Einsatz des Ordnungsdienstes zunehmend schwerer

Stadtdirektor Dr. Stephan Keller tritt gegenteiligen Medienberichten zur Arbeit des Ordnungsdienstes im Rahmen des diesjährigen Sessionsauftaktes entgegen und dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre geleistete Arbeit.   Stadtdirektor Dr. Stephan Keller:

Die Aufgabe des Ordnungsamtes an solchen Tagen wird zunehmend schwerer, in Einzelfällen sogar unzumutbar. Alle verfügbaren Außendienstkräfte waren auf den Straßen und Plätzen im Einsatz. Aber man muss es leider sagen – eine zunehmende Zahl von schlichtweg Betrunkenen hat den wirklich engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihren Job in vielen Fällen unmöglich gemacht. Wer unsere Einsatzkräfte anpöbelt, beschimpft, sogar angreift oder mit Flaschen bewirft, hat im Kölner Karneval nichts zu suchen. Und der Einsatz von morgens bis tief in die Nachtstunden hinein verdient meines Erachtens den großen Respekt der Öffentlichkeit, auch der Medien.

Ein reines Betrachten von Statistiken gebe nun überhaupt kein zusammenfassendes Bild ab über die Leistungen des Ordnungsdienstes, so Dr. Keller weiter. Die Gesamtumstände gelte es zu bewerten.

Am Samstag, 11.11., waren alle für den Außendienst verfügbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zwei Schichten im Einsatz. In der Altstadt waren in Früh- und Spätschicht insgesamt 43 und im Zülpicher Viertel 59 Außendienstmitarbeiterinnen und –mitarbeiter unterwegs. Darüber hinaus waren Einsatzkräfte auch in der Domstreife und für die Kontrolle der Kräfte privater Bewachungsunternehmen tätig. In der Summe waren das über den ganzen Tag 123 städtische Kräfte des Ordnungsdienstes. Hinzu kamen noch leitende Mitarbeiter im Koordinierungsstab und auch der Verkehrsdienst, der zum Beispiel noch mit viel Erfolg versuchte, Fahrzeughalter von einem drohenden Abschleppen ihres Wagens zu bewahren.

Speziell die Einsatzlage im Zülpicher Viertel war für die Teams des Ordnungsamtes eine große Herausforderung. Schon gegen 13 Uhr war das Viertel sehr stark ausgelastet und vor allen Dingen herrschte eine aggressive Grundstimmung. Die Außendienstkräfte erlebten massive Widerstände bei Maßnahmen und wurden in Schlägereien verwickelt. Aufgrund der Menschenmassen war zeitweise eine Bestreifung nicht möglich, geschweige denn Ordnungswidrigkeiten zu ahnden. Darüber hinaus wurden die Außendienstkräfte vereinzelt aus den Fenstern und der Menge mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen, beleidigt und angepöbelt. Bei einer Schlägerei wurde eine hilflose, schwer verletzte Person angetroffen, erstversorgt und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vor weiteren Angriffen geschützt. Gegen 15 Uhr entschied der Koordinierungsstab, dass das Zülpicher Viertel mittels Personensperren für den weiteren Zulauf gesperrt werden soll. Erst nach der Sperrung des Viertels für den weiteren Zulauf beruhigte sich die Situation.

Ein besonderer Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Feuerwehr und Rettungsdienst und den ehrenamtlichen Einsatzkräften, die ebenfalls Herausragendes geleistet haben,

betonte Stadtdirektor Dr. Keller.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit