Stammheimer Ring, 51061 Köln

Der Friedhof wurde bereits im Jahr 1914 angelegt. Er öffnet sich vom Stammheimer Ring aus. Das Grundrissbild erstreckt sich zu einem Dreieck (Flur 1 und 2), auf das dann linksseitig die großen Flure 4 bis 10 anschließen. Diese Flure werden symmetrisch durch das große Hochkreuz unterteilt (Richtung Flur 4).

Die Trauerhalle ist aus Backstein erbaut. Sie entstand in den frühen 1960er Jahren und fasst etwa 30 Personen.

Dornengekrönter Christus: Grabstätte Sapia

Gleich in Flur 3 liegt die Grabstätte Sapia (Waltraud 1951 bis 1999). An einen im oberen Abschluss dreiseitig zulaufenden Stein legt sich ein Kreuz an, das in steingravierter Form den dornengekrönten Christus wieder gibt (Granit). Im Vordergrund ist ein Rosen spendendes Mädchen (Bronze) gesinnbildet.

In Flur 10 ist die einstellige Grabstelle der Familie Bilstein von eindringlichem Formwillen. Aus einem Westerwälder Blaustein (Basaltart) von polygonalem Grundriss entwickelt sich eine hohe Grabstele, die nach oben hin mit einem Zinnenkranz abschließt. Im oberen Drittel beginnt ein Treppenlauf, an dessen Endstufe in einer Art romanischen Architekturrahmung ein Eremit mit Buch wiedergegeben ist.

Dieser reicht seine Hand auf einen danieder kauernden Menschen. "Barmherzigkeit ist Weisheit" sagen schon die Kirchenväter. Auch die Einfriedung der Grabstätte ist markant, weil von den vier Flankiersteinen der Eckpunkte eine hervorgehoben ist und eine Lampenfassung birgt (signiert Dietrich Oehler, Steinmetzmeister Höhenhauser Ring, Köln-Mülheim; letzte Bestattung 1997 Hermann Bilstein).

Still in Rhododendron geborgen liegt (Flur 10) die Grabstätte der Familie Sauermann (Erstbestattung 1983). Ein Kreuz trägt die berühmte Jesaja Schriftstelle: "Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein" (Jes. 43, 1).

Filigran gearbeitetes Kreuz: Grabstätte Tillmann

Das Grab der früh verstorbenen Ulrike Tillmanns (1958 bis 1983) ist mit einem sehr fein und filigran gearbeiteten schmiedeisernen Kreuz betont, das im Sockel Rosenblätter führt, die auch den Kreuzenden zu eigen sind.

In gleicher Flur 10 sind geradezu ensembleartig fünf Granitsteine zusammengestellt. Die äußeren weisen einen nach innen geführten Halbbogen auf, die darauf folgenden ein Kreuz; die mittlere Stele läuft von unten rundlich zu und nennt den Namen Martha Grawowi (1901 bis 1988).

Gleich in der Nähe findet sich die Grabstätte einer früh verstorbenen jungen Frau: Gabi Zuckermann (1968 bis 1986). Die in Marmor angelegte Stele zeigt eine auf die Sonne zufliegende Taube. Rechts wie links im Abschluss ist die Inschrift lesbar: "Für die Welt bist du nur eine Person aber für eine Person kannst du die Welt sein".

In Flur 8 befindet sich die große Grablege der Salesianer von Don Bosco. Eine leicht geschwungene Granitstele hat ein Medaillon mit einer Darstellung des Heiligen Don Bosco eingepasst, der schützend seine Hände um Jugendliche legt. Das Relief wurde von Egino Weinert in Bronze gefertigt. Die Salesianer sind seit 1966 in der Einrichtung Tiefenthalstraße in der Pfarrei Sankt Antonius segensreich tätig und schaffen Jugendlichen Raum und Heimat (Flur 6).

Auffällig: drei verschieden hohe Granitstelen

In Flur 4 fallen die drei verschieden hohen Granitstelen auf, die die Stufen eines Lebens verdeutlichen. Das Grab nimmt die sterbliche Hülle von Hans Esser (1960 bis 1997) auf. Er ist verstorben und das Kreuz überhöht die verschiedenen Stufen als die Endstufe; es ruht auf dem niedrigsten Steinsockel auf. Die schmiedeeiserne Arbeit des Kreuzes in blauer Farbtränkung ist mit zahlreichen, applizierten Sternen aufwendig geschmückt. Das Kreuz schließt eben den Sternen tragenden Himmel auf.

In Flur 4 ist auch die Grabstätte der Familie Bartz (Erstbestattung 1999) bemerkenswert. Der auf naturgewachsenem Basalt aufbauende Stelenstein birgt oben eine Öffnung für Blumen (Westerwalder Blaustein).

Im vorderen Bereich lässt sich die Grabstätte Max Kubig (1929 bis 1987) entdecken. Aus dem Geist des Klassizismus heraus kann die Grabstätte geradezu gedeutet werden. Sie sockelt trapezoid und wird nach oben hin mit einem gezogenen Medaillon fortgeführt, das den am Kreuz siegenden Christus schildert.

Gleich rechts hinter dem Eingang wird mit der Grabstätte an den bekannten Kölner Journalisten Helmut Signon (1923 bis 1978) erinnert. Er war langjähriger Lokal-Redakteur der Rundschau. Von seinen ausgesprochen gut lesbaren Veröffentlichungen profitieren bis heute noch viele Menschen. Sein bekanntestes Buch trägt den Titel "Alle Strassen führen durch Köln", in dem er Straßennamen ergründete und auf allgemein verständliche Weise erklärte.

Die Doppelgrabstätte ist mit einem quer gelagerten Grabstein aus Marmor geschaffen. An der linken Seite ist ein, an den Enden geschwungenes, griechisches Kreuz eingearbeitet.