Klima und Baufeuchte sollen im Neubau extern überwacht werden

Das richtige Klima und die richtige Baufeuchte sind im Neubau des Historischen Archivs und Rheinischen Bildarchiv von zentraler Bedeutung, um das aufbewahrte Archivgut dauerhaft zu sichern und vor Schäden zu bewahren. Nachdem in der Sitzung des Unterausschusses Kulturbauten am 8. Juni 2017 die Vorlage zur Beauftragung von wissenschaftlichen Beratungsleistungen von der Verwaltung aufgrund vorgetragener Einwände zurückgezogen worden war, wird das Vergabeverfahren nun verändert auf den Weg gebracht.

Die entsprechenden Beratungsleistungen und die Qualitätssicherung werden in einem mit der Gebäudewirtschaft, dem Vergabeamt und dem Rechnungsprüfungsamt der Stadt Köln abgestimmten Verfahren vergeben. Zwei Leistungsbereiche sehen die Baufeuchteüberwachung und ein Langzeitmonitoring mit Dichtigkeitsprüfung vor. Dabei werden zunächst sämtliche Türen verschlossen und dann überprüft, ob Feuchtigkeit nach innen, beziehungsweise außen dringen kann. Derzeit finden verwaltungsinterne Abstimmungsgespräche zwischen Historischem Archiv, Gebäudewirtschaft, Vergabeamt und Rechnungsprüfungsamt statt, um das Vergabeverfahren unmittelbar auf dem Weg zu bringen.

Die Stadt Köln errichtet derzeit am Eifelwall Europas modernstes kommunales Archiv. In dem künftigen Neubau werden das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv erstmals in ihrer Geschichte zusammengeführt. Auf einer Gesamtfläche von etwa 20.300 Quadratmetern stehen rund 58 Regalkilometer und 460 Planschränke für das Archivgut zur Verfügung. Das Rheinische Bildarchiv bekommt weitere 2,2 Regalkilometer Lagerfläche.

Das neue Archiv wird gleichzeitig rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hochfunktionale Arbeitsplätze bietet. Im Lesesaal stehen 45 Plätze für die Arbeit mit Archivgut zur Verfügung. Die Kosten für den Archiv-Neubau betragen voraussichtlich 80,5 Millionen Euro. Mit der Fertigstellung wird für März 2020 gerechnet. Bauherr ist die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln.

Am 3. März 2009 war das Gebäude des Historischen Archivs an der Severinstraße vermutlich im Zusammenhang mit Bauarbeiten an einem unterirdischen Wechselgleisbauwerk zusammengestürzt. Zwei Menschen aus benachbarten Wohnhäusern verloren ihr Leben. Unbewohnbar gewordene Wohnhäuser erforderten Umzüge von Familien, Schulunterricht musste in Ausweichquartiere wechseln. In einer beispiellosen Aktion, unterstützt von hunderten ehrenamtlich Tätigen, konnten rund 95 Prozent des Archivbestandes durch die Feuerwehren, Hilfsorganisationen und das Technische Hilfswerk geborgen werden und werden derzeit restauratorisch gesichert und archivarisch wieder geordnet.

Die Wiederaufbauleistung des Historischen Archives wird von verschiedenen bürgerschaftlichen Vereinen unterstützt, dem Verein Freunde des Historischen Archivs mit ihrem Vorsitzenden Burkhard von der Mühlen und der Stiftung Stadtgedächtnis mit ihrem Vorsitzenden Konrad Adenauer.

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