Stadt lud Vertreter von Anwohnern, Geschäftstreibenden, Ämtern und Polizei ein

Auf Einladung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker sind am gestrigen Dienstag, 27. Juni 2017, Vertreterinnen und Vertreter von Anwohnerschaft, Geschäftstreibenden, Vermietern, Polizei, KVB und verschiedenen Ämtern der Kölner Stadtverwaltung sowie der Bezirksvertretung und des Gesundheitsausschusses unter Leitung von Dr. Harald Rau, Dezernent für Soziales, Integration und Umwelt der Stadt Köln, zu einem Runden Tisch Neumarkt zusammengekommen.

Bei ersten Informationsveranstaltungen zu einem geplanten neuen Drogenhilfeangebot im Bereich des Neumarkts wurden seitens der Anwohner verschiedene Problemlagen am Neumarkt angesprochen, die gemeinsam im "Runden Tisch" erörtert werden sollen. Ziel des Runden Tisches ist es, mit verschiedenen Akteuren die Situation und die Weiterentwicklung des Neumarktes zu beraten.

Bei dem ersten Treffen des Runden Tisches wurde zunächst die Arbeitsweise des Gremiums festgelegt. Bei einem Treffen nach den Sommerferien sollen Erfahrungen mit Drogenkonsumräumen in anderen Städten unter Beteiligung von Experten ausgetauscht werden. Bei einem weiteren Treffen noch in diesem Jahr sollen unterschiedliche Szenarien wie zum Beispiel eine dezentrale Ausrichtung der Drogenhilfeangebote in verschiedenen Stadtteilen durchgespielt werden.

Die Stadt wird auch an anderen Brennpunkten weitere Drogenkonsumräume einrichten, so dass neben dem schon am Hauptbahnhof betriebenen Drogenkonsumraum ein um-fassenderes Angebot entstehen wird. Im Zusammenwirken zwischen Polizei, Ordnungs- und Gesundheitsamt sowie bestehenden und weiteren Angeboten für drogenabhängige Menschen versprechen sich Stadtverwaltung und Rat davon auch eine weitere Verbesserung der Aufenthalts- und Lebensqualität am Neumarkt. Eine solche deutliche Verbesserung gerade auch für die unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohner konnte bei-spielsweise in Düsseldorf nachgewiesen werden. Über die Arbeit und vor allem Erfolge des dort schon seit zehn Jahren betriebenen Drogenkonsumraums informierte am 15. Mai 2017 ein Vertreter der Düsseldorfer Drogenhilfe.  

Das Gesundheitsamt ist aktuell damit beschäftigt, einen Beschluss des Rates der Stadt Köln umzusetzen und am Neumarkt ein niederschwelliges Drogenhilfeangebot mit Konsumraum gemäß der Drogenkonsumraumverordnung des Landes NRW zu betreiben. Die Suche nach einer geeigneten Immobilie verlief lange Zeit erfolglos. Inzwischen zeichnet sich eine Mietlösung in Neumarktnähe ab. Ein Betrieb des Drogenkonsumraums könnte zu Beginn des Jahres 2018 aufgenommen werden.

Die Stadt Köln hatte unter Leitung des Gesundheitsdezernenten Dr. Harald Rau gemeinsam mit Vertretern von Polizei, Ordnungsamt und Suchthilfeträgern aus Köln und Düsseldorf bereits am 15. Mai 2017 bei einer ersten Informationsveranstaltung für die Anwohnerinnen und Anwohner über das Drogenhilfekonzept der Stadt Köln und die geplante Einrichtung in Neumarktnähe informiert. Bei dieser Gelegenheit hatten einige Anwohnerinnen und Anwohner, Vermieterinnen und Vermieter sowie auch Geschäftstreibende die Sorge geäußert, dass sich die Drogen-Situation am Neumarkt durch das neue Hilfsangebot weiter verschärfen könnte. Außerdem wurde offenbar, dass der Neumarkt als Stadtraum von vielen Bürgerinnen und Bürgern als vernachlässigt wahrgenommen wird.

Der Neumarkt mit seinen anliegenden Plätzen und Straßen ist ein stark belebtes zentrales Quartier der Kölner Innenstadt mit einer bemerkbaren Drogenszene. Von dem geplanten Drogenkonsumraum erwartet die Stadt Köln nach entsprechenden Erfahrungen anderer Städte keine zusätzliche Frequentierung des Areals durch Drogenabhänge, sondern insbesondere eine deutliche Verminderung des öffentlich wahrgenommenen Drogenkonsums und seiner für alle sichtbaren Begleiterscheinungen.

Unabhängig vom "Runden Tisch" wird das Gesundheitsamt in weiteren öffentlichen Veranstaltungen über das Drogenhilfeangebot informieren. Die nächste Informationsveranstaltung für Anwohnerinnen und Anwohner zum neuen Hilfeangebot findet am Montag, 3. Juli 2017, 19.30 Uhr, in der Stadtbibliothek, Josef-Haubrich-Hof 1, statt.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit