Einst die "Landreserve" im Linksrheinischen

Unter Oberbürgermeister Konrad Adenauer wurden große Flächen im Jahre 1922 als "Landreserve" im linksrheinischen Norden eingemeindet. Der Name Chorweiler stammt von dem im Stadtbezirk liegenden Feuchtgebiet "Chorbusch" sowie von der Ortsbezeichnung des Stadtteils "Weiler". Der Stadtbezirk wurde 1975 im Rahmen der kommunalen Neugliederung geschaffen. Er ist der einzige Stadtbezirk, der nicht direkt an die Kölner Innenstadt angrenzt. Durch S-Bahn, Stadtbahn, Bus und Autobahn ist der Stadtbezirk jedoch gut an das Kölner Stadtzentrum angeschlossen.

Informationen zum Stadtbezirk

Zum Stadtbezirk gehören zwölf Stadtteile mit einer Fläche von insgesamt 67,16 Quadratkilometern und 83.036 Einwohnerinnen und Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2017).

Der Stadtplaner Fritz Schumacher hatte bereits kurz nach der Eingemeindung des Gebietes in den 1920er Jahren eine eigenständige "Neue Stadt" für das Gebiet konzipiert. Man begann jedoch erst Ende der 1950er Jahre diese Planungen umzusetzen. Zuerst wurden Ein- und Mehrfamilienhäuser in Seeberg gebaut. Dem folgte in den 1970er Jahren der Bau von Wohnhochhäusern im Stadtteil Chorweiler. Wie in anderen Großsiedlungen der 1960er und 1970er Jahre werden insbesondere die Hochhausbauten heute als eine städtebauliche "Sünde" wahrgenommen.

Schnell zeigte sich, dass das Leben in der Trabantenstadt nicht als attraktiv empfunden wurde. Die Hochhaussiedlung entwickelte sich zu einem sozialen Brennpunkt. Seit 1987 werden diese Fehlentwicklungen beseitigt. Dabei wurden die überdimensionierte Verkehrsinfrastruktur zurückgebaut und Freizeit- und Grünflächen sowie ein Jugendzentrum geschaffen. Neben der Verbesserung des Wohnumfeldes rückte die Arbeitsplatzbeschaffung und die wirtschaftliche und soziale Situation der Bewohnerinnen und Bewohner in den Mittelpunkt. Das Zentrum der "Neuen Stadt" sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Stadtbezirk mit seinen Wald- und Ackerflächen, den Rheinwiesen und den zum Teil dörflichen Stadtteilen zu den eher ländlich strukturierten Bezirken Kölns gehört.

Akzente im Stadtbezirk

Alter Ortskern von Worringen, Chorbusch, ehemaliger Rheinarm "Worringer Bruch", Erholungs- und Wassersportanlage Fühlinger See, Ford-Werke, Gewerbegebiet Feldkassel/Langel, Rheinkassel mit der schönsten Kölner "Dorfkirche" Sankt Amandus aus dem 11. Jahrhundert und Schloss Arff aus dem 18. Jahrhundert