Im Rahmen des Modellprojektes "Innovation durch öffentliche Sportangebote" und der Aktionsreihe "Kölle Aktiv" ist im Sportpark Müngersdorf eine mobile Pumptrack-Anlage errichtet worden. Alle, die sich gerne zu Rad oder auf Rollen bewegen, können sich im Schatten der Bäume neben dem Park and Ride Parkhaus an der Haltestelle "Müngersdorf Rheinenergie-Stadion" an eine besondere Herausforderung wagen. Die Anlage ist öffentlich zugänglich.

Ein Pumptrack ist eine speziell geschaffene Mountainbikestrecke, im Englischen kurz "track". Das Ziel ist es, darauf, ohne zu treten, durch Hochdrücken des Körpers, im Englischen "pumping", aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufzubauen.

Um ein Fahrrad durch pumpendes Drücken effizient beschleunigen zu können, benötigt es einen spezifischen Abstand der einzelnen Wellen, die etwa Sinuskurven darstellen, sowie spezifische Kurvenradien. Die Schwierigkeit ergibt sich aus der Geschwindigkeit der fahrenden Person. Meist besteht ein Pumptrack aus Erde oder Lehm.

Der im Sportpark Müngersdorf aufgebaute Pumptrack ist aus fester Oberfläche. Diese hat Vorteile bei der Instandhaltung und der Vielfalt der Gruppen von Nutzenden. Der Pumptrack kann mit sämtlichen, nicht motorisierten Rollsportgeräten, auch Rollstühlen, befahren werden. Der etwa ein Meter breite "Biketrail" ist mit Wellen und weiteren Elementen wie Steilwandkurven oder Sprüngen versehen. Er kann in beide Richtungen gefahren werden, da er in flachem Gelände gebaut ist. 

Für die Nutzung gelten folgende Sicherheits- und Hygiene-Vorgaben:

  • Das Befahren erfolgt auf eigene Gefahr.
  • Das Tragen eines Helms ist Pflicht. Eine weitere Schutzausrüstung wie Knie- oder Ellenbogenschoner wird darüber hinaus empfohlen.
  • Es wird um ein vorausschauendes Verhalten und gegenseitige Rücksichtnahme gebeten. Ferner ist ein Mindestabstand von 1,50 Metern zum Schutz vor Infektionen einzuhalten.

Wissenschaftliche Begleitung

© Eduard Bopp

Im Rahmen des Forschungsprojektes "Wissenschaftliche Begleitung von neu errichteten Sportanlagen im urbanen Raum" nutzen Studierende der Deutschen Sporthochschule Köln das Projekt als Thema ihrer Seminar- und Abschlussarbeit und begleiten es.

Die neue Form der Zusammenarbeit bringt die Bedürfnisse des Sports auf der einen Seite und die gesetzlichen Vorgaben beziehungsweise baulichen Erfordernisse auf der anderen Seite frühzeitig miteinander in Verbindung und bildet so eine Basis für zukunftsgerichtete Entscheidungen. Diese Maßnahme resultiert aus dem Gutachten zur Kölner Sportentwicklung, das im letzten Jahr veröffentlicht wurde.

Pressemitteilung Pumptrack vom 9. Juni 2020 Pressemitteilung Deutsche Sporthochschule Köln 7. Juli 2020

Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung im Zeitraum von Mai bis Oktober 2020

Die Deutsche Sporthochschule hat einen Ergebnisbericht zur wissenschaftlichen Begleitung des Pilotprojektes Pumptrack im oben genannten Zeitraum verfasst. Mit Wiedergabe der Rubrik "Kurz und knapp" aus diesem Bericht, geben wir Einblick in diese Ergebnisse:

  • Auf dem Pumptrack wurde in den drei Monaten des Untersuchungszeitraumes eine Gesamtstrecke von insgesamt 21.120 Kilometern zurückgelegt. Dies entspricht etwas mehr als eine halbe Erdumrundung auf dem Äquator.
  • Die durchschnittliche Rundenzahl pro Tag lag bei 3483 Runden. Dies entspricht einer Streckenlänge von 227 Kilometern. 
  • An keinem Tag im gesamten Untersuchungszeitraum blieb der Pumptrack unbesucht.
  • Im Durchschnitt waren rund 10 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig am Pumptrack.
  • 81 % der Besucherinnen und Besucher waren männlich, 19 % weiblich.
  • Die Hauptnutzergruppe waren mit einem Anteil von 60 % Kinder.
  • Zu 40 % wurden Scooter genutzt, zu 33 % Fahrräder und zu 27 % Skate- beziehungsweise Longboards.
  • Die Besucherinnen und Besucher kamen zu 88 % aus dem Stadtgebiet Kölns, 12 % von außerhalb.
  • 27 % der Besucherinnen und Besucher verbringen zwei bis zweieinhalb Stunden pro Besuch am Pumptrack.
  • Draußen aktiv zu sein und Erlebnisse zu haben sind die Hauptgründe für die Attraktivität des Pumptracks.
  • 88 % der Besucherinnen und Besucher finden es gut, dass der Pumptrack von allen Rollsportgeräten genutzt werden darf.
  • Für dauerhaft bleibende Pumptracks in Köln wünschen sich 45 % der Besucherinnen und Besucher den gleichen Fahrbelag wie er im Pilotprojekt genutzt wurde, weitere 43 % wünschen sich einen Pumptrack aus Asphalt.

Quellenhinweis:
Siebert, S., Ehlen, N., Schmidt, L. (2020). Pilotprojekt Pumptrack in Köln. Ergebnisbericht. Köln: Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung.

Der vollständige Bericht umfasst 87 Seiten. Die Ergebnisse werden seitens der Sporthochschule Köln im nächsten Spoho-Kurrier 01/2021 - der eigenen Hochschul-Zeitschrift - sowie online im hauseigenen Forschungsinfo-System veröffentlicht.

Spoho-Kurrier