Schon vor 8.000 Jahren besiedelt

Das heutige Dellbrück entstand aus vier einzelnen Ortsteilen: Thurn, Strunden, Alt-Dellbrück und Hagedorn.

Prähistorische Hügelgräber

© Peter Lemke

Ausgrabungen beweisen, dass schon vor mehr als 8.000 Jahren Menschen im Gebiet des heutigen Dellbrück lebten.

Ein großes Gräberfeld sowie Öfen, die auf eine frühzeitige Eisenverhüttung schließen lassen, zeugen von der prähistorischen Besiedlung. Dabei konnte eine Grabhügelkette am Pilzweg im nördlichen Dellbrück gerettet werden, indem sie in eine Gartenanlage eingebunden wurde, die heute unter Denkmalschutz steht.

Außerdem wird im Mielenforst, am Standort des Heiligenhäuschens, eine Opfer- und Thingstätte (Gerichtsstätte) der Germanen vermutet.

Gut Mielenforst und Strundener Mühle

Das Gut Mielenforst ist 1413 urkundlich als Rittersitz erwähnt. Das Gebiet gehörte zum Herzogtum Berg. Die Herzöge nutzten die ausgedehnten Felder und Wälder für ihre Jagden. Dabei wurden die Felder der Bauern regelmäßig verwüstet, was zu einigem Verdruss bei diesen führte. Mit der Jagdtradition war es vorerst vorbei, als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Franzosen einrückten. Nach der Niederlage Napoleons gelangte das Gebiet an das Königreich Preußen.

Die wirtschaftliche Entwicklung Dellbrücks begann mit der Anlage des Bachlaufes für den Strunderbach durch die Franken. Zeitweise wurden durch diesen Bach mehr als 50 Mühlen angetrieben, die letzten bis zur Jahrhundertwende des 18. und 19. Jahrhunderts. Großen Einfluss hatten in diesem Zusammenhang bis Anfang des 19. Jahrhunderts die Mönche des Johanniterordens in Herrenstrunden. Ihnen gehörten verschiedene Mühlen am Ober- und Unterbachlauf, so zum Beispiel die Hardtmühle. Vor allem aber befanden sich diverse Herrenhöfe im Besitz des Ordens. Unter anderem gehört hierzu auch Haus Thurn (Thurner Hof), der wohl älteste Sitz am Strunderbach.

Märchensiedlung

© Rheinisches Bildarchiv Köln

1914 wurde Dellbrück, das ab 1905 zur Bürgermeisterei Merheim gehört hatte, nach Köln eingemeindet. Der ländliche Ort entwickelte sich zum Wohnvorort und wird heute durch individuelle Wohnbebauung insbesondere durch einen Teil der sogenannten Märchensiedlung geprägt. Die Märchensiedlung erstreckt sich auf die Stadtteile Holweide und Dellbrück.

Sie entstand in den 1920er Jahren und besteht aus 181 Einfamilienhäusern. Die Häuser und die Umgebung sollten idyllisch und waldreich, halt so "wie im Märchen", sein. Das zeigt sich noch heute in den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden und in märchenhaften Straßennamen.

Akzente im Stadtteil

Christuskirche, Gut Mielenforst, KVB-Endhaltestelle Thielenbruch mit Straßenbahnmuseum, Märchensiedlung, Markt an der Kemperwiese, Naherholungsgebiet "Am Kalkweg", Ostfriedhof, Strundener Mühle und Thurner Hof