Beschreibung der Tour

Hinweis: Die fettgedruckten Zahlen verweisen auf Punkte in der Karte, die Sie weiter unten auf der Seite herunterladen können.

Diese Tour beginnt am Rand der Südstadt in Höhe des Bayenturms, einem Relikt der früheren mittelalterlichen Stadtmauer. Dieser Turm spielte in Kölns Geschichte eine wichtige Rolle, weshalb er mit dem Wappen der Stadt geschmückt wurde. Heute beherbergt er die Stiftung FrauenMediaTurm mit einem umfangreichen Archiv und Dokumentationszentrum zu Frauenfragen.

Vom Elisabeth-Treskow-Platz, benannt nach einer ehemaligen Professorin der Kölner Werk­schulen, geht es nach Querung des Agrippinaufers durch die Trajanstraße zur im 14. Jahrhundert gegründeten Alten Univer­sität (1), wo heute die Kölner Fachhochschule untergebracht ist.

© Stadt Köln
Zündorfer Groov

Nach Schließung durch die Franzosen, gegen Ende des 18. Jahrhunderts erlebte die Lehrstatt in der Folgezeit eine Renaissance, sie galt nach Berlin als die größte Universität. Kapazitätsprobleme forderten einen Neubau der Universität in Lindenthal. Das alte Gebäude nutzte die NSDAP derweil als Sitz der Gauleitung. Heute ist die Fachhochschule Köln die größte bundesweit.

Nun geht es durch ruhige Straßen weiter nach Bayenthal (2). Bei der Durchfahrt fällt der Antonius Krankenhaus-Komplex sowie der Mathiaskirchplatz mit der 1904 neu errichteten Kirche und dem alten Postamtsgebäude auf. In diesem seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zu Köln eingemeindeten Stadtteil dominierte lange Zeit der Maschinenbau, später kamen zwei Brauereien (Dom-, Küppers-Kölsch) hinzu.

Über einen Fahrradweg erreichen wir Marienburg (3). Auch hier prägten zur Gründerzeit Industriebauten und eine Brauerei das Ortsbild, mit der Gründung der "Kölnischen Immobilien-Gesellschaft" gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann der Ausbau Marienburgs zu einer Villensiedlung. Noch heute sind zahlreiche Villen aus der Gründerzeit erhalten. Einige Gebäude, wie die Villa Vorster, stehen unter Denkmalschutz.

Als ein Relikt der ehemaligen preußischen Befestigungswerke, heute Teil des Äußeren Grüngürtels, passieren wir das Zwischenwerk VIII b, auf dessen eingeebneten Fortdach ein geometrischer Ziergarten mit Rosen angelegt wurde.

Südlich der Marienburg trifft der Äußere Grüngürtel auf den Rhein, ab hier geht es über den alten Leinpfad nach Rodenkirchen (4). Im früher stark hochwasserbedrohten Fischerdörfchen erinnern die Namen der heute meist als Gasthöfe genutzten Fachwerkhäuser und die schmalen Gassen an seine frühere Bedeutung. Den optischen Höhe­punkt bildet die aus dem zehnten Jahrhundert stammende Maternuskapelle. Sie war früher Ausgangspunkt zahl­reicher Schiffsprozessionen. Der dortige Gottesacker mit den nur schwer lesbaren Grabsteinen weist auf ihre frühere Bedeutung als Pfarrkirche hin.

Rodenkirchen wandelte sich zum Anfang des neuen Jahrhunderts im Ortsbild. Das frühere Fischerdörfchen wurde durch seine schöne Rheinlage Ausflugsort und bevorzugter Wohnplatz meist wohlhabender Bürger. So entstand neben vielen Villen im Jahr 1904 auch die im Jugendstil errichtete burgähnliche "Villa Malta". Bemerkenswert sind die neuen Hochwasserbauten am Ufer sowie um viele Gebäude herum. Der Ortskern wird zum Beispiel mit einem hydraulischen Hubtor geschützt. Das am Ortsende liegende Hochwasserpumpwerk Ufer­straße (5) besticht durch seine außergewöhnliche Fassade.

Die weitere Fahrt verläuft über den Auenweg und die Triftstraße durch das Wasserschutzgebiet Weißer Bogen (6). Um möglichst viel Fläche als Überschwemmungsgebiet zu nutzen, wurde in Höhe der Ortslagen Weiß und des Malerviertels Rodenkirchen die Hochwassermauer recht nahe an die Grundstücke herangeführt. Die in diesem Gebiet liegenden Grundwasserbrunnen befinden sich inmitten eines artenreichen Misch­waldes, den die Stadt Köln und die RheinEnergie AG zum Schutz des Grundwassers angepflanzt hat.

Mit der Fähre ab Weiß erreichen wir später das gegenüber­liegende Ufer der Zündorfer Groov (7). Die Groov war ursprünglich eine Sandbank, die im Rahmen der preußischen Rheinregulierung 1852/53 als Rheinnebenarm vom Hauptstrom abgeschnitten und so zum künstlichen Altarm wurde. Heute ist die Groov ein Naherholungsgebiet mit Spazierwegen und vielfältigen gastronomischen Einrichtungen.

Die Strecke rheinabwärts in Richtung Innenstadt führt nun entlang des Leinpfades vorbei an den Stadtteilen Porz, Ensen und Westhoven. Kurz vor der Brücke liegt die Westhovener Aue (8).

Früher für Besu­cherinnen und Besucher ge­sperrt, wurden die ehemaligen Militärkasernen abgerissen Ausgleichspflanzungen vorgenom­men und das Ge­biet der Bevölkerung zugänglich gemacht. Bei Hochwasserspitzen dient dieses Areal als natürliches Rückhaltebecken.

Nach diesem Erholungsgebiet geht es zuerst unter der Rodenkirchener Brü­cke (9) hin­durch, später über die Auffahrtrampe auf die Brücke hinauf. Über diese 1995 aufwändig erwei­terte Autobahnbrücke lässt sich heute barrierefrei der Rhein überqueren und gleichzeitig ein Blick über das neu gestaltete Gelände des Rheinau­hafens bis zum Dom in Höhe der Altstadt werfen. Nach Querung des Rheins verlassen wir die Brücke auf der Rodenkirchener Uferseite in Richtung Innenstadt.

Nun geht es entlang des Uferweges in Richtung Innenstadt. Gegenüber bietet sich im Herbst mit Drachensteigern und Paraglidern ein buntes Bild. Weiterfahrend fällt ein anthrazit­farbener kubischer Bau auf. Es ist das Hochwasserpumpwerk Schönhauser Straße (10). Es gilt als ein weiteres neues Wahrzeichen Kölns. Durch seine speziellen Lichtinstallationen leuchtet die Fassade je nach Hochwasserstand in unterschiedlichen Farben. Von hier wird ab 7 Meter Kölner Pegelstand Niederschlagswasser, das über die Kanalisation nicht mehr abgeleitet werden kann, direkt in den Rhein gepumpt.

© Stadt Köln
Kap am Südkai

Unter der Südbrücke hindurch erreichen wir kurz darauf das Kap am Südkai (11), dieses bildet heute den südlichsten Zipfel des Rheinauhafens. Die beiden alten Kräne erinnern noch an den früheren Rheinauhafen, doch die anschließenden Gebäude, allen voran die ehemaligen Lagerhäuser "Siebengebirge" sowie das RheinArtOffice mit der Deutschland-Niederlassung von Microsoft setzen heute in diesem Bereich Kölns neue städtebau­liche und architektonische Akzente.

Blickfang des umgestalteten Rheinauhafens sind drei sogenannte glä­serne Kranhäuser (12) des Architekten Hadi Teherani und der Linster-Architektengruppe.

Inmitten dieser beeindruckenden Rhein-Skyline erreichen wir kurze Zeit später unseren Aus­gangspunkt neben der Zentrale der Häfen und Güterverkehr Köln AG, den Elisabeth-Treskow-Platz. In einem der Lokale entlang des Rheinauhafens kann die Radtour ausklingen.

Details zur Route

  • Von der Endhaltestelle Ubierring rechts in die Trajanstraße, in Höhe des Römerpark/Alte Universität (1) am Kreisel in Fahrtrichtung halblinks in die Mainzer Straße, diese mündet später links in die Alteburger Straße. An der Schönhauser Straße zuerst rechts, die zweite Straße links in die Bernhardstraße, an der Kirche rechts in Mathiaskirchplatz, direkt hinter der Kirche links, in der Folge immer geradeaus durch Bayenthal (2) (Fahrradstraße), den Bayenthalgürtel queren, weiter geradeaus die Goethestraße durch das Villenviertel von Marienburg (3), später geradeaus in den Südpark, an dessen Ende halblinks über Schillingsrotter Weg zur Militär­ringstraße. Diese queren, dahinter links, kommende Straße (Zum Forstbotanischen Garten) queren (hier kann man rechts einen Abstecher zum Forstbotanischen Garten in Rodenkirchen beziehungsweise zum dortigen Friedenswäldchen machen), weiter in Fahrtrichtung geradeaus der Weg­weisung in Richtung Rheinufer folgen. An der Haltestelle "Heinrich-Lübke-Ufer" in Marienburg, die Gleise und die Straße überqueren, ein Stück nach links, dann in Höhe des Marienburger Bootshauses rechts um 180 Grad die Rampe zum Leinpfad herunter, nun geradeaus entlang des Rheinufers vorbei an Rodenkirchen (4).
  • Die Route führt weiter, später geradeaus abseits des Rheinufers, am Ende von Rodenkirchen auf der Uferstraße vorbei am Hochwasserpumpwerk (5). In Höhe des Campingplatzes rechts in Fuchskaulenweg, kommende Gabelung links in den Auenweg. Dieser führt uns in Fahrt­richtung geradeaus immer am Waldrand des Weißer Bogens (6) entlang und geht als Triftweg bis nach Weiß. Dort in Höhe eines Bildstocks unter einer Birke links "Am Treidelweg" ein­biegen, am Wegende rechts hinunter zum Rheinufer.
  • Alternative für Kinder, Ungeübte, Fahrräder mit Anhängern: Den Fuchskaulenweg weiter geradeaus, in Höhe Tennisplatz links "Unterer Weißer Weg", auf diesem in Fahrtrichtung geradeaus (rechts liegt der neue Hochwasserdeich), in Weiß später links in Pflasterhofweg, Straße "Am Hagelkreuz" queren, dann der Wegweisung geradeaus "Am Treidelweg" folgen, am Wegende rechts hinunter zum Rheinufer.
  • Mit der Fähre übersetzen nach Zündorf, dort zuerst geradeaus auf die Freizeitinsel "Groov" (7), links den Leinpfad weiter in Richtung Köln-Deutz. In der Folge geht es immer in Fahrt­richtung geradeaus vorbei an Porz, Ensen, Westhoven bis zur Westhovener Aue (8), von dort weiter zur Rodenkirchener Brücke. Diese noch unterqueren, dahinter rechts, dann halbrechts auf die Rampe hinauf, über die Rodenkirchener Brücke (9), am anderen Ende die Rampe hinunter, die Straße im Schutz der Mittelinsel queren, nun der Wegweisung links in Richtung Innenstadt (Zentrum) folgen, am besten auf den Weg unmittelbar am Rheinufer. Linker Hand liegt das Hochwasserpumpwerk Schönhauser Straße (10). In der Folgezeit unter der Südbrücke hin­durch, später an den beiden Kränen, Kap am Südkai (11), weiter über die Katharina-Schauberg-Promenade durch den Rheinauhafen (12) bis zum Elisabeth-Treskow-Platz mit dem Bayen­turm zu unserem Ausgangspunkt, der Endhaltestelle Ubierring.

Zusammenfassung

Start:
Stadtbahn-Haltestelle Ubierrng, Linien 15 und 16

Ziel:
zum Startpunkt zurück

Länge der Tour:
rund 22 Kilometer

Streckenprofil:
meist flach und autofrei beziehungsweise autoarm

Bewertung:
einige Abschnitte auf unebenen Wegen, einige kritische Querungsstellen, ansonsten gut für Kinder und Ungeübte geeignet (auch für Anhänger).

Vorsicht: An Sonn- und Feiertagen herrscht entlang des Rheinufers (Leinpfad) sehr viel Ausflugs­verkehr von Radfahrerinnen, Radfahrern, Skaterinnen, Skatern, Spaziergängerinnen und Spaziergängern. 

Einkehrmöglichkeiten an der Strecke:
längs des Leinpfads in Rodenkirchen, in der Zündorfer Groov sowie im Rheinauenhafen

Freizeiteinrichtungen:
Spielplätze und -anlagen in der Zündorfer Groov

Karten:
Radwanderkarte RadRegionRheinland, 2016, 1:100.000
Radwanderkarte Köln Bonn, bikeline, 2015, 1:60.000
ADFC-Regionalkarte Köln/Bonn, 2013, 1:75.000

Literatur:
Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün, Köln, 2001
Rheinflut, Köln, 2008

Karte und GPS-Daten zur Tour

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Mit dem Rad entlang durch Marienburg, Rodenkirchen und Porz
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Kölns beste Routen im Radroutenplaner Naviki
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ikt
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Das Faltblatt zur Tour erhalten Sie an den Infotheken im Stadthaus Deutz, im Bürgerladen am Laurenzplatz und in den Kundenzentren der Bezirksrathäuser in den Stadtbezirken.

Weitere Informationen

Informationen zu Fahrplänen, Haltestellen und zur Fahrradmitnahme in der Stadtbahnen

Kölner Verkehrs-Betriebe
Verkehrsverbund Rhein-Sieg