Alexander-Petoefi-Platz, 50739 Köln

Der Eingang zum heutigen Friedhof erfolgt über den Alexander-Petoefi-Platz. Er wurde 1900 angelegt. Die ältesten Teile des Friedhofs werden gebildet von Flur 1, 2, 7 und 9. Ursprünglich waren sie über den Heckweg erreichbar, der über ein Rondell den Zugang bildete. Die Trauerhalle, die in Flur 7 gelegen ist, fasst 50 Personen.

In Flur 3 und 4 sind die Grabstätten der gefallenen Longericher Bewohner des zweiten Weltkriegs erinnerlich gemacht. An der Biegung dieser Flure (nördlich) befindet sich die Grabstätte der Therese Kaune (verstorben 1965). Das Grabkreuz aus Stein trägt eine applizierte Emaille-Platte (aus der Hand von Egino Weinert) die den in rot und blau gehaltenen Auferstehungsengel zeigt, der in freundlicher Form die Botschaft der Auferstehung von den Toten ansagt.

Grabstein erinnert an berühmten Kölner Archäologen

Der Biegung folgend erinnert ein Grabstein, der einen Lebensbaum mit kreuzförmig angelegten Ästen und Blättern zeigt, an den berühmten Kölner Archäologen Professor Dr. Otto Doppelfeld (1907 bis 1979). Sein Lebenswerk war für ihn die Ausgrabung unter dem Kölner Dom. Er wies zahlreiche Vorgängerbauten bis hin in frühe römische Zeiten (1. Jahrhundert nach Christus) an dieser Stelle nach.

Nicht weit hiervon, parallel zur Strasse, kann die Grabstätte Kvasincka als besonders auffällig bezeichnet werden. Aus hellem Holz heraus ist eine Grabtafel gebildet, in deren Mitte ein Kreuz einbeschrieben ist. Quer zum senkrecht laufenden Kreuz sind die Namen der hier Begrabenen bezeichnet (Flur 8).

Im Zugangsbereich des Friedhofs (von Westen) liegen um das Rondell die frühen Bestattungen des Friedhofs. So etwa die Grabstätte Dellhoven, ein Wandgrab in belgischem Granit, das in Marmor den kreuztragenden Christus zeigt (etwa 1954). Nahe hierbei liegt die Grabstätte Herkrath (circa 1946). Hier ist in Diabas ein Wandgrab gestaltet, das rechts und links geschwungene Seitenteile aufweist, die in kannelierte Pfeiler überleiten. Das geschwungene Frontispiz zeigt Weintrauben unter einem Kreuz.

Der von hier aus laufende alte Mittelweg weist die frühen Grabstätten aus der Eröffnungszeit des Friedhofs aus: etwa die Grabstätte Becker (1934), ein Wandgrab, das aus Marmor gebildet ist.

Auffällig: die frühe Grabstätte der Helene Pfeil

Auffällig ist auch die frühe Grabstätte der Helene Pfeil (1871 bis 1905); eine aus Granit gearbeitete Kreuzstele, die auf belgischen Granit aufbaut, gesockelt mit dem Spruch: "Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich gewiss nicht hier die kühle Erde decken". Der trapezoid zulaufende, kreuztragende Teil zeigt eine Palme, die, diagonal hierzu gehalten, ein Kreuz aufnimmt. Im Kreuz das Christusmonogramm "IHS".

Gegenüber liegt die Grabstätte Adam Lück (belgischer Granit). Ein Wandgrab niedriger Höhe zeigt im geschwungenen Mittelteil einen in Bronze modellierten Tondo. Auch die Grabstätte Metzmacher ist der Idee des großen Wandgrabes verpflichtet. Es handelt sich hierbei um ein aus Granit gefügtes Wandgrab, das eine Kreuzstele zentriert (Erstbestattung 1897, gegebenenfalls übertragen).

Typisch für die früheste Zeit ist die Grabstätte Christian Becker (verstorben 1908) zu nennen, eine aus Granit gearbeitete Kreuzstele. In dem Grab liegt auch Pfarrer Peter Becker (1895 bis 1954) begraben. Das Wandgrab der Grabstätte Cornelius Engels (Granit, um 1905) schließt mittig mit einem Corpus aus Bronze.

Die Grabstätte Düren (Granitgrab, Erstbestattung 1948) zeigt ein aufrecht stehendes Hochkreuz mit einen Christus-Tondo. Im Eingangsbereich, auch von hohem Alter, liegt die Grabstätte Zander (Erstbestattung 1918, Flur 7). Das Wandgrab zeigt einen mittig wiedergegebenen, mit weit geöffneten Armen dargestellten Christus.

Grabstätten zweier Pfarrer von St. Dionysius

Direkt hier in der Nähe eine weit geordnete Grabstätte, die an vier Gefallene des 1. Weltkrieges erinnert. Die vier gemahnenden Erinnerungsmale aus Holz, Granit, Naturstein zeigen individuelle Formsprachen (Flur 1). In Flur 1 liegt auch die Grabstätte von Nettie von Holtum (circa 1932). Christus wird im Moment der Vollendung betroffen.

In Flur 2 sind zwei Pfarrer von St. Dionysius in Longerich bestattet: zum einen der Pfarrer Franz Heller (verstorben 1935) sowie der verstorbene Pfarrer Siegfried Mathias Kollmann (1936 bis 2001). Er war Pfarrer von 1976 bis 2001. Das Holzkreuz mit dem toten, in gotischer Formsprache aufgefassten Christus, wird rahmend von einer fein als Kreis modellierten Dornenkrone hinterfasst. Priesterliches Wirken kann auch manchmal einen dornenreichen Weg ausmachen.

In Flur 21 darf besonders die Grabstätte der Ärzte Dr. Vanda Antz-Oster (verstorben 1994) sowie Dr. Josef Antz (verstorben 1989) hervorgehoben werden. Das Erinnerungsmal aus Bronze zeigt in stilisierter Form zwei Menschen verschiedener Größe, die sich in einigender Form zugewandt sind. Miteinander verbunden werden sie mit einem plastisch vortretenden Band, das eine Landschaft mit Menschen - um ein Haus versammelt - schildert.

Nicht weit von hier entfernt (Flur 17) befindet sich bei der Grabstätte Frisch ein wiederverwandtes altes Marmorgrab (circa 1930); von oben herab wirft eine antikisierend gekleidete Frau Blumen auf das Grab. Das Motiv der Blumen spendenden Frau ist, nicht weit entfernt, in zeitgenössische Bildsprache übertragen (Familie Hoffmann Wilfriede 1942 bis 1999). Ruhig gelagert nimmt sie Abschied.