Im Jahr 2007 haben wir einen bislang weitgehend unbekannten Bestand von 164 Glasnegativen der Formate 13 mal 18 und 18 mal 24 des Hoffnungsthaler Fotogafen Fritz Zapp (13. März 1882 bis 11. Februar 1960) erworben. Diese Aufnahmen entstanden zwischen 1911/1915 in Köln.

Sie zeigen Straßenansichten, bürgerliche Mietshäuser in der Altstadt, entlang der zwischen 1881/1886 neu angelegten Ringstraßen, sowie der im Anschluss errichteten Neustadt/Süd und Neustadt/Nord, dem Belgischen Viertel, Bayenthal und Neuehrenfeld. Darunter befinden sich zahlreiche Aufnahmen von heute nicht mehr existenten Gebäuden, von denen bislang auch keine Aufnahmen in unserem Archiv vorlagen.

 

So sehen Sie hier als Beispiel eine Ansicht der kurz hinterm Friesenplatz von der Venloer Straße abzweigenden Kamekestraße 2, deren großzügige Gründerzeitbebauung im Bombenhagel des zweiten Weltkriegs unterging. An dieser Stelle befindet sich heute ein nüchterner Zweckbau mit den Geschäfts- und Verkaufsräumen der Modekette Weingarten.

Fritz Zapp bevorzugte für seine Aufnahmen Straßenkreuzungen, um die Häuser in ihrer Gesamtheit im Hoch- oder Breitformat erfassen zu können. Er fotografierte vorwiegend in frühen Morgen- oder Abendstunden. Die Straßenzüge liegen wie hier meist im Schatten, wenig Menschen sind unterwegs, angenehm fürs Auge, das völlige Fehlen von Automobilen. Die technische Qualität der Aufnahme ist wie bei den meisten seiner Fotos ausgesprochen gut. In unserer Bilddatenbank können Sie in die Fotos hineinzoomen und zahlreiche Details erspähen, wie hier die Auslagen in den Geschäften, Firmenschilder, eine Leiter im Treppenaufgang oder sie können die Vielfalt der eisernen Balkongitter und Gardinen bewundern. Vorn rechts werden Sie dann einige durchs Bild "huschende Geister" erkennen, als Resultat der langen Belichtungszeiten in der damaligen Fotografie.

Kulturelles Erbe Köln: Fritz Zapp, Kamekestraße 2 Kulturelles Erbe Köln: Alle Bilder von Fritz Zapp