OB Reker: "Flexibler werden und besser auf Bedürfnisse der Unternehmen eingehen"

Um den Wirtschaftsstandort Köln weiter zu stärken, will die Verwaltung die Wirtschaftsförderung neu aufstellen. Dazu soll aus dem bisherigen Amt für Wirtschaftsförderung eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft werden. Ihr sollen das Standortmarketing, der Unternehmensservice, der Bereich Wissenschaft und Innovation sowie die Stabsstelle Medien- und Internetwirtschaft und das Handlungsfeld Kreativwirtschaft übertragen werden.

Unsere bisherige Wirtschaftsförderung ist gut und die Kolleginnen und Kollegen machen einen guten Job. Aber wir können noch besser werden und müssen es auch, wenn wir mit den dynamischen Entwicklungen in Gesellschaft und Wirtschaft mithalten wollen,

erklärt Oberbürgermeisterin Henriette Reker und betont:

Ich erhoffe mir von einer neuen Organisationsform, dass wir flexibler werden und noch besser auf die Bedürfnisse der Unternehmen, die in Köln sind oder nach Köln kommen wollen, eingehen können. Denn wer selbst unternehmerisch agieren muss, ist näher als ein Amt am Denken der Wirtschaft.

Die Verwaltung schlägt vor, eine hundertprozentige Tochter zu gründen, die sich perspektivisch auch für eine Beteiligung der Privatwirtschaft öffnen soll. Damit soll insbesondere auch die Finanzkraft einer neuen Wirtschaftsförderungsgesellschaft gestärkt werden. Alle Mitarbeiter des bisherigen Amtes für Wirtschaftsförderung sollen, falls der Rat die Umwandlung in eine Gesellschaft beschließt, ein Angebot erhalten, in die neue GmbH zu wechseln. Wer dies nicht möchte, soll in einen anderen Bereich der Stadtverwaltung wechseln können.

Der Rat wird in seiner Sitzung am 19. Dezember 2017 über die Beschlussvorlage abstimmen. Er hatte die Verwaltung im Dezember 2016 beauftragt, zunächst eine vergleichende Analyse zu Organisation und Arbeitsweise der kommunalen Wirtschaftsförderung in den zehn größten Städten Deutschlands - einschließlich der Stadtstaaten - mit externer Unterstützung durchzuführen. Die Ergebnisse wurden den zuständigen Ratsgremien im Mai 2017 vorgestellt. Anschließend wurde im Juli 2017 ein renommiertes Beratungsunternehmen beauftragt, die Prozesse sowie Strukturen der städtischen Wirtschaftsförderung zu untersuchen sowie Empfehlungen zwecks Optimierung und Neustrukturierung auszuarbeiten.

Dieses Gutachten liegt nun vor und weist darauf hin, dass die Einheitlichkeit der Aufgabenwahrnehmung durch eine eigenständige Organisationsform gesteigert werden kann, da eine Fokussierung auf die originären Aufgaben der Wirtschaftsförderung erfolgt. Die Gutachter halten fest, dass die Gewinnung von Personal aus der Privatwirtschaft bei eigenständigen Organisationsformen außerhalb der Vergütungsstrukturen der Kernverwaltung besser möglich sei und damit gezielt Branchen-Know-how und spezielle Erfahrungshintergründe angeworben werden könnten.

Des Weiteren werde durch erfahrene Mitarbeiter aus der Privatwirtschaft die Kundenorientierung erhöht, weil sie über Kenntnisse der Strukturen, Verfahrens- und Entscheidungsgründe in Unternehmen verfügen. Insbesondere bei der Kommunikation beziehungsweise Anwerbung von ausländischen Unternehmen könne die eigene Berufserfahrung der Mitarbeiter in den jeweiligen Ländern ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. Die eigenständige Organisationsform als GmbH ermögliche über einen zielorientierten Businessplan eine Verbesserung der Steuerungsfähigkeit der Wirtschaftsförderung gegenüber einem Amt, das den haushaltsrechtlichen Rahmenbedingungen unterliegt. Ergänzend dazu könnten Zielerreichungen in einem Boni-System für die Mitarbeiter abgebildet werden.

Ein signifikanter Vorteil der GmbH mit externen Partnern besteht laut Gutachten aufgrund einer breiteren, finanziellen Basis für die Aufgabe der Wirtschaftsförderung. Somit könnten mehr Außenaktivitäten der Wirtschaftsförderung, aber gegebenenfalls auch der Erhalt und die Gewinnung von Gewerbeflächen stattfinden. Durch die Einbindung von Unternehmen und Institutionen könne bei der Strategieentwicklung für die Wirtschaftsförderung der Stadt Köln deren Expertise unmittelbar einfließen.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit