Die Jury erkannte der Künstlerin Saskia Niehaus das Dr. Dormagen-Guffanti-Stipendium 2012 in der Sparte Handzeichnung zu. 

© Saskia Niehaus

Saskia Niehaus überzeugte die Jury mit ihren kraftvollen Zeichnungen, die in ihrem Stil zeitgenössisch sind, sich in ihrem Thema aber an eine Tradition der Chimären und Grotesken des 18. und 19. Jahrhundert anlehnen. Ihre Fantasie-Tiere und überzogenen menschlichen Figuren erinnern mit ihrer sexuellen Provokation und morbiden Naivität an die Burlesken des 19. Jahrhunderts. Mal mit grobem, aber perfekt gesetztem Strich umkreist, mal zart hingehaucht sind ihre Figuren Traumwesen, die dem Betrachter ihre Launenhaftigkeit und Kauzigkeit entgegenstrecken.

In ihrer Bewerbung für das Dormagen-Guffanti-Stipendium hat Saskia Niehaus kein konkretes Projekt entworfen. Ihre Kunst geht aber vom eigenen Körper aus und erforscht die sie umgebenden "Körperbewohner", wie Niehaus ihre Mitmenschen nennt. Die Jury sieht darin eine notwendige Neugierde und Offenheit, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Stiftungsgeländes, die zum Teil stark körperlich beeinträchtigt sind, in künstlerischen Dialog zu treten.

Barbara Foerster für die Jury


Umfassende Informationen zu Leben und künstlerischem Schaffen von Saskia Niehaus stehen zum Download bereit.

Saskia Niehaus - Vita und Lehraufträge
PDF, 20 kb
Saskia Niehaus Saskia Niehaus bei Galerie Holtmann

Abschlussausstellung

Die Werkschau mit dem Titel "Von der Schönheit sich selbst zu sein" war vom 18. bis 27. Januar 2013 auf dem Gelände der Dr. Dormagen-Guffanti Stiftung zu sehen. Einen Teil der Ausstellung bildeten dabei Arbeiten, die Bewohnerinnen und Bewohner zusammen mit Saskia Niehaus gezeichnet haben. Darüber hinaus erschien zur Eröffnung ein Heft zum Angucken, Bemalen und Weiterzeichnen, das "Was mir Auf und Ein Gefallen ist" heißt.