Im Zusammenhang mit Feucht- und Schimmelschäden in Innenräumen bestehen zu vielen Fragestellungen große Unsicherheiten. Mit den folgenden Fragen und Antworten-Katalogen hoffen wir, zumindest einige dieser Fragen klären zu können. Sollten bei Ihnen weitere Fragen bestehen, können Sie sich damit gerne an das Schimmelnetzwerk Köln wenden.

Schimmelnetzwerk Köln

Welche Ursachen für Feuchtigkeitsschäden gibt es?

Feuchtigkeit durch äußere Einwirkungen (Starkregen, Hochwasser, Kanalrückstau) und Bauschäden (defektes Dach, Fassade, etc.), Rohrbrüche (Trinkwasser, Abwasser, Grauwasser, Heizung) und Feuchtigkeit durch innere Nutzung (Kondensation).

Wie funktioniert "Richtiges Heizen"?

Während der Heizperiode sollten alle Räume ausreichend beheizt werden. Temperaturunterschiede von mehr als 5°C innerhalb der Wohnung sollten vermieden, Türen zu weniger beheizten Räumen (zum Beispiel Schlafzimmer) geschlossen sein. Die einzustellenden Temperaturen sind immer im Einzelfall von der Nutzung, dem Heizsystem und den bauphysikalischen Gegebenheiten abhängig.

Wie funktioniert "Richtiges Lüften"?

Nur durch regelmäßiges Lüften kann verbrauchte und feuchte Luft aus den Wohnräumen abgeführt werden. Selbst wenn es während der Heizperiode draußen neblig und regnerisch ist, wird durch das Lüften immer Feuchtigkeit abgeführt, da die Außenluft aufgrund ihrer niedrigeren Temperatur weniger Wasser enthält. Wie lange gelüftet werden muss, hängt von der Jahreszeit, den Außentemperaturen und den Windverhältnissen ab. Was im Winter bei kalten Außentemperaturen oder bei Wind durch eine drei- bis fünfminütige Stoßlüftung (= weit geöffnete Fenster) erledigt ist, benötigt im Frühjahr und Herbst schon mal 15 bis 25 Minuten oder noch länger. Wenn die Räume durchgehend bewohnt sind, sollte die verbrauchte Luft drei- bis viermal täglich ausgetauscht werden. Die beliebte Kipplüftung kann das in der Regel nicht leisten. Sie sollte daher in der Heizperiode ganz vermieden werden.

Lüftungsregeln während der Heizperiode:

  • Möglichst drei- bis viermal am Tag mindestens 5 Minuten lang lüften
  • Stoßlüften: Fenster weit öffnen und möglichst für Durchzug sorgen
  • Dauerlüftung durch gekippte Fenster vermeiden
  • Im Winter nur kurzzeitig lüften (maximal 5 bis 10 Minuten)
  • Schlafräume nach dem Aufstehen heizen und lüften
  • Direkt nach dem Duschen oder Baden lüften
  • Während der Heizperiode kann auch bei Nebel, Regen oder Schneefall gelüftet werden

Achtung: Für Souterrain-Wohnungen und Kellerräume Dauerlüftung im Sommer vermeiden.

Wie funktioniert "Richtiges Möblieren"?

Vor allem in schlecht gedämmten Gebäuden sollten größere Möbel von Außenwänden und Außenwandecken möglichst 10 Zentimeter weggerückt werden oder besser an den Innenwänden stehen. Die Luftzirkulation wird deutlich verbessert, wenn größere Möbel zum Beispiel auf Füßen stehen und unterlüftet sind. Bei zu dicht an der Außenwand stehenden Möbelstücken wird diese an dieser Stelle weniger durch die Raumluft und die Wärmestrahlung beheizt und kühlt deshalb ab. Die Folge ist Kondensation von Feuchtigkeit mit der Gefahr von Schimmelbildung.

Heizkörper sollten nicht durch Verkleidungen, Möbel, Gardinen oder Vorhänge abgedeckt werden, damit die Leistung der Heizkörper voll genutzt und die korrekte Funktion der Thermostatventile gewährleistet werden kann.

Kann (richtiges) Nutzverhalten durch Einsatz technischer Geräte optimiert werden?

Ja, durch:

  • Kontrolle des Innenraumklimas durch Thermo-Hygrometer
  • Programmierbare Thermostatventile
  • Mechanische Lüftung

Wie lässt sich richtiges Verhalten (Heizen, Lüften, Möblieren) kontrollieren?

Zur Kontrolle der Raumluftfeuchte sollte ein Thermo-Hygrometer eingesetzt werden. Bei einer relativen Luftfeuchte von mehr als 60 % sollte die Luft ausgetauscht werden (auch bei Regenwetter). Während der Heizperiode sind alle Räume gleichmäßig zu beheizen. Der Temperaturunterschied zwischen den Räumen sollte nicht mehr als 5°C betragen. Das "Mitbeheizen" einzelner Räume durch Nachbarräume sollte vermieden werden.

Welche Luftfeuchtigkeit und Temperatur dürfen im Innenraum nicht über-/unterschritten werden?

50 % relative Luftfeuchtigkeit sollten durchschnittlich im Winter nicht überschritten werden. Im Sommer sollten 70 % nicht über einen längeren Zeitraum überschritten werden. Für übliche Wohnräume sollte die Temperatur im Bereich zwischen 18°C und 22°C liegen.

Welche Möglichkeiten der nachträglichen Wärmedämmung gibt es?

Außendämmung und Innendämmung.

Was muss bei der Innendämmung beachtet werden?

Die Ausführung kann nur durch erfahrene Fachunternehmen - gegebenenfalls mit einer Fachplanung - erfolgen. Bei nicht sachgemäßer Ausführung besteht die Gefahr von Feuchteschäden.

Energiesparinfos

Kann durch Innendämmung eines Raumes eine teure Fassadendämmung vermieden werden?

  • Innendämmungen sollten nur da erfolgen, wo eine Außendämmung nicht durchführbar ist (Denkmalschutz, Stuckfassaden).
  • Je nach System ist eine Innendämmung nicht preiswerter als eine Außendämmung.
  • Bei Innendämmungen bleiben häufig viele Wärmebrücken bestehen beziehungsweise sind nur mit zusätzlichem Aufwand zu beheben (einbindende Innenwände, Decken usw.). Es besteht deshalb die Gefahr von Feuchteschäden bei nicht sachgemäßer Ausführung von Innendämmungen.

Kann es auch in Neubauten von Anfang an Feuchtigkeitsschäden geben?

Ja, in Form von Neubaufeuchte.

Beim Neubau werden feuchte Materialien wie Mörtel, Putz oder Beton verwendet, die erst richtig durchtrocknen müssen. Konkret bedeutet das, dass sich in einem Neubau unmittelbar nach der Fertigstellung circa 90 Liter Wasser pro Quadratmeter Wohnfläche befinden. Regnet es in der Bauphase und ist das Dach noch offen, werden die Decken und Wände zusätzlich durchnässt. Durch verstärktes Heizen und Lüften vor allem im ersten Jahr muss die Feuchtigkeit aus dem Gebäude geschafft werden. Dies erklärt, warum Neubauten im ersten Jahr nach der Fertigstellung meistens deutlich mehr Heizenergie verbrauchen, als zuvor berechnet wurde.

Was sind Wärmebrücken (manchmal auch "Kältebrücken" genannt)?

Wärmebrücken sind Bereiche von Bauteilen (Wände, Decken, Böden usw.), die aufgrund eines erhöhten Wärmedurchgangs auf der Innenoberfläche stärker auskühlen als die umgebenden Bereiche. An diesen Stellen besteht ein erhöhtes Risiko der Kondensation von Raumluftfeuchte mit möglichen Feuchteschäden als Folge.