Rheinisches Bildarchiv arbeitet das fotografisches Lebenswerk ein

Nach dem Tod von Kameramann und Fotograf Jossi Kaufmann am 4. Dezember 2017 in Köln wird das Rheinische Bildarchiv nun sein fotografisches Lebenswerk nach Reisen und Ländern geordnet gemeinsam mit zahlreichen Reportage-Manuskripten und Erschließungsinformationen digitalisieren, dokumentieren und bereitstellen.  

Josef Kaufmann, der am 14. November 1936 bei Tel Aviv geboren wurde, lebte mehr als 40 Jahre mit seiner Frau Ute in Köln. Aus dieser Verbundenheit zu Köln heraus war ihm der Verbleib seines sehr qualitätsvollen und umfangreichen fotografischen Werks in Köln wichtig. Ende 2016 erwarb das Rheinische Bildarchiv den Bestand von etwa 50.000 Kleinbild-Diapositiven und einigen hundert Kleinbild-Colornegativ-Aufnahmen. Kaufmann investierte im Verlauf des Jahres 2017 mehr als 30 Nachmittage in das gemeinsame Sortieren und Beschriften der Fotografien, die an das Rheinische Bildarchiv gingen. Der letzte gemeinsame Termin fand Anfang Dezember 2017 statt. Sein persönliches Ziel, sie geordnet zu übergeben, hat er bis auf einige wenige Aufnahmen erreicht. Trotz der tiefen Trauer wegen des Verlusts des Menschen, Kameramanns und Fotografen Jossi Kaufmann bleibt die große Dankbarkeit für diese gemeinsame intensive Zeit, sein Engagement und sein Bewusstsein für die Bedeutung der Fotografie als gesellschaftspolitisches Instrument und ästhetisches Ausdrucksmittel.  

In den 1950er Jahren kam Kaufmann nach Deutschland und machte eine Ausbildung zum Kameramann bei der Arca. Von 1959 bis Ende 2001 arbeitete er als Kameramann der ARD, des ZDF und schließlich als Chefkameramann des WDR. Er filmte für bekannte Journalisten wie Peter Scholl-Latour, Georg Stefan Troller, Ralph Giordano, Helmut Grosse, Ulrich Wickert oder Klaus Richter und bereiste mit ihnen zahlreiche Länder in Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien oder im Nahen Osten. Die Bedeutung seines Werks liegt vor allem darin, dass an ihm die bundesdeutsche Wahrnehmung der dargestellten Länder über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten ablesbar ist, beziehungsweise sein Blick diese Wahrnehmung maßgeblich mitprägte.  

Kaufmann erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter mehrfach den Grimme-Preis.

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