Beschreibung der Tour

Hinweis: Die fettgedruckten Zahlen verweisen auf Punkte in der Karte, die Sie weiter unten auf der Seite herunterladen können.

Diese Tour startet vom Haupteingangsbereich des Zoos. Vor der Abfahrt lohnt sich ein kleiner Abstecher mit Blick auf das Hautgebäude der Flora, bevor es am Neubau des Lentparks zum ersten Zielpunkt geht.

Das nach Prinz Wilhelm von Preußen benannte Fort X (1) (Neusser Wall/Lentstraße) wurde 1816 bis 1825 wie vier weitere Werke als isoliert gelegenes Fort errichtet und ab 1881 in die spätere Umwallung integriert. Es besteht aus einem inneren, halbrunden Bau und einem durch einen Graben getrennten, erdgedeckten äußeren Baukomplex, den wiederum ein Graben umfasst. Nach Aufgabe der Festungseigenschaft wurde Anfang der 1920er-Jahre auf dem Dach des äußeren Bauwerks ein Rosengarten angelegt. Die im Mauerwerk sichtbaren Entlastungsbögen und die teilweise Verwendung von Basalt als Baumaterial zeugen von der soliden Bauweise des massiven Bauwerks. Fort X ist in allen seinen wesentlichen Teilen noch im Original erhalten und gilt aufgrund seiner Grundstruktur als eines der großartigsten und bedeutendsten preußischen Festungswerke Kölns. Der geometrisch gegliederte Rosengarten steigert die Bedeutung des Festungswerkes. In den ehemaligen Gräben befinden sich heute Spielplätze.

Die Tour verläuft nun durch den Lis-Böhle-Park bei Nippes, dann entlang der Inneren Kanalstraße zum Herkulesberg, von dort vorbei am Fernsehturm Colonius, dem Gymnasium Kreuzgasse bis zur großen Kreuzung Aachener Straße/Innere Kanalstraße. Von dort geht es weiter am Aachener Weiher vorbei bis zur Hauptmensa in Höhe der Zülpicher Straße/Universität. Diese Führung entspricht in etwa dem historischen Verlauf des inneren preußischen Festungsringes.

Zwischen Otto-Fischer-Straße, Bahnhof Köln-Süd und der Zülpicher Straße befindet sich das Fort V (2), von dem nur noch der mittlere Gebäudeteil, das in einem Halbrund gebaute Kernwerk, erhalten ist und in dem heute Teile des "Geographischen Instituts der Universität zu Köln" untergebracht sind.

Das 1841 bis 1846 erbaute und einst zweigeschossige Gebäude hat durch Erdanschüttungen an Höhe verloren. Auf der Innenseite des halbrunden Baues heben sich die vorspringenden runden Treppentürme von der klar gegliederten Front deutlich ab. Die Gestaltung der Fassadengliederung - im Wesentlichen geprägt durch Rundbogenfenster mit einem schlichten Überfangbogen und einem breiten Dachgesims - hat ihre Wurzeln in der Berliner Baukunst.

Das Fort IV (3) an der Eifelstraße/Volksgartenstraße, benannt nach Erbgroßherzog Paul von Mecklenburg und um 1820 erbaut, wurde nach der Aufgabe als Festungsbauwerk 1887 bis 1889 in den damals neu angelegten Volksgarten einbezogen. Bei der damit verbundenen Umgestaltung wurden sämtliche Gräben bis auf ein Teilstück zugeschüttet und die beiden Treppenvorbauten zu Aussichtstürmen erhöht. Das halbrunde Kernwerk wurde zu einer Restauration mit Dachgarten ausgebaut. Der vor dem Kernwerk angelegte kleinteilig gegliederte Rosengarten ist noch vorhanden, die attraktive Gartengestaltung im Graben dagegen nicht mehr.

Von den ehemals neun Lünetten ist die Lünette 3 (4) im Volksgarten (1841 erbaut) als Einzige in Resten erhalten gebliebene. Jedoch sind nur noch Teile des erdbedeckten Walles und das langgestreckte mittlere Gebäude vorhanden. In Köln hatten die Lünetten die vollständige Form von Bastionen mit je zwei Facen (dem Angreifer zugekehrte Seite) und Flanken (Bereich zwischen Feldseite und Wallmauer).

Das Fort I (5) befindet sich am Agrippina-Ufer. Das Festungswerk an der Südbrücke wurde 1830 als Rheinschanze erstellt, 1841 zu einem Fort umgebaut und in die 1881 bis 1891 errichtete Umwallung einbezogen. Nach Aufgabe der Umwallung wurden die umliegenden Flächen sowie das Festungswerk 1914 bis 1916 in eine Grünanlage umgestaltet (früher Hindenburgpark, heute Friedenspark). Unter Beibehaltung der Höhenunterschiede von Gräben und Wällen entstand eine abwechslungsreiche Parkanlage mit Rosengarten, Baumhainen und Aufenthaltsbereichen. Das erhalten gebliebene Gebäude des Kernwerkes wurde eine Zeit lang als Mensa der Universität genutzt, heute befinden sich hier Aufenthaltsräume für Jugendgruppen. Auf dem Kernwerk wurde 1926 eine Kriegergedächtnisstätte errichtet.

Die in den Jahren 1906 bis 1910 für den Güterverkehr erbaute Südbrücke (6) besitzt massive Brückentürme. Die unteren Bereiche dienten, wie bei der Hohenzollernbrücke, der Verteidigung des Brückenkopfes innerhalb der Festung Köln. Die niedrigen Räume im Innern wurden auch zur Aufstellung von Geschützen genutzt. So konnte zum einen der Zerstörung der Brücke durch den Feind vorgebeugt werden. Zum anderen konnte aber auch verhindert werden, dass die Brücke von Feinden als Verkehrsweg genutzt wurde. Die Schießscharten im Sockelbereich der Brückentürme haben demnach militärische Gründe.

© Stadt Köln
Fort V

Die Rheinkehlmauer (7) am Deutzer Rheinufer wurde 1818 als sogenannte Infanteriemauer zur Verteidigung des Deutzer Rheinufers errichtet. Die aus waagerecht liegenden Basaltstelen erbaute und mit Schießscharten versehene Mauer ist heute zur Deutzer Seite hin bis auf Brüstungshöhe angeschüttet und nur von der Rheinseite als derartige Wehranlage sichtbar. Die Kehlmauer ist das letzte Zeugnis der ehemaligen Deutzer Befestigung.

Im Zuge der Neugestaltung des Deutzer Ufers um 1940 wurde für die geplante "Internationale Verkehrsausstellung" die noch vorhandene Treppe im Bereich eines Mauerversprungs der Kehlmauer angelegt.

Das Fort XV (8) besteht heute nicht mehr. Von seiner Existenz zeugt nur noch die Geländegestaltung im Bereich des Rheinparkcafés, das zur Bundesgartenschau 1957 auf dem Trümmerberg des Forts errichtet wurde. Die Lage des zerstörten zentralen Kernwerks entspricht dem Standort des heutigen Cafés, von dessen höher gelegener Terrasse man in den einstigen Graben blicken kann.

Details zur Route

  • Vom Haupteingang Zoo zum Radweg neben der Riehler Straße auf diesen geradeaus zum Rad- und Gehweg entlang der Frohngasse, diese links überqueren unter der Zoobrücke rechts den Wegweiser folgen, danach über die Fußgängerbrücke (schieben!), in Höhe des neuen Lenktparks halblinks durch die Sperrpfosten, die Lentstraße überqueren und in den Park hineinfahren. Auf der rechten Seite liegt Fort X mit seinem Rosengarten (1).
  • Zurück zur Lentstraße, auf diese links und der Wegweisung in Richtung Nippes über die Rad- und Fußgängerbrücke die Innere Kanalstraße überqueren, am Ende 180 Grad links die Rampe hinunter zum Radweg, rechts und weiter neben der Inneren Kanalstraße. Nach etwa 100 Metern in Höhe Grabbestraße rechts­versetzt weiter in den Lis-Böhle-Park (Regi­oGrün-Route), die Niehler Straße queren, an der Gabelung den mitt­leren Weg leicht bergab, unter der Neusser Straße, halbrechts hoch, weiter gera­deaus, die Merheimer Straße queren, in Höhe Kleingarten­kolonie/Sportplatz im Linksbogen zur Inneren Kanalstraße, dort rechts auf dem Radweg weiter, Escher Straße queren, hinter Bahnunterführung halbrechts durch den Grünzug, diesen später wieder rechts verlassen, auf Radweg der Inneren Kanalstraße weiter unter den Gleisbrücken durch. An der Ampel "Am Gleisdreieck" links die Innere Kanalstraße queren (lange Rotphase!).
  • Geradeaus und bergauf (RegioGrün-Route) auf den Herkulesberg, am Unterstandpilz halbrechts, an der kommenden Kreuzung halblinks und bergab, dann links über die "Heuschrecke" die Bahnlinie überqueren, dahinter rechts und bergab entlang der Gleise in den Stadtgarten. In Höhe Spielplatz in einem leichten Linksbogen weiter in Fahrtrichtung, am Parkende auf die Venloer Straße rechts und weiter entlang des Radwegs die Venloer Straße stadtauswärts, hinter der Bahnunterführung in Höhe Peter-Dedenbach-Straße links die Venloer Straße an Ampel queren, weiter geradeaus durch Parkanlage bis Vogelsanger Straße. Dort rund 150 Meter rechts, dann links die Straße queren, weiter vorbei am Gymnasium Kreuzgasse. Weiter durch den Grüngürtel, später halbrechts bis zur Aachener Straße, hier rechts auf den Radweg bis zur Kreuzung. Dort links über die Aachener Straße und weiter rechts am Aachener Weiher entlang (rechts liegt das Museum für Ostasiatische Kunst), am Weiherende halblinks leicht bergan durch den Grüngürtel, in Höhe unterhalb der Spielanlage halbrechts zur Bachemer Straße, diese an der Ampel queren, weiter geradeaus durch die Platanenallee, an der Mensa vorbei, die Zülpicher Straße queren, ein Stück nach links, dann rechts in den Rad- und Gehweg (Stauderstraße), in Höhe der Tischtennisplatte links, weiter geradeaus durch die Otto-Fischer-Straße An deren Ende (Höhe Südbahnhof) liegt links das ehemalige Fort V (2).
  • Zurück über die Otto-Fischer-Straße, links in Luxemburger Wall, geradeaus an der Ampel die Luxemburger Straße queren, weiter durch den Eifelwall, unter den Eisenbahnbrücken hindurch, an Ampel geradeaus über die Eifelstraße, weiter in Richtung Volksgarten, nach etwa 100 Metern am Kindergarten links; Weg führt zum Rosengarten des Fort IV (3). Ein Stück zurück, dann halblinks und leicht bergab (Querrinnen), vorbei am Volksgartenweiher, dahinter links, wieder rechts. Links des Weges befindet sich die Lünette 3 (4).
  • Später am Ausgang des Volksgarten an der Ampel die Vorgebirgstraße queren, weiter geradeaus in südöstliche Richtung durch die Volksgartenstraße, später übergehend in Rolandstraße, geradeaus die Bonner Straße queren, geradeaus durch die Teutoburger Straße, am Kreisel bis in Höhe Titusstraße, dort rechts auf dem Römerparkweg parallel links neben der Titusstraße weiter. In Höhe des Straßenknicks (Oberländer Wall) geradeaus in den Friedenspark (Hans-Abraham-Ochs-Weg) mit dem Fort I (5), dort links und durch die Allee auf die Bundesstraße neun (Agrippinaufer) zufahren, diese an der Ampel queren.
  • Rechts und weiter unter der Südbrücke hindurch, dahinter links über die Treppe (Fahrrad schieben oder tragen!) auf die Südbrücke (6) hinauf, auf der anderen Rheinseite links weiter auf den Rad- und Gehweg der Alfred-Schütte-Allee, am Deutzer Hafen rechts über die Drehbrücke, dahinter links, weiter am Rheinufer entlang, hinter der Severinsbrücke sieht man rechts die Reste der Rheinkehlmauer am Deutzer Rheinufer (7). Alternative zur Südbrücke für Räder mit Anhänger: Weiter am Rheinufer bis Marienburg, dort über die Rodenkirchener Brücke und auf der rechten Rheinuferseite zurück in Richtung Köln-Deutz, Verlängerung der Strecke um rund sechs Kilometer.
  • Im weiteren Verlauf des Uferweges geht es nach Unterquerung der Deutzer Brücke geradeaus weiter auf der neuen Rheinuferpromenade in den Rheinpark (Erlebnisweg Rheinschiene). Auf dem Gelände des heutigen Parkcafés befand sich früher das Fort XV (8). Weiter geradeaus am Rheinufer entlang, unter der Zoobrücke hindurch, dahinter rechts, durch das Tor rechts, danach rechts auf die spiralförmige Brückenauffahrt (Fußgängerweg, schieben!) hinauf zum Radweg der Zoobrücke, rechts weiter über den Rhein, auf der linksrheinischen Seite wieder spiralförmig bergab (Vorsicht: steile Aufpflasterung), weiter parallel zur Frohngasse, an der Ampel die Riehler Straße queren und halbrechts zum Eingangsbereich des Zoos und der Flora.

Zusammenfassung

Start:
Haupteingang Zoo, Haltestelle Zoo/Flora

Ziel:
zum Startpunkt zurück

Länge der Tour: 
rund 20 Kilometer (bei Alternative über Rodenkirchener Brücke: 26 Kilometer)

Streckenprofil:
meist flach und autofrei beziehungsweise autoarm; ein Anstieg am Herkulesberg und eine kurze steile Abfahrt im Mediapark und Stadtgarten

Bewertung:
Einige Abschnitte etwas unebenes Gelände und einige Schiebestrecken, daher für Kinder und Ungeübte nur sehr bedingt geeignet. 

Alternativ kann der Anstieg zum Herkulesberg ebenso umgangen werden wie die Südbrücke, dann ist jedoch ein sechs bis sieben Kilometer längerer Umweg über die Rodenkirchener Brücke in Kauf zu nehmen. 

Einkehrmöglichkeiten an der Strecke:
Stadtgarten Nähe Westbahnhof, Biergarten am Aachener Weiher, in der Südstadt sowie im Rheinpark

Freizeiteinrichtungen:
Spielplätze und -anlagen am Fort X, im Lis-Böhle-Park, im gesamten innerstädtischen Grüngürtel, im Volkgarten

Karten:
Radwanderkarte RadRegionRheinland, 2016, 1:100.000
Radwanderkarte Köln Bonn, bikeline, 2015, 1:60.000
ADFC-Regionalkarte Köln/Bonn, 2013, 1:75.000

Literatur:
Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün, Köln, 2001

Karte und GPS-Daten zur Tour

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Mit dem Rad auf den Spuren des preußischen Kölns - im innenstadtnahen Grün
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Kölns beste Routen im Radroutenplaner Naviki
gpx
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ikt
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kml
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Das Faltblatt zur Tour erhalten Sie an den Infotheken im Stadthaus Deutz, im Bürgerladen am Laurenzplatz und in den Kundenzentren der Bezirksrathäuser in den Stadtbezirken.

Weitere Informationen

Die Besichtigungs- und Erkundungsmöglichkeiten einiger Festungswerke sind wegen des Denkmalschutzes beziehungsweise aufgrund der privaten Nutzung nur bedingt und sehr eingeschränkt möglich. Einige Forts weisen Info-Tafeln auf, entweder als Teil verschiedener städtischer Kulturpfade oder aufgrund privater Initiative.

Da viele Festungsanlagen in der Vergangenheit zerstört wurden, können deren Reste nur noch teilweise auf eigene Gefahr besichtigt werden. Eine zentrale Objektverwaltung für diese Anlagen gibt es nicht.

Informationen zu Fahrplänen, Haltestellen und zur Fahrradmitnahme in der Stadtbahnen 

Kölner Verkehrs-Betriebe
Verkehrsverbund Rhein-Sieg