Wohnen und Arbeiten

Der Name Sülz geht auf den erstmals 1145 als Sulpece urkundlich erwähnten und 1181 Sulpze genannten Fronhof zurück, der zu den Gütern der Benediktinerabtei Sankt Pantaleon gehörte. Er wurde 1474 im Neusser Krieg zusammen mit der Wallfahrtskapelle Sankt Nikolaus wie alle Bauten vor den Toren Kölns niedergelegt.

Vom Neuenhof zum Wohnviertel

© Rheinisches Bildarchiv Köln

Ab 1487 wurde der Klosterhof als "Neuenhof" südlich des alten Dorfkerns an der Berrenrather Straße neu aufgebaut. Die "Neuenhöfer Allee" hält die Erinnerung an diesen Hof wach, der sich noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts dort befand. Das "Weißhaus", die Sommerresidenz der Äbte von Sankt Pantaleon an der Luxemburger Straße, bildete mit dem Neuenhof eine Wirtschaftseinheit.

1845 wurde an der Ägidiusstraße der Grundstein für ein neues Sülz gelegt. Bis um 1900 war ein in etwa rechtwinkliges Straßenraster zwischen Zülpicher Straße und Berrenrather Straße bis zur Sülzburgstraße aufgefüllt. Sülz verdankt seine Entwicklung zu einem Vorort der intensiven Nutzung von Sand- und Kiesgruben sowie der Einrichtung zahlreicher Ziegeleien.

Wohnen im Grünen

Im Bereich der Zülpicher und Berrenrather Straße ließen sich schon bald kleine Gewerbebetriebe und Fabrikationsstätten nieder. Auf diese Weise bildete sich das für den Kernbereich von Sülz so typische Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten heraus. Ab etwa 1900 entstanden an der Luxemburger, Berrenrather und Zülpicher Straße weitere zentrumsnahe, städtisch geprägte Wohnviertel.

Eine Besonderheit des in der Folge rasch angewachsenen Vorortes sind die stadtbildprägenden Erholungsplätze. Solche begrünten Stadtplätze sind unter anderem der De-Noël-Platz (von 1904), der Münstereifeler Platz (1905 bis 1910) und der Manderscheider Platz (von 1911).

© Rheinisches Bildarchiv Köln

Auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs der Köln-Bonner Eisenbahn an der Luxemburger Straße wurden in den 1970er und 1980er Jahren große Bauvorhaben verwirklicht: Amts- und Landgericht, Staatsanwaltschaft Köln, Arbeitsamt, die Zentrale des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) und andere. In der Nähe wird auch das Historische Archiv der Stadt Köln neu gebaut werden.

Die Luxemburger Straße, welche die Stadtteile Sülz und Klettenberg trennt, ist eine der großen Kölner Ausfallstraßen, die insbesondere zu den Verkehrsspitzen stark frequentiert ist.

Akzente im Stadtteil

Äußerer Grüngürtel mit Domizil des 1. FC Köln, Beethovenpark, Decksteiner Weiher mit Geißbockheim und Sportplatz des 1. FC Köln, De-Noel-Platz, Heckmannshof, Hochhäuser "Am Justizzentrum" (Staatsanwaltschaft Köln, Amts- und Landgericht, Arbeitsverwaltung und JobCenter), Luxemburger Straße als historische Ausfall- und beliebte Einkaufsstraße, Manderscheider Platz, Münstereifeler Platz, Weißhaus, Kleingartenkolonie Sülz, Römische Wasserleitung, Römischer Schlammfang, Sankt Nikolaus, ehemalige Strohhutfabrik Silberberg & Mayer und das Uni-Center