Blick vom Klingelpützpark auf die Bildungslandschaft mit der Realschule links im Bild© Gernot Schulz Architektur

Hansa-Gymnasium kehrt 2024 an den Hansaring zurück

Es ist uns gelungen, mit allen am Bau beteiligten Vertragspartner*innen für das Hansa-Gymnasium im Baufeld A einen neuen Terminplan zu vereinbaren, der für die Schulgemeinde des Hansa-Gymnasiums verlässlich sein soll: Geplant ist die Übergabe der Schule im zweiten Quartal 2024. Die Sanierung und Erweiterung des gründerzeitlichen Baus am Hansaring 56 aus dem Jahr 1898 ist weiterhin eine erhebliche Herausforderung. 

 

Der Erweiterungsneubau, der sich entlang des Gereonswalls erstreckt, ist zu 98 Prozent fertiggestellt. Der Innenausbau befindet sich im Endausbau. Die Feinreinigung ist weitestgehend abgeschlossen. Die Restarbeiten sind Maler- und Ausbesserungsarbeiten.

Die Generalsanierung des denkmalgeschützten Altbaus ist zu 94 Prozent abgeschlossen. Die Natursteinarbeiten an der Fassade sind abgeschlossen. Die Dachdeckungsarbeiten schließen im Dezember 2023 ab, der Gerüstabbau hat im Dezember 2023 begonnen. Im Innenausbau haben die Feinreinigungsarbeiten begonnen. Die Malerarbeiten befinden sich kurz vor Abschluss. Die ersten Türen und die festinstallierten Möbel werden eingebaut. Ab Januar 2024 erfolgen die Bodenbelagsarbeiten und die Elektro-Feininstallation. Die Räume für den naturwissenschaftlichen Unterricht im Untergeschoss werden in Kürze fertiggestellt. 

1898 bis 1901 wurde das Hansa-Gymnasium als erste selbstständige Handelshochschule Deutschlands nach Plänen des Stadtbaumeisters Friedrich Carl Heimann errichtet. Das Gymnasium ist mit einer neugotischen Fassade am Altbau geschmückt, die ihresgleichen sucht und bewusst an den Kölner Dom erinnert. Das macht das Hansa-Gymnasium zu einer ganz besonderen Schule. Im Video hat Diplom-Restaurator Thomas Lehmkuhl während der Fassadensanierung erklärt, worin hierbei die besonderen Herausforderungen bestanden.

© Martina Goyert
Blick von einer der Terrassen der Kindertagesstätte auf die Gebäude am Klingelpützpark

Die ersten Gebäude in der Bildungslandschaft Altstadt-Nord (BAN) wurden im Jahr 2020 im Baufeld B am Gereonswall 57 sowie in der Vogteistraße 9 fertiggestellt. Dabei handelt es sich um eine Kindertagesstätte, eine Grundschule, eine Realschule und ein Studienhaus. Zuletzt wurde das Mensa- und Ateliergebäude als Gemeinschaftseinrichtung für alle im Verbund vollendet. Für die Sanierung des Abendgymnasiums Gereonsmühlengasse im Baufeld C kann noch keine Zeitaussage getroffen werden. 

In den Verbundeinrichtungen der Bildungslandschaft Altstadt-Nord haben rund 2.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von der Kindertagesstätte bis zur Erwachsenenbildung Platz. Für sie wurde eine Art Dorf rund um den Klingelpützpark geplant und angelegt. Für den Bildungsverbund von insgesamt acht Einrichtungen in städtischer und freier Trägerschaft entstehen im baulichen wie im pädagogischen Sinne ganz neue Räume, die lebensnahes, verantwortungsvolles und inklusiv angelegtes Lehren und Lernen ermöglichen. Für Köln ist die Bildungslandschaft ein Pilotprojekt, auf dessen Basis wir einen allgemeinen Rahmen für den Kölner Schulbau verabschiedet haben. Der Grundgedanke: Schule verabschiedet sich von dem Bild der "Lernanstalt" und wird zur "Lernlandschaft", in der auch Freizeitanteile nicht zu kurz kommen. Baulich bestand der Wunsch, einen Wechsel zwischen verschiedenen Gruppen- und Lernformen, und damit auch zwischen selbst- und fremdbestimmter Zeit, umzusetzen. 

So lernen die Kinder der Grundschule nicht mehr in Klassenräumen, sondern in so genannten Clustern. Cluster sind Raumgruppen, in denen der Lern- und Unterrichtsraum sowie der Aufenthalts- und Erholungsbereich, wie etwa die Küche, direkt vor der Klasse liegen. Diese können auch während des Unterrichtes mit genutzt werden. Sie werden mit dem jeweiligen Klassenraum als Einheit verstanden und wurden dementsprechend entworfen und gebaut. Sie bilden architektonisch und später auch pädagogisch eine "Familie", die sich auch in einer eigenen Farbe nach einem Farbwelten-Konzept ausdrückt. Zudem haben wir sie mit Sichtachsen versehen. Energetisch wurde vielfältig und trotzdem einheitlich gedacht: Grundschulgebäude, Studienhaus, Realschulgebäude und Kita erhalten einen gemeinsamen, klimaschonenden Fernwärmeanschluss. 

Das Baufeld A - Hansaring 56

Das Baufeld A umfasst den 1898 errichteten gründerzeitlichen Altbau des Hansa-Gymnasiums. Das Hauptgebäude und ein Teil des Seitenflügels stehen unter Denkmalschutz. Der rückwärtig liegende Schulhof wurde durch einen dreigeschossigen Anbau an den Seitenflügel in den 1950er Jahren geschlossen. Dieser wurde abgerissen. An seiner Stelle und weiter am Gereonswall entlang ist ein Erweiterungsneubau mit Photovoltaikanlage auf dem Flachdach entstanden. 

© IAA Architecten
Hansa-Gymnasium
© IAA Architecten
Haupteingang
© IAA Architecten
Lernzone

Das Baufeld B - Gereonswall 57 und Vogteistraße 9

Das Baufeld B besteht aus einem Ensemble mehrerer Baukörper. Am Gereonswall 57 liegen die denkmalgeschützte Freinet-Grundschule und der neu errichtete Erweiterungsbau, das neu errichtete Studienhaus, eine Kindertagesstätte sowie Realschule. In der Vogteistraße 19 ist ein Mensa- und Ateliergebäude entstanden. Auf dem Grundstück des Gereonswalls befanden sich zuvor das Hauptschulgebäude mit drei weiteren temporären Ersatzklassenbauten sowie das ehemalige Gebäude für die offene Ganztagsschule. Diese wurden abgebrochen. Der Baufortschritt wurde durch mehrere unumgängliche Kündigungen behindert. Im Gewerk Lüftungstechnik mussten wir uns im März 2020 vom nunmehr vierten Auftraggeber nur in diesem einen von drei Baufeldern trennen. Mehrere Schlichtungsversuche waren zuvor gescheitert. Zudem hatten wir im Jahr 2019 mehrere Fälle von Vandalismus und Diebstahl auf der Baustelle. Dies alles führte zu einer weiteren Bauzeitverzögerung. Zuvor mussten wir bereits dem Tiefbauer, dem Estrichbauer sowie dem Bodenleger kündigen. Begründet war dies entweder durch Insolvenz oder Schlechtleistung. Inzwischen sind alle Bauten im Baufeld B fertig.  

© gernot schulz : architektur GmbH
Klassenraum der Freinet-Grundschule
© gernot schulz : architektur GmbH
Mensa- und Ateliergebäude
© gernot schulz : architektur GmbH
Studienhaus

Das Baufeld C - Gereonsmühlengasse 4

Das Baufeld C umfasst die Generalinstandsetzung des Abendgymnasiums Gereonsmühlengasse. Für das Abendgymnasium wurde die Planung Ende 2015 aufgenommen. Die bauliche Umsetzung kann jedoch erst erfolgen, wenn die Baumaßnahmen im Baufeld A und B abgeschlossen sind. Erst ab diesem Zeitpunkt kann das ins Abendgymnasium ausgelagerte Hansa-Gymnasium in sein Gebäude zurückziehen. Danach wird das Abendgymnasium in die Gebäude des Hansa-Gymnasiums und der neuen Realschule ausgelagert. 

Übersichtskarte Baufelder
PDF, 198 kb

Weiterführende Links

Dem Bildungsverbund gehören aktuell acht Einrichtungen an. Alle Kölner Schulen im Stadtplan