© Till Muellenmeister
Oberbürgermeister Roters, Ludwig Sebus und Stadtdechant Prälat Bastgen beim KIB 2011

Zum vierten Mal wurde der Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik (KIB) im Historischen Rathaus verliehen. Oberbürgermeister Jürgen Roters hielt eine Begrüßungsrede und übergab die Preise. Rund 350 Gäste waren seiner Einladung gefolgt.

Er stellte fest, dass am 15. Juni des Jahres der Nationale Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beschlossen wurde. Der Plan trägt den Titel "Einfach machen. Unser Weg in eine inklusive Gesellschaft".

Der Leitgedanke des Inklusionsprozesses lautet: Nicht die Menschen mit Behinderung passen sich der Gesellschaft an. Wir organisieren vielmehr den Alltag gemeinsam so, dass auch Menschen mit Behinderung ganz selbstverständlich mittendrin und mit dabei sind. Wie das geht, haben Sie uns mit Ihren vielen Projekten eindrucksvoll vor Augen geführt! 

Bei den meisten Projektbeschreibungen, die in diesem Jahr eingesandt wurden, ist in erfreulicher Weise der Inklusionsgedanke ein tragendes Element. Es geht nicht darum, Menschen mit Behinderung etwas Gutes zukommen zu lassen. Menschen mit Behinderung wollen vielmehr selbstständig mitten in der Gesellschaft leben und am sozialen Leben teilhaben. Und dass dies in einer barrierefreien Umwelt möglich ist, zeigen uns die vielen Einsendungen zum KIB 2011. Sie beweisen uns, dass es möglich ist, gemeinsam Barrieren abzubauen und gleichberechtigt miteinander in Köln zu leben.

30 Projekte wurden in 2011 eingereicht. Diese Anzahl wurde annähernd bisher in jedem Ausschreibungsjahr erzielt. Damit wird deutlich, dass immer wieder interessante und neue Projekte ins Leben gerufen werden und das Interesse an dieser Auszeichnung nicht abreißt. Oberbürgermeister Roters sprach allen, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben, seinen besonderen Dank aus.

Die Jury hatte beschlossen, dass die Preisträgerinnen und Preisträger erst bei der Preisverleihung erfahren sollten, dass sie gewonnen haben. Dem entsprechend war die Spannung sehr groß.

An diesem Abend wurde ein erster Preis, ein zweiter und ein dritter Preis vergeben.

Der mit 2.500 Euro dotierte erste Preis wurde an VersteckDichNicht e. V. für das gleichnamige Projekt übergeben.

Den zweiten Preis sowie 1.500 Euro erhielt die Selbstvertretung für Menschen mit Lernschwierigkeiten IncluCity Cologne für ihre erfolgreiche Arbeit.

Den dritten Preis nahmen das Seniorennetzwerk Vogelsang und das Ledo-Wohnprojekt für Ihr Projekt "Wege der Leichtigkeit" entgegen. Sie erhielten ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

© Till Muellenmeister
Ludwig Sebus unterhält die Gäste

Drei der Jurymitglieder, Adelheid Langes von der Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik, Michael Paetzold, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Senioren sowie der bekannte Kölner Sänger Ludwig Sebus, hielten jeweils eine Laudatio zu den prämierten Projekten.

Ludwig Sebus ist nicht nur eine bekannte Größe in der kölschen Karnevals- und Musiklandschaft, sondern engagiert sich schon seit Jahren für Menschen mit Behinderung. Mit der Unterstützung seines Fanclubs organisiert er noch heute Veranstaltungen in den Kölner Senioren- und Behindertenwohnheimen sowie Benefizkonzerte.

Die Laudatorin und die beiden Laudatoren machten deutlich, dass der Inklusionsgedanke bei den Siegerprojekten ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung gewesen ist. Jedoch sei Ihnen bei 30 Projekten auch in diesem Jahr die Entscheidung sehr schwer gefallen.

Die Preise sowie die Urkunden für die Belobigungen wurden von Oberbürgermeister Jürgen Roters sowie der Laudatorin und den Laudatoren überreicht. Ludwig Sebus gratulierte nicht nur den Gewinnerinnen und Gewinnern des ersten Preises, die ihr Glück gar nicht fassen konnten. Er unterhielt die Gäste auch noch mit dem Lied "Kölsche Siel". Sein Fazit:

Köln kann stolz sein, dass es einen solchen Innovationspreis ins Leben gerufen hat.

Das künstlerische Programm gestalteten die "Kecken Jecken" vom Café Cultura sowie der Kölner Gebärdenchor Sankt Georg unter der Leitung von Frau Dr. Mergenbaum. Der Chor wurde unterstützt durch den Sänger Peter Worms und einen Gitarristen.
Natürlich tanzte zum Schluss VersteckDichNicht zu klassischen Klängen. Die Gruppe ließ es sich nicht nehmen, noch zwei Lieder als Zugabe vorzutragen.

Die Gäste im Rathaus bejubelten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die auf der Bühne Auszeichnungen entgegengenommen oder musikalisch zum Gelingen des Abends beigetragen hatten.

Im Anschluss an die Preisverleihung präsentierten sich die teilnehmenden Gruppen mit ihren Projekten im Atrium. Dort feierten die Bewerberinnen und Bewerber bei einem Umtrunk gemeinsam mit den vielen Gästen. Es gab viel Gelegenheit, sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und über mögliche Kooperationen zu sprechen.

Preisträgerinnen und Preisträger 2011