Altablagerungen und Altstandorte, von denen eine Gefahr ausgeht, werden als Altlasten bezeichnet. Aufgrund der meist großen Ablagerungsmenge und je nach Zusammensetzung und Gefährlichkeit der abgelagerten Stoffe auf Altablagerungen sowie den verwendeten und umgeschlagenen Stoffen auf ehemaligen Betriebsgrundstücken können von diesen Flächen Gefahren für den Menschen, das Grundwasser oder den Boden ausgehen.

Was sind Altablagerungen?

Altablagerungen sind stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige Grundstücke, auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert wurden.

Was sind Altstandorte?

Altstandorte sind Grundstücke stillgelegter Anlagen und sonstige Grundstücke, auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde, ausgenommen Anlagen, deren Stilllegung einer Genehmigung nach dem Atomgesetz bedarf.

Rechtliche Grundlagen

Der Zweck des Gesetzes zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz - BBodSchG) vom 24. März 1998 ist es, nachhaltig die Funktionen des Bodens zu sichern oder wiederherzustellen. Hierzu sind schädliche Bodenveränderungen abzuwehren, der Boden und Altlasten sowie hierdurch verursachte Gewässerverunreinigungen zu sanieren und Vorsorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden zu treffen.

In der Bundes-Bodenschutz- und Altlastverordnung (BBodSchV) vom 12. Juli 1999 werden die Anforderungen an die Probenahme, Analytik und Qualitätssicherung bei der Untersuchung aufgeführt. Im Anhang 2 sind die Maßnahmen-, Prüf- und Vorsorgewerte für die Wirkungspfade zu finden:

  • Boden zu Mensch (Direktkontakt)
  • Boden zu Nutzpflanze
  • Boden zu Grundwasser

Gesetzestexte und weitere Informationen

Bodenschutzgesetz Weitere Informationen beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen Informationen zu Gesundheit und Umwelt beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen

Was tun wir?

Auf dem Kölner Stadtgebiet sind aufgrund der weit zurückreichenden Vorgeschichte viele Flächen mit Altlastverdacht bekannt. Eine große Zahl dieser Flächen wurde bereits untersucht. Eine Gefährdungsabschätzung wurde vom Umwelt- und Verbrauerschutzamt und dem Gesundheitsamt durchgeführt und über die Notwendigkeit und den Umfang einer Sanierung entschieden. Dabei teilen sich die beiden Fachämter die Aufgaben in der Weise, dass die Bewertung möglicher Gefährdungen der Schutzgüter Boden und Grundwasser in "umwelttechnischer " Sicht beim Umwelt- und Verbraucherschutzamt und die Bewertung der möglichen Gefährdungen der menschlichen Gesundheit vom Gesundheitsamt durchgeführt wird.

Bei der Bewertung im Rahmen der Gefährdungsabschätzung sind insbesondere die Prüf- und Maßnahmewerte (nach Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung), die Art und Konzentration der Schadstoffe, die sachverständig ermittelte und prognostizierte Möglichkeit Ihrer Ausbreitung in die Umwelt und ihrer Aufnahme durch Menschen, Tiere und Pflanzen sowie die Nutzung des Grundstücks zu berücksichtigen.

Wie wird die Gesundheitsgefährdung für den Menschen abgeschätzt?

Die Gesundheit des Menschen kann über direkte und/oder indirekte Belastungspfade gefährdet werden.

Direkte Belastungspfade

  • Orale Aufnahme (über den Mund)
  • Inhalative Aufnahme (einatmen von Gasen oder Staub)
  • Dermale Aufnahme (Haut)

Indirekte Belastungspfade

  • Aufnahme von Schadstoffen über die Nahrung
  • Aufnahme von Schadstoffen mit dem Trinkwasser

Inwieweit diese potenziellen Belastungsmöglichkeiten bewertungsrelevant sind, hängt von der Art der aktuellen oder geplanten Nutzung eines belasteten Geländes ab.

Ausschlaggebend ist also weniger die tatsächliche Konzentration eines Schadstoffes im Boden, als vielmehr die Exposition des Menschen in seinem Lebensraum infolge der gegebenen oder geplanten Nutzung und der spezifischen Standorteigenschaften.

Altlastenkataster

Das Umwelt- und Verbraucherschutzamt führt in seiner Abteilung Boden- und Grundwasserschutz ein Kataster über altlastverdächtige Flächen und Altlasten.

Auskunft zu Altlasten und Altstandorten