geboren 1950

1993 erwarb das Rheinische Bildarchiv ein umfangreiches Konvolut analoger Farbfotografien von Kölner Graffiti aus den Jahren 1983 bis 1987 von Dr. Thunar Jentsch (geboren 1950, Studium der Völkerkunde, freiberuflicher Schriftsteller).

Jentsch hatte gemeinsam mit Vikaso Riedt das Phänomen "Cologne Graffiti" beobachtet und unter anderem mit der gleichnamigen Buchpublikation 1985 einen Überblick über diese Form der spontanen und provokativen Kunstform geschaffen. Das Konvolut umfasst 2.116 Kleinbild-Farbnegative und 232 Kleinbild-Farbdiapositive sowie die Buchpublikation selbst neben einer Sammlung aus Zeitungsartikeln, Kleinpublikationen und Manuskripten von Dr. Thunar Jentsch.

Der Bestand dokumentiert in dieser Kombination,

was jugendliche Spraykünstler zur Rebellion und anarchischen Lebenskunst der Strichmännchen-Kultur provoziert

(vergleiche Klappentext von "Cologne Graffiti" 1985) unterteilt in folgende Gruppen:

© Rheinisches Bildarchiv Köln
  • Stollwerck
  • Straßenkunst
  • Auf Holz, Textilien, Blech
  • Quastarbeiten
  • Strichmännchen
  • Gesichter
  • Beziehungen, in Beziehung gesetzt
  • Tiere

Der Bestand ist noch nicht digitalisiert, kann aber nach Voranmeldung bei uns eingesehen werden. Er wurde 2016 ergänzt durch die umfangreiche Schenkung des fotografischen Nachlasses von Ulrike Schermuly mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen zum gleichen Thema.

Literatur:
Jentsch, Thunar; Riedt, Vikaso: Cologne Graffiti (= Die bibliophilen Taschenbücher, Nummer 457). Dortmund: Harenberg 1985. 129 Seiten: überwiegend Illustrationen (farbig)