Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßte rund 150 Bürgerinnen und Bürger

Oberbürgermeisterin Henriette Reker war am gestrigen Mittwochabend, 18. April 2018, zu Gast im Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg in Zollstock. Dorthin hatte sie für die zweite Runde der "Stadtgespräche" eingeladen. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtbezirk Rodenkirchen waren gekommen. "Wie wollen wir in Köln 2030 leben?", lautetete das Thema des Abends.

Wir möchten die Gegenwart und Zukunft gestalten. Gleichzeitig möchten wir aus der Vergangenheit lernen.

sagte Reker.

Unter den Bürgerinnen und Bürgern gab es anschließend an den vorbereiteten Mitmachparcours viele lebhafte Diskussionen und kreative Auseinandersetzungen über ihren Stadtbezirk Rodenkirchen – mit einem überraschenden Ergebnis.  

Im Mittelpunkt der zweiten Runde der Stadtgespräche steht die Stadtstrategie "Kölner Perspektiven 2030", die unter der Federführung des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik bearbeitet wird. Amtsleiterin Brigitte Scholz zeigte in ihrem Vortrag am Mittwochabend die zahlreichen thematischen Facetten auf, mit denen sich die Stadtentwicklung derzeit beschäftigt: Zum Beispiel der prognostizierte Anstieg der Bevölkerung oder die demografische Entwicklung in den Kölner Stadtteilen.  

Die "Stadtgespräche" sind eine Informations- und Mitmachveranstaltung, um in einem ersten Schritt ein erstes Stimmungsbild aus den Bezirken zu gewinnen. Deshalb waren anschließend die Bürgerinnen und Bürger an den Stationen des Parcours an der Reihe. Dort konnten sie zu unterschiedlichen Fragestellungen aktiv mitarbeiten und ihre Erfahrungen und Ideen zu ihrem Bezirk einbringen. Schriftlich und mündlich. Aber auch spielerisch, zum Beispiel durch "3 Bälle für meinen Bezirk", bei dem unter anderem rote Bälle in Eimer geworfen werden konnten – jeder Eimer zeigte ein Entwicklungsfeld, das gewichtet werden konnte. Oder bei der Station "Mein Köln", wo sie auf eine große Karte schreiben konnten, was sie mit dem Stadtbezirk Rodenkirchen besonders verbinden, um sich anschließend mit der Karte fotografieren zu lassen. Bei der "Kreativstation" wurden mit Kleber, Papier, Textmarkern und anderen Materialien viele Ideen für die Zukunft Kölns und des Bezirks entwickelt. Außerdem konnten auf einer großen Karte mit roten Punkten die jeweiligen Lieblingsplätze markiert werden.  

Am Ende des Abends folgte eine erste Auswertung. Bei "3 Bälle für meinen Bezirk" waren in den Eimer "Mobilität" die meisten Bälle geworfen worden. Dann folgten "Wohnen" und "Umwelt". Dieses Ergebnis war überraschend. Denn in keinem anderen Stadtbezirk wurde bislang diese Reihenfolge gewählt.

Mobilität ist hier ein großes Thema. Wir brauchen eine gute Anbindung an die neuen Wohngebiete, damit dort alle die Möglichkeit haben, per ÖPNV oder Fahrrad in die Innenstadt zu kommen.

sagte die Oberbürgermeisterin.

Zum Thema Umwelt sagte sie:

In diesem Stadtbezirk gibt es viel intakte Umwelt und die möchten Sie natürlich erhalten. Denn das macht es ja so lebenswert, hier zu wohnen.

Bei den Lieblingsorten lag ganz vorne der Kalscheurer Weiher, gefolgt vom Rheinufer und dem Vorgebirgspark. An den anderen Stationen forderten die Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel:

Die Bürgersteige müssen ausgebessert werden. Oder schlicht: "Mehr Bäume, weniger Autos."  

Viele Menschen aus dem Stadtbezirk nutzten an diesem Abend auch die Gelegenheit, um mit der Oberbürgermeisterin bei der abschließenden Diskussionsrunde persönlich zu sprechen. Die Themen waren vielfältig: Soll Park & Ride in Godorf oder am Verteilerkreis eingerichtet werden? Wie ist mit der baulichen Verdichtung in Bayenthal umzugehen? Eine Bürgerin forderte:

Es muss mehr in Schulen investiert werden.

Eine andere regte an:

Wer im Park grillen möchte, muss für 20 Euro ein Grillticket kaufen.

Auch ein "durchgängiges Fahrradnetz" wurde gefordert.  

Die Oberbürgermeisterin hörte den Bürgerinnen und Bürgern aufmerksam zu und setzte sich mit jeder Forderung intensiv auseinander. Abschließend bedankte sie sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern:

Vielen Dank für Ihr Engagement. Das ist nicht selbstverständlich bei dem warmen Wetter. Wir müssen in Köln auf dem Aufsetzen was wir haben und es verbessern. Wir müssen die Dinge anpacken – und das tun wir! 

Bei den Kölner Perspektiven 2030 soll eine über alle Politikfelder abgestimmte Stadtstrategie entstehen. Die Aufgabe der in den kommenden zwei Jahren (2018 bis Ende 2019) entstehenden, themenübergreifenden Strategie, ist es, die einzelnen Verwaltungsfachbereiche mit ihren Teilstrategien zu vereinen und somit eine sichere Zukunftsperspektive für die Stadtgesellschaft und Politik sowie für die Verwaltung zu schaffen. Diesen Prozess hat der Rat am 11. Juli 2017 beschlossen. Er wird durch umfassende Beteiligungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten begleitet. Daran beteiligt sind Politik, Verwaltung, Expertinnen und Experten und insbesondere alle Kölner Bürgerinnen und Bürger, die sich einbringen möchten. Sämtliche Beiträge der Bürgerinnen und Bürger aus den Bezirken werden gesichtet und sorgfältig ausgewertet. Und sie werden am Ende der Öffentlichkeit, wie auch thematischen Teams (Urbanes, Vernetztes, Offenes und Produktives Köln), vorgestellt und zugänglich gemacht. Auf diese Weise fließen sie in den weiteren Prozess zur Erarbeitung des strategischen Stadtentwicklungskonzeptes "Kölner Perspektiven 2030" ein.  

Das nächste Stadtgespräch findet am Mittwoch, 13. Juni 2018, ab 18:30 Uhr im Schauspiel Köln, Depot 2, Carlswerk, Schanzenstraße 6-20, in Köln-Mülheim, statt. Die Teilnahme ist kostenlos.  

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Stadtgespräche Kölner Perspektiven 2030 Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit