Rund 400.000 Kinder wurden auf der Anlage in Nippes geschult

Im März 1957 beschloss der Rat der Stadt Köln die Inbetriebnahme einer Jugendverkehrsschule Köln (JVS), die am 1. Juni 1957 als Verkehrsgarten Nippes an der Neusser Straße 164 eröffnet wurde. Hierfür bewilligte die Stadt 60.000 DM, das Land NRW 30.000 DM und die Verkehrswacht 10.000 DM sowie ein zinsloses Darlehn in Höhe von 5.000 DM. In den folgenden Jahrzehnten erhielten dort rund 400.000 Kölner Kinder Unterricht in Theorie und Praxis.

Hausherr war das Amt für öffentliche Ordnung, der zuständige Mitarbeiter fungierte als Hausmeister, Fahrradmechaniker und Verkehrspädagoge. Schon im ersten Halbjahr besuchen über 10.000 Kinder die JVS. Ein Jahr später wurden bereits 15.000 Kinder aus den 353 Kölner Volksschulen für den wachsenden Verkehr fit gemacht. In den 60ern kamen in den Stadtteilen Deutz und Porz-Wahnheide zwei weitere Jugendverkehrsschulen hinzu. Ende 1969 stellte die Deutsche Shell AG der JVS Nippes kostenfrei Verkehrsschilder, Ersatzteile und neue Gokarts zur Verfügung. Im Jahre 1977 wurde das Angebot der Verkehrserziehung durch die mobile JVS erweitert: Ein Transporter, der bestückt mit Verkehrszeichen und Fahrrädern Grundschulen und den Lehrkräften praktischen Verkehrsunterricht vor Ort ermöglicht. Die in die Jahre gekommene Ampelanlage wurde von Siemens und der Firma Stoye im Jahre 2015 kostenfrei ausgetauscht, Ford sorgte mit ehrenamtlichen Angestellten für eine Auffrischung der Fahrbahnmarkierungen.

Ab 1994 übernahm das Amt für Kinderinteressen die Jugendverkehrsschule. Seit 2015 wurde das Angebot durch Verkehrserziehung für Flüchtlinge unter Federführung der Polizei NRW sowie mit Unterstützung der KVB in Form von Fahrrädern erweitert. Zudem werden auf der Anlage auch Fahrrad-Trainings für Senioren angeboten.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit