Kunst als Mittel zur Völkerverständigung. Köln ist Gastgeber für einen internationalen Gedankenaustausch im Zeichen von Gleichheit und Verständigung.

© Stadt Köln/Lydia Klütsch
Die erste Steinstele des Gesamtprojektes in Santany auf Mallorca/Spanien

"Equilibrio" nannte der 2008 in seiner Wahlheimat Mallorca verstorbene Künstler Rolf Schaffner das europaweite Kunstprojekt. "Equilibrio - Gedanken in Stein" steht für den Ausgleich der Kräfte, setzt ein Zeichen für Frieden und Gerechtigkeit, regt zum Nachdenken an.

1995 wurde in Santaný auf Mallorca/Spanien die erste der fünf Steinsäulen errichtet und steht für den Süden Europas. Im Jahr 1997 folgte die Stele in Trondheim/Norwegen, sie markiert den Norden. Das Zentrum im Herzen Europas bildet die Stele in Bensberg/Deutschland (bei Köln). Den Osten symbolisiert die Steinsäule in der Kölner Partnerstadt Wolograd/Russland (aufgestellt 2005), den Westen die Skulptur in Cork/Irland (aufgestellt 2009), ebenfalls eine der 22 internationalen Kölner Partnerstädte. Die Verbindung über die vier Achsen spiegelt die auf Ausgleich ruhende Verbundheit in einem friedlichen Europa wider. Denn schon die Statik der fünf einzelnen Säulen, arrangiert aus unbearbeiteten Steinquadern, erfordert in sich ein stabiles Gleichgewicht für Beständigkeit.

Am 8. Mai 2010 lud Oberbürgermeister Jürgen Roters zum Auftakt einer dreitägigen Veranstaltungsreihe anlässlich der Vollendung des Kunstwerkes die internationalen und deutschen Vertreter der Equilibrio-Städte zusammen mit den Mitveranstaltern in das Historische Rathaus zu Köln ein. Ein Empfang mit besonderer Symbolik 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Am Sonntag, dem 9. Mai, fand in der Thomas-Morus-Akademie in Bensberg eine Kunstbegegnung statt. Nach der Begrüßung der Gäste durch Dr. Wolfgang Isenberg, Direktor der Thomas-Morus-Akademie, und Prälat Josef Sauerborn, Seelsorger im Erzbistum Köln, gab der Kunsthistoriker Prof. Dr. Frank Günter Zehnder, Direktor der Internationalen Kunstakademie Heimbach/Eifel e. V. Euskirchen, mit seinem Vortrag eine Einführung in das Werk von Rolf Schaffner. Daran anschließend bot sich den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit, über das Projekt "Equilibiro", seine Bedeutung und seinen Impuls für die europapolitische Arbeit zu diskutieren.

Zum Abschluss des dreitägigen Programms wurde am 10. Mai im Domforum Köln die Sonderausstellung "Gleichgewicht Equilibrio" gemeinsam von Rainer Will, Katholisches Bildungswerk Köln, und Bürgermeister Angela Spizig eröffnet. In ihrem Vortrag erläuterte Eva Degenhardt Aspekte der Ausstellung und ermunterte dazu, sich im Gedankenaustausch mit dem Werk Schaffners auseinander zu setzen.

Organisiert und durchgeführt wurde das Projekttreffen gemeinsam von Nora Braun, langjährige Mentorin des Künstlers Rolf Schaffder, der Thomas-Morus-Akademie Bensberg, dem Erzbistum Köln, dem Domforum, dem Verein philosophiekunst e. V. sowie der Stadt Köln.