlerisches Wagnis fördern, indem wir kreative Freiräume für die freie Szene ermöglichen und internationale Kooperations- und Netzwerkarbeit anstoßen.

Kölns Kulturangebot ist so divers wie die Bürger*innen unserer Metropole. Diese besuchen die großen städtischen Kulturhäuser ebenso wie die überaus zahlreichen freien Institutionen. Will man die Besonderheit Kölns in kultureller Hinsicht beschreiben, so liegt diese in einem vielfältigen Angebot an Künsten und Kultur und in der Selbstverständlichkeit, mit der sich Kultur an vielen Stellen der Stadt finden und genießen lässt. Dieses kleinteilige Kulturangebot ist Kölns Markenzeichen. Es muss in seiner Qualität und Struktur von uns unterstützt und gefördert werden.

Kulturelle Teilhabe - Ausbau kultureller Teilhabe durch Förderung zielgruppenspezifischer Ansprache und Vermittlung durch die freie Szene

Ziel unserer Kulturförderung muss es sein, Zugangsbarrieren, die durch kulturelle Diversität entstehen können, durch eine möglichst einfache und transparente Ansprache an die Bürger*innen abzubauen. Wir sehen deshalb unsere Aufgabe darin, freie Kulturinstitutionen sowie Kunstschaffende in ihrer Ansprache an ein enorm unterschiedliches Publikum zu beraten und zu begleiten.

Moderne Metropolen sind geprägt durch eine sich stetig ausdifferenzierende kulturelle Vielfalt, die sich aus den massiven Veränderungen der Stadtgesellschaft durch Migration sowie dem Selbstbewusstsein zahlreicher Bevölkerungsschichten nach kultureller Teilhabe entwickelt hat. Themenfelder wie interkulturelle und inklusive Kulturarbeit, die Frage nach kulturellen öffentlichen Freiräumen in einer sich rasant verdichtenden Stadtgesellschaft prägen die Arbeit freier Kunstinstitutionen und somit deren Förderung durch Kommunen.

Positionierung der freien Szene als Akteurin der Stadtgesellschaft

Wie in vielen Metropolen werden Freiräume durch starke Verdichtung der Innenstädte zur Mangelware. Die Erwartung an uns ist, auch in Zeiten einer innerstädtischen Verdichtung neue und bestehende Räume sowie den öffentlichen Raum für freie Kultur vorzuhalten.

Unser Ziel ist es, hierbei sowohl im Dialog mit den Kulturanbieter*innen sowie ihren Bedarfen zu stehen, als auch im Dialog mit den städtischen Planungsstellen. Dadurch wollen wir ein Wachstum von Kunst und Kultur auch in Zeiten knappen innerstädtischen Raums möglich machen - für dauerhaft lebenswerte Veedel mit attraktivem Kultur- und Freizeitangebot. Dazu gehört der Prozess unserer Einbindung bei Stadtplanung- und -entwicklungsprozessen bis hin zu vereinfachten Prozessen bei Sondergenehmigungen von kulturellen Veranstaltungen.

Kultur wird in Köln täglich in überwältigendem Variationsreichtum angeboten - von großen kulturellen Institutionen, der "freien Kulturszene" und auch von vielen kulturwirtschaftlichen Veranstalter*innen , kurzum von Künstler*innen. Sie alle prägen das kulturelle Bild der Stadt; sie schaffen eine kulturelle Atmosphäre und bedingen damit die Attraktivität Kölns. Zusammen mit der Kulturpolitik haben wir hier etwas zu leisten, das für das kulturelle und soziale Leben der Stadt notwendig ist. Die "vegetativen Strukturen" kultureller Entwicklungen müssen gefördert aber nicht gesteuert werden, die Gegenstimmen müssen hörbar sein, andere Kulturentwürfe müssen sich artikulieren können.

Transparenz und Dienstleistung - Bedarfsgerechtes Angebot und Entbürokratisierung

Wie lässt sich ein Zuwendungsverfahren gestalten, das für einen partnerschaftlicheren Umgang von Fördernehmenden und -gebenden die Grundlage schafft und gleichzeitig für beide Seiten Rechtssicherheit liefert? Wie lässt sich darin der fließende Übergang der Arbeit vieler Kulturschaffender zwischen Ehrenamt, Unternehmertum und öffentlicher Institution angemessen berücksichtigen? Diese Fragenstellungen leiten uns bei unserer Aufgabe, die formalen Rahmenbedingungen unserer Kulturförderung stetig zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern. Dies insbesondere mit Blick auf die Möglichkeiten der Digitalisierung des Förderprozesses.

Die freie Kulturszene ist durch die Reduzierung von festen Beschäftigungsverhältnissen in Kulturbetrieben immer stärker geprägt durch eine Erwerbsstruktur aus freier Dienstleistung, freier Projektarbeit und Teilzeitanstellungen. Eine zeitgemäße Kulturförderung muss auf diese Entwicklung reagieren. Dies wird spätestens seit dem Bericht der Enquete‐Kommission des Deutschen Bundestages "Kultur in Deutschland" von 2007 bundesweit diskutiert. Konsens ist längst, dass Kulturpolitik darauf mit besseren ordnungspolitischen Rahmenbedingungen reagieren und ihre fördernde und ermöglichende Funktion gegenüber freien gemeinnützigen Kulturakteur*innen qualifizieren muss. Damit entsteht ein konkreter Handlungsbedarf für Veränderungen im Zuwendungsverfahren.

Sicherung des kulturellen Gedächtnisses - Weiterentwicklung des kulturellen Gedächtnisses der freien Szene

Viele freie Institutionen und Initiativen widmen sich in ihrem Angebot an die Bürger*innen in Köln ebenso der Erinnerung an diese herausragenden Werke der Kunst und schaffen so einen zentralen Beitrag zum kulturellen Gedächtnis Kölns.

Hierin sind sie auf unsere Förderung und Beratung angewiesen. Unser Ziel ist es deshalb, mit gezielter Förderung von Projekten das Bewusstsein der Bürger*innen für die Kulturgeschichte der Stadt lebendig zu halten.

Köln ist eine geschichtsträchtige Stadt. Architekturzeugnisse aus fast 2.000 Jahren haben sich in der Stadt erhalten. Sie gilt es als kulturelles Erbe zu schützen. Gleiches gilt für die unzähligen künstlerischen Produktionen, die in den Kulturhäusern der Stadt oder von Künstler*innen in und aus Köln entstanden sind. Deren Werke zu archivieren, zugänglich zu machen und zu publizieren, ist die Arbeit der zahlreichen städtischen und freien Archive in Köln.

Förderfristen

Für einjährige Projektanträge aller Bereiche ist die verbindliche Antragsfrist der 30. September des Vorjahres.

Zusätzlich sind Antragstellungen für kurzfristig geplante Projektideen auch unterjährig bis zum jeweils 30. Juni eines Jahres möglich. Sprechen Sie hierzu bitte Ihr zuständiges Referat im Kulturamt an. Hierbei sind zur verlässlichen Verausgabung aller Fördermittel Zuschussobergrenzen festgelegt. Die Obergrenzen kommunizieren wir im Beratungsgespräch sowie in den bei Antragstellung zu beachtenden Merkblättern.

Qualitätskriterien

Wir fördern ausschließlich professionell tätige Kulturschaffende sowie Zusammenschlüsse von professionell tätigen Künstler*innen. Die Förderung erfolgt unabhängig von der Organisations- und Rechtsform. Die Förderung von semi-professionellen Künstler*innen sowie Projekten von Laien ist leider nicht möglich.

Wir beurteilen - gegebenenfalls mit Beratung eines Fachbeirats - die Qualität der Projekte, für die eine Förderung beantragt wird, nach folgenden Kriterien:

Innovation/Originalität

Das Projekt regt zu neuen Sichtweisen an. Es setzt sich mit innovativen Entwicklungen auseinander, auch vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen oder lokaler Tradition. Es erschließt ungewohnte, kreative Lösungsansätze.


Vernetzung

Das Projekt reflektiert in seiner Programmgestaltung das Kulturangebot Kölns, bindet die lokale Szene mit ein und hat somit Netzwerkeffekte in die lokale oder überregionale Kulturszene.


Nachhaltigkeit

Das Projekt lässt nachhaltige, strukturelle Impulse für das Kulturleben unserer Stadt erwarten, steigert die Standortqualität und sensibilisiert ein Publikum für den Wert und die Qualität von Kultur. Es ist durch ungewohnte Ansätze und Perspektiven auf eine längerfristige Wirkung angelegt.


Relevanz

Das Projekt beschäftigt sich mit künstlerischen und kulturellen Inhalten. Es hat dabei auch aktuelle gesellschaftliche, soziale, politische, ökonomische Fragestellungen im Blick.


Zugänglichkeit/
Vermittlung

Das Programm beziehungsweise die Veranstaltung ist für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich und kann von unterschiedlich definierten Zielgruppen wahrgenommen werden. Es hat auch die Bürgerinnen und Bürger im Blick, denen der Zugang zu künstlerischer und kultureller Arbeit eher verschlossen ist. Es fördert die Integration unterschiedlicher Kulturen, sozialer Schichtungen und Altersgruppen.

Formale Kriterien

Es werden nur Projekte gefördert, die

  • in Köln stattfinden
  • öffentlich zugänglich sind
  • ohne städtische Förderung nicht realisiert werden könnten

Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn

  • es bereits vergleichbare Veranstaltungen oder Programme gibt
  • die Veranstaltungen und Programme auch auf kommerzieller Basis durchgeführt werden können
  • die Maßnahmen für die Projektdurchführung bereits begonnen wurden


Weitere formale Vorgaben finden Sie in unseren Merkblättern zur Förderung:

Merkblätter zur Förderung

Wir beraten Sie gerne

Alle Kontaktdaten haben wir für Sie zusammengestellt:

Ihr Kontakt ins Kulturamt