Gesundheit ist der größte Wunsch vieler Menschen, besonders im Alter. Dazu gehört auch die seelische Gesundheit.

Wann fängt das Alter an?

Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an

so sang Udo Jürgens.

Ein schöner Gedanke, jedoch werden heute eher Schlagworte wie demografischer Wandel, Vereinsamung und Pflegebedürftigkeit quasi schicksalhaft mit dem Alter in Verbindung gebracht. Wer aber mehr über das Alter weiß, über Veränderungen von Körper und Seele, der kann auch aktiv mehr dafür tun, so lange wie möglich gesund zu bleiben. Neben der körperlichen Gesundheit richtet sich in den letzten Jahren zunehmend der Fokus auch auf die seelische Gesundheit, denn beides steht häufig in einer Wechselwirkung.

Kölner Netzwerk

Wenn Sie im Alter seelisch erkranken, haben Sie in Köln viele Möglichkeiten der Beratung, Diagnose und Behandlung sowie Unterstützungs- und Hilfsangeboten. 2011 hat sich deshalb in Köln ein Netzwerk der neurologischen, geriatrischen und gerontopsychiatrischen Kliniken, des Demenz-Servicezentrum Region Köln und das südliche Rheinland sowie unseres Gesundheitsamtes gegründet, das sich sukzessive erweitern wird. Ziel ist, die verschiedenen Angebote den Kölner Bürger*innen besser bekannt zu machen und durch eine Vernetzung zu einer Verbesserung der Situation seelisch erkrankter Menschen in Köln beizutragen.

Informationen zu

Kliniken für Geriatrie

Die Geriatrie, auch Altersheilkunde genannt, befasst sich schwerpunktmäßig mit der Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen älterer Menschen.

Ältere Patient*innen zeigen im Erkrankungsfall oft einen verzögerten Heilungsverlauf und sind anfälliger gegenüber Komplikationen. Diese Komplikationen, wie beispielsweise Immobilität, akute Verwirrtheitszustände oder Ernährungsprobleme, bestimmen oft den weiteren Krankheitsverlauf nach überstandener Akuterkrankung. Im Gegensatz zu jüngeren Patient*innen führen schwere Akuterkrankungen bei älteren Patient*innen häufiger zum Verlust der Selbstständigkeit und damit zu Pflegebedürftigkeit. Aufgrund dieser besonderen Gefährdung brauchen sie eine auf ihre Bedürfnisse spezialisierte Medizin.

Die Geriatrie versteht sich an dieser Stelle als eine Medizin mit Augenmaß, bei der diese spezifischen Bedürfnisse der älteren Patient*innen und ihre aktuelle Lebenssituation im Fokus stehen. Oberste Priorität hat dabei die Lebensqualität, weshalb die Frührehabilitation mit einem ganzheitlichen interdisziplinären Ansatz - parallel zu Akutdiagnostik und Akuttherapie - eine unabdingbare Voraussetzung der geriatrischen Behandlung darstellt.

Kliniken für Geriatrie in Köln

Evangelisches Krankenhaus Köln-Kalk Malteser-Krankenhaus Sankt Hildegardis Sankt Marien-Hospital

Kliniken für Neurologie

In der Neurologie werden Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks und der peripheren Nerven behandelt. Hierzu zählen Schlaganfälle, Epilepsie, Demenz, Morbus Parkinson, Hirntumore, Muskelerkrankungen und entzündliche Erkrankungen wie die Hirnhautentzündung. Viele dieser Erkrankungen treten vorwiegend in höherem Alter auf.

In der Neurologie haben das Gespräch mit dem Patient*innen und die körperliche Untersuchung eine große Bedeutung. Modernste apparative Methoden helfen dann dabei, die richtige Diagnose zu stellen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Zu den besonderen diagnostischen Methoden gehören die farbkodierte Duplexsonographie, die Elektroenzephalographie und die Elektroneuro- und Elektromyographie.

In assoziierten Abteilungen wie der Neuroradiologie und der Nuklearmedizin werden exakte anatomische und funktionelle Bilder von Gehirn und Nervensystem angefertigt.

Gerade mit zunehmendem Alter stellt sich oft die Frage, ob ein nachlassendes Gedächtnis noch altersgemäß ist oder dies schon Anzeichen einer Demenz sind. Durch enge Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams aus Ärzt*innen und Neuropsycholog*innen wird hier die zutreffende Diagnose gestellt. Meistens sind dafür Zusatzuntersuchungen nötig. Dazu zählen eine ausführliche neuropsychologische Testung, eine Bildgebung vom Gehirn und eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor).

Einige neurologische Erkrankungen wie der Schlaganfall erfordern eine sofortige Aufnahme auf die neurologische Intensivstation oder auf eine spezialisierte Schlaganfallstation (Stroke Unit). Erfolgt eine rechtzeitige Aufnahme, können durch eine Lysetherapie oder eine Thrombektomie große Hirninfarkte verhindert werden. Weniger akute Erkrankungen können auf normalen Bettenstationen oder ambulant behandelt werden. Im Anschluss an die Akutbehandlung kann eine neurologische Frührehabilitation erfolgen oder es wird eine geeignete Anschlussheilbehandlung organisiert.

Patient*innen werden interdisziplinär durch ein Team von Ärzt*innen, Physiotherapeut*innen, Logopäd*innen und Ergotherapeut*innen betreut. Das therapeutische Konzept besteht aus drei Ansatzpunkten: das Training von körperlichen und geistigen Funktionen, die Therapie mit Medikamenten und - bei einigen Krankheitsbildern wie dem Morbus Parkinson - die Tiefe Hirnstimulation. Auf eine ausführliche Beratung der Patient*innen und ihrer Angehörigen und auf die Einleitung von Hilfsmaßnahmen durch den Sozialdienst wird großen Wert gelegt.

Kliniken für Neurologie in Köln

Klinik für Neurologie der Universität Köln Klinik für Neurologie der städtischen Kliniken Köln-Merheim Heilig Geist-Krankenhaus Köln-Longerich

Kliniken für Gerontopsychiatrie

Die Gerontopsychiatrie beschäftigt sich mit psychischen (seelischen) Erkrankungen ab dem 60. Lebensjahr aufwärts. Hierunter fallen

  • Demenzerkrankungen
  • Suchterkrankungen und deren Folgen
  • Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis und der Stimmung (affektive Störungen, zum Beispiel Depression und Manie)
  • Belastungsstörungen
  • psychosomatische Erkrankungen sowie
  • Angst- und Zwangserkrankungen.

Als Besonderheit stehen Köln drei Gerontopsychiatrische Zentren (GPZ) zur Verfügung, die bis auf den vollstationären Bereich alle Behandlungen ermöglichen und in denen eine unentgeltliche Fachberatung zur Verfügung steht.

Betroffene können Menschen sein, die bereits seit frühen Jahren erkrankt sind oder die im höheren Lebensalter erstmals an einer psychischen Krankheit erkranken.
Die Behandlung kann ambulant, teilstationär (Tagesklinik) oder vollstationär erfolgen und besteht aus drei Säulen.

Neben einer medikamentösen Behandlung sind psychotherapeutische (unter anderem Gespräche) sowie soziotherapeutische (unter anderem Hilfe im Alltag) Maßnahmen gleichwertig erforderlich.

Kliniken für Gerontopsychiatrie in Köln

Alexianer-Krankenhaus Köln Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Köln LVR-Klinik Köln Tagesklinik Alteburger Straße

Gerontopsychiatrische Zentren

Die Gerontopsychiatrischen Zentren in Köln-Mülheim, Köln-Chorweiler und Köln-Rodenkirchen gewährleisten mit ihren Säulen aus Ambulanz, Gedächtnissprechstunde, Tagesklinik und Beratungsstelle eine wohnortnahe und niedrigschwellige psychiatrische Versorgung und Beratung für psychisch erkrankte ältere Mitbürger*innen sowie deren Angehörige.

Gerontopsychiatrische Ambulanz

Die Ambulanz ist Anlaufstelle für ältere Menschen mit psychischen Störungen. Hier finden eine umfassende Diagnostik, psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung sowie Krisen- und Notfallhilfe statt. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.

Gedächtnissprechstunde

Die Gedächtnissprechstunde ist Anlaufstelle für Menschen mit Gedächtnisstörungen. Neben umfassender Diagnostik wird auch eine psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung unter Einbeziehung der Angehörigen angeboten. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.

Zusätzlich besteht durch Zusammenarbeit, Beratung und Fortbildungen eine enge Vernetzung zu den professionellen Institutionen des Altenhilfesystems.

Gerontopsychiatrische Tagesklinik

In der Tagesklinik werden psychisch kranke ältere Menschen während des Tages ärztlich, psychologisch und pflegerisch behandelt. Die Nacht verbringen die Patient*innen zuhause. Eine Aufnahme kann durch eine Überweisung des*der Hausarztes/Hausärztin oder Nervenarztes*Nervenärztin beziehungsweise im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung erfolgen.

Gerontopsychiatrische Beratung

Die Fachberatung bietet Betroffenen und Angehörigen kostenfrei Informationen und Beratung über psychische Erkrankungen im Alter. Es werden Anregungen für den Umgang mit der Erkrankung, Beratung zur Diagnostik und Therapie sowie Unterstützung bei der Suche nach Entlastungs- und Betreuungsmöglichkeiten geboten. Die Beratung erfolgt telefonisch, persönlich oder durch einen Hausbesuch.

Weitere Informationen

Gerontopsychiatrisches Zentrum Köln-Chorweiler Gerontopsychiatrisches Zentrum Köln-Mülheim Gerontopsychiatrisches Zentrum Köln-Rodenkirchen

Demenz-Wegweiser

Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Region Köln und das südliche Rheinland