Schweigeminute im Rat – Oberbürgermeisterin Reker schickt Kondolenz

Am 14. März 2018 wurde Marielle Franco, 38-jährige Stadträtin in Rio de Janeiro, ermordet. Sie und ihr Fahrer erlitten in ihrem Wagen Verletzungen durch mehrere Schüsse. Die Ermittler gehen von einem politischen Anschlag aus.  

Die Lokalpolitikerin, die der linken Partei PSOL angehörte, soll eine der wenigen afrobrasilianischen Politikerinnen, Kämpferin gegen die alltägliche Diskriminierung von Frauen, Schwarzen, Armen und Homosexuellen gewesen sein. Sie leitete die Menschenrechtskommission, die die Mitte Februar gestartete Intervention des Militärs in Rio überwachte. Wenige Tage vor ihrer Ermordung publizierte sie einen Text, in dem sie das 41. Bataillon der Militärpolizei für Morde an drei Jugendlichen in zwei Favelas von Rio de Janeiro beschuldigte.  

Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat sich mit einem Schreiben an ihren Amtskollegen der Partnerstadt Rio de Janeiro gewandt, mit der Bitte, die Beileidsbekundungen aus Köln auch an die betroffenen Familien weiterzuleiten. Hier ein Auszug:  

Ich war zutiefst schockiert über die Nachricht des Anschlags auf Stadträtin Marielle Franco und ihren Fahrer. Ich spreche Ihnen unser tief empfundenes Beileid aus.
Der Rat der Stadt Köln verurteilt diesen brutalen und feigen Anschlag auf eine Frau, die für ihre Stadt gegen Diskriminierung und für Menschenrechte kämpfte. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Angehörigen, Freunden und Kollegen von Frau Franco, ihres Fahrers sowie bei allen Bürgerinnen und Bürgern von Rio de Janeiro.  

Der Rat der Stadt Köln gedachte der beiden Opfer des Attentats in Rio zu Beginn der Sitzung am heutigen Dienstag, 20. März 2018, mit einer Schweigeminute.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit