Kooperationen
Wissenschaft und Forschung
Zusammenarbeit für gemeinsamen Fortschritt
Den ersten Brückenschlag zwischen Köln und Peking schlug der Kölner Jesuit, Missionar und Wissenschaftler Johann Adam Schall von Bell vor 400 Jahren. Im Jahr 1619 siedelte er aus dem Rheinland nach Peking über und verbrachte dort 40 Jahre seines Lebens. Er war ein Pionier und Wegbereiter im Wissensaustausch zwischen China und Deutschland und hat sich insbesondere in der Bereichen Medizin, Astronomie, Geographie und Mathematik gewidmet. Insbesondere hat von Bell auch am chinesischen Kalender gearbeitet, sodass dieser bis heute Kölner Spuren trägt. Als hoher Beamter (Mandarin) genoss er bei den Kaisern der Qing-Dynastie Ansehen und Respekt. In Köln erinnert eine Adam Schall von Bell Statue an ihn, sein Grab befindet sich auf dem Gelände des heutigen Beijing Administrative College (BAC).
Das “Deutsch-Chinesische Jahr der Wissenschaft und Bildung 2009/2010“, das in mehr als 150 Veranstaltungen in Deutschland und China Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Hochschulvertreterinnen und -vertreter, Politikerinnen und Politiker, Repräsentantinnen und Repräsentanten von Wissenschafts- und Förderungsorganisationen zusammenbrachte, zeigte eindrucksvoll, wie fruchtbar der Wissenschaftsdialog zwischen beiden Ländern in der Neuzeit gediehen ist. Im Juni 2011 wurde ein weiteres Kapitel dieser erfolgreichen Zusammenarbeit aufgeschlagen: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterzeichnete mit den Ressorts für Bildung (MoE) sowie Wissenschaft und Technologie (MoST) in China eine gemeinsame Erklärung zu Bildungs- und Forschungsfragen, in der unter anderem die strategische Partnerschaft im Hochschulwesen ein zentraler Punkt ist.
Von den 16 Kölner Hochschulen beziehungsweise Hochschulabteilungen, die das Renommee der Domstadt als Wissenschaftsstandort mit begründen, pflegen viele intensive und für beide Seiten gewinnbringende Kooperationen mit Partnerhochschulen oder einzelnen Partnerfakultäten in ganz China. Neben den daraus resultierenden Fortschritten in der wissenschaftlichen Erkenntnis profitieren die Forscherinnen, Forscher, Lehrenden und Studierenden in besonderem Maße auch von den vielfältigen Erfahrungen, die mit Auslandssemestern verbunden sind.
Mit der zentralen Vermittlungs- und Koordinierungsfunktion für den Wissenschaftsaustausch zwischen China und Nordrhein-Westfalen wurde von der Landesregierung die Universität zu Köln beauftragt, die allein vier offizielle Hochschulpartnerschaften auf gesamtuniversitärer Ebene sowie elf weitere Kooperationen auf Fakultätsebene pflegt. Unter der Federführung der Universität zu Köln haben sich 2007 darüber hinaus die Universitäten Bielefeld, Dortmund, Münster, Paderborn und Wuppertal zur China-NRW University Alliance zusammengeschlossen, um in der Tradition von akademischer Exzellenz und Weltbürgertum gemeinsam die Beziehungen zu China kontinuierlich weiter auszubauen und die deutsch-chinesische Vernetzung voranzubringen.
Anlässlich des Kölner Chinajahres 2012 werden die Universität zu Köln, die Fachhochschule Köln, die Kunsthochschule für Medien und die ecosign Akademie für Gestaltung Köln besondere Veranstaltungen und themenbezogene Projekte durchführen und ihre Ergebnisse auch den Kölner Bürgerinnen und Bürgern vorstellen. Im Veranstaltungskalender zum Kölner Chinajahr 2012 finden Sie alle näheren Informationen zu den Präsentationen dieser Hochschulprojekte.
