Mit nur wenigen Problemen ist der Kölner Rosenmontagszug heute teils bei Sonnenschein und überwiegend trockenem Wetter durch die Kölner Innenstadt gezogen und hat für fröhliche Stimmung bei Tausenden phantasievoll kostümierten Jecken am Straßenrand gesorgt.  

Zu einem Zwischenfall kam es am Nachmittag in der Straße Burgmauer/Ecke Neven DuMont-Straße, dort wurden nach bisherigen Erkenntnissen vier Personen verletzt, weil eine Kutsche mit Pferden aus bislang unbekannter Ursache durchgegangen war. Die Personen wurden in Krankenhäuser gebracht. Die Pferde wurden aus dem Zug genommen. Sie blieben unverletzt.  

Oberbürgermeisterin Reker bedauert diesen Vorfall und wünscht den Verletzten eine schnelle Genesung.

Es ist tragisch, wenn so etwas passiert. Ich wünsche den Verletzten alles Gute und eine schnelle Genesung. Ich weiß, dass sowohl das Festkomitee als auch unsere Veterinäre gerade in diesem Jahr die Anforderungen an Reiter, Kutscher und Pferde noch einmal deutlich erhöht hatten.  

Unter dem Motto "Respektvoll, fröhlich und friedlich feiern" ist Köln an Weiberfastnacht in den Straßenkarneval gestartet. Erfreulicherweise haben die meisten Feiernden dieses Motto für sich übernommen. Die Maßnahmen, die der Runde Tisch unter Leitung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker beschlossen hatte, zeigten die gewünschte Wirkung. So präsentierten sich insbesondere die Südstadt um den Chlodwigplatz und den Severinskirchplatz deutlich sauberer. Dies gilt auch für das Zülpicher Viertel. Rund 700 von der Stadt Köln zusätzlich bereitgestellte Toiletten und erweiterte glasfreie Zonen in der Südstadt sowie im Zülpicher Viertel haben den angestrebten Effekt erzielt. Außerdem wurden die Abfallwirtschaftsbetriebe beauftragt, zusätzliche Müllcontainer aufzustellen und die Reinigungsfrequenz zu erhöhen.  

Im Koordinierungsstab arbeiten seit 8 Uhr morgens bis in die Nacht unter der Leitung des Ordnungsamtes Vertreterinnen und Vertreter aller beteiligten städtischen Dienststellen, der Feuerwehr, der Landes- und der Bundespolizei, der Hilfsorganisationen, der Kölner Verkehrsbetriebe, der Abfallwirtschaftsbetriebe, der Veranstalter, des Festkomitees und des beauftragten Sicherheitsunternehmens. Dieses Gremium bewertet die aktuelle Lage ständig neu, trifft erforderliche Entscheidungen und sorgt für eine rasche Umsetzung. 

Das Ordnungsamt war an allen Karnevalstagen in zwei Schichten mit bis zu 190 Kräften in mobilen Teams unterschiedlicher Größe im Einsatz. Dabei waren an Weiberfastnacht alle 137 Außendienstkräfte des Ordnungsdienstes unterwegs. Sie zeigten vom frühen Morgen bis in die späte Nacht Präsenz in der Altstadt, rund um den Dom und im Rheingarten, dem Zülpicher Viertel und der Südstadt rund um den Chlodwigplatz. Dabei kontrollierten sie die Einhaltung der Bestimmungen zum Jugendschutz, das Glasverbot und ahndeten das Wildpinkeln. Generell lässt sich feststellen, dass deutlich weniger Glas und Glasbruch auf den Straßen lag. Das Konzept von "Mehr Spaß ohne Glas" wurde in allen Bereichen wieder gut angenommen. Dadurch hat sich die Sicherheitslage für die Feiernden und die Rettungsdienste bei ihren Einsatzfahrten erheblich verbessert. Diese Feststellung gilt auch für die neue glasfreie Zone in der Südstadt. Dort waren die anliegenden Kioske und Gewerbebetriebe im Vorfeld über den freiwilligen Verzicht auf Glas informiert worden. Die Feiernden konnten an Weiberfastnacht an den Glasabgabestellen ihre mitgebrachten Glasbehälter gegen kostenlose Plastikbecher eintauschen.

Rund 820 Personen wurden in den Glasverbotszonen auf das Glasverbot angesprochen und haben ihre Glasbehälter abgegeben. An den Kontrollstellen der Glasverbotszonen wurde das Ordnungsamt von bis zu 450 Kräften privater Sicherheitsunternehmen unterstützt. Im Zülpicher Viertel wurde nahe der Universitätsmensa erstmals ein Bühnenprogramm angeboten, das von bis zu 5.000 Besuchern gut angenommen wurde. Dadurch war es an den bisher bekannten Ballungspunkten auf der Zülpicher Straße weniger voll. Die Zülpicher Straße musste daher auch nicht für weitere Besucher gesperrt werden.

Im Bereich des Jugendschutzes haben die Außendienstkräfte mehr als 800 Präventivgespräche mit Jugendlichen geführt. 230 Jugendliche mussten Alkohol abgeben, den sie nicht besitzen durften, in 140 Fällen mussten Zigaretten vernichtet werden. Überall wurden die zusätzlichen Toiletten gut angenommen. Die Verunreinigungen durch Wildpinkler sind in der Folge stark zurückgegangen. Dennoch mussten 167 ertappte Wildpinkler ihre Personalien bekanntgeben und erwarten nun ein Bußgeldverfahren. Sie müssen mit einem Bußgeld ab 60 Euro aufwärts rechnen. Die konkrete Höhe des Betrages orientiert sich an den Umständen des Einzelfalles und wird noch festgesetzt. Das Bußgeld fällt umso höher aus, je öffentlicher und prominenter der Ort des Geschehens ist.

Zusätzlich haben die Ordnungsdienstkräfte in 43 Fällen Verstöße gegen gaststätten- und gewerberechtliche Bestimmungen festgestellt, die nun ebenfalls im Rahmen von Bußgeldverfahren geahndet werden. Dabei handelt es sich überwiegend um nicht genehmigte Sondernutzungen oder Außenverkauf. In 10 Fällen fehlte der erforderliche Aushang des Jugendschutzgesetzes. Ein Kioskbetreiber muss sich wegen des Verkaufs von Getränken in Glasbehältern innerhalb der Glasverbotszone verantworten. In 8 Fällen gab es Widerstände gegen die Einsatzkräfte. Ein Mitarbeiter des Ordnungsdienstes wurde leicht verletzt, konnte seinen Dienst aber fortsetzen. 31 hilflose Personen wurden an die Sanitätsdienste übergeben.  

An einigen Stellen in der Altstadt und im Zülpicher Viertel sowie entlang der Zugwege und den dazugehörigen Aufstellflächen wurden zusätzliche Haltverbotszonen eingerichtet. Diese Flächen werden benötigt, um Unfallhilfestellen für die Rettungsdienste einzurichten, Einsatzfahrzeuge der Ordnungsbehörden abzustellen oder Aufstellbereiche für die Karnevalsumzüge zu schaffen. Entlang des Zugwegs gewährleistet der Verkehrsdienst, dass auf den Straßen genug Platz für die Umzüge und die Zuschauer vorhanden ist. Ohne diese Abschleppmaßnahmen wäre eine Durchführung der "Schull- un Veedelszöch" sowie des Rosenmontagszuges und vieler Vorortzüge nicht möglich. Die Haltverbotszonen wurden frühzeitig mit Verkehrsschildern gekennzeichnet und die Anlieger durch ein Merkblatt über die zusätzlich eingerichteten Haltverbote informiert.  

Der Verkehrsdienst des Ordnungsamtes der Stadt Köln hat zur Vorbereitung der Karnevalsumzüge seit Weiberfastnacht bisher 380 Fahrzeuge abschleppen lassen. Allein 280 Fahrzeuge (Vorjahr 326) mussten in der Nacht zum Sonntag zur Vorbereitung der "Schull- un Veedelszöch" sichergestellt werden. Aufgrund der guten Vorarbeit am Sonntag gab es in der Nacht auf Rosenmontag nur noch verhältnismäßig wenige Fahrzeuge abzuschleppen. 53 Fahrzeuge (Vorjahr 47) wurden sichergestellt. Insgesamt 130 Fahrzeughalter (Vorjahr 110) konnten ermittelt und vor Ort erreicht werden. Sie konnten ihre Fahrzeuge rechtzeitig selbst wegsetzen und das Abschleppen vermeiden.  

Der Verkehrsdienst war in den beiden Nachtschichten ab kurz nach Mitternacht mit insgesamt 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bis in den Vormittag hinein im Einsatz. Insgesamt hat der Verkehrsdienst bei seinen Sonderdiensten an Karneval rund 600 Verwarnungen (Vorjahr 394) erteilt.  

Rund um die nächtlichen Einsätze hat sich der Verkehrsdienst um die medizinische Versorgung von fünf hilflosen Personen, sowie das Opfer einer Schlägerei gekümmert. Der Verkehrsdienst wird auch am Veilchendienstag seine Abschleppaktionen zur Vorbereitung der Karnevalszüge insbesondere in Nippes, Ehrenfeld und Dellbrück fortsetzen.

Tierärzte kontrollierten Pferde

Nach den Vorfällen mit Kutschen und Pferden während der Rosenmontagszüge in Köln und Bonn im vergangenen Jahr und wegen des kritischen Blicks von Tierschützern auf die Umzüge, hat das für den Tierschutz zuständige Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln die Kontrollen der im Rosenmontagszug eingesetzten Pferde, Kutschen und Transportmittel erhöht. Dieses Jahr waren im Rosenmontagszug neun Tierärzte aus dem Sachgebiet Veterinärdienste des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes der Stadt Köln im Einsatz. In den vergangenen Jahren kontrollierten zwei bis vier Tierärzte die Pferde im Rosenmontagszug. Neben einer Inaugenscheinnahme der Pferde hinsichtlich ihres Allgemein- und Gesundheitszustandes werden auch die eingesetzten Kutschen und die Transportmittel, mit denen die Pferde nach Köln gebracht werden, überprüft. Die Tierärzte haben beim heutigen Rosenmontagszug stichprobenartig rund 50 Blutproben von den Pferden entnommen. Die Blutproben werden auf unerlaubt eingesetzte Beruhigungsmittel überprüft. Die Tierärzte des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes führten ihre Inspektionen an den verschiedenen Aufstellorten, während des Zuges und im Anschluss an den Umzug durch. Die Ergebnisse der Blutproben werden frühestens Ende dieser Woche erwartet.

Zwischenbilanz der Hilfsorganisationen

Bis um 16 Uhr wurde der Rettungsdienst am Rosenmontag bereits zu 187 Einsätzen im Stadtgebiet alarmiert. Die vier Hilfsorganisationen (ASB, DRK, Johanniter und Malteser) mussten bis um 15 Uhr insgesamt 99 Personen Erste Hilfe leisten. 20 Patienten mussten zum weiteren Transport in ein Krankenhaus dem öffentlichen Rettungsdienst der Stadt Köln übergeben werden. In unmittelbarer Nähe des Unfallortes mit einem Pferdegespann befand sich eine Unfallhilfsstelle des DRK, von wo aus sofort Sanitätskräfte die Sofortmaßnahmen und Erstversorgung bis zur Übernahme der Patienten durch den Rettungsdienst übernommen haben.

Das geschah koordiniert, schnell und in enger Abstimmung mit dem Rettungsdienst der Stadt Köln,

so Gesamt-Einsatzleiter Klaus Albert. Zusätzlich wurden über die Einsatzleitung "Sanitätsdienst" sechs besonders ausgebildete Einsatzkräfte zur psychosozialen Betreuung / Krisenintervention an die Einsatzstelle geschickt, um sich um betroffene Unverletzte und Ersthelfer zu kümmern. In der Nähe der Einsatzstelle wurde dazu kurzfristig eine Betreuungsstelle in den Räumlichkeiten des WDR eingerichtet, der diese unbürokratisch und schnell zur Verfügung gestellt hatte.

Insgesamt 520 ehrenamtliche Einsatzkräfte der vier Hilfsorganisationen waren im Einsatz. 24 Unfallhilfsstellen wurden vom Sanitätsdienst entlang der Zugstrecke eingerichtet.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit