Frankstraße, 50996 Köln

Der Alte Friedhof Rodenkirchen liegt nördlich der Frankstraße und wurde 1854 eröffnet. Angelegt ist er in einer klaren rechtwinkeligen Wegeform, wobei die Hauptachse von Süden nach Norden auf das gewölbt geschwungene Mahnmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege zugeführt ist. Alter und junger Baumbestand machen ihn nahe der Rodenkirchener Rheinbrücke zu einem besinnlichen Platz stillen Gedenkens.

Er verdichtet die Geschichte des ehemaligen selbstständigen Ortes Rodenkirchen. Aus der frühen Zeit (1854) datiert das Hochkreuz, das auf neoromanischem Sockel aufbaut und im Kreuz Christi die Auferstehung, als dem irdischen Sterben folgende, hoffnungsvoll ausdrückt "O Crux Ave Spes Unica".

Älteste Grabplatte weist auf die Familie Gossi hin

Südwestlich vom Hochkreuz weist die älteste Grabplatte auf die ursprünglich saarländische Familie Gossi hin (Flur 10). Eduard Gossi (verstorben 1885) und seine Frau Gertrud (verstorben 1887) betrieben in Bayenthal das Ausflugslokal "Zur Stadt Köln". In Flur 10 fällt die Grabstätte Lieschen Mehl auf. Hierbei handelt es sich um ein vom Jugendstil stark beeinflusstes Wandgrab, das circa 1910 entstanden ist. 

Von den älteren erhaltenen Grabstätten datieren die meisten in die 1920er und 1930er Jahre. Die Grabstätte Lantzerath (circa 1922, Flur 1) zeigt einen dreiteiligen Aufbau mit betonter Mitte, in der der gekreuzigte Heiland zwischen Alpha und Omega wie lebendig thront. Das Kreuz und der Kelch, die ihm auf den Seitenteilen zugeordnet sind, sprechen das Abendmahl als Teilhabe an Christi Leid, aber eben auch als Zusage an die Auferstehung an.

Jugendstil im Formfluss zeigt die Grabstätte Johann Katzenberg, gestaltet von A. Muschard in Köln Zollstock. Rechts und links von dem qualitätsvoll gearbeiteten Christuskopf haben sich die alten Grableuchten erhalten (Flur 1). 

Späte Einflüsse des Jugendstils lassen sich auch in dem laubenähnlich angelegten Grabmal der Familie Ernst Reimbold (verstorben 1934, Flur 1) erkennen. Es nimmt die Nordostecke des Friedhofs ein und lässt durch die einbeschriebene Rundung das Mittelteil betont erscheinen. Hier findet sich unter einem mit Kreuzgiebel bekrönten Rundbogen eine jugendlich, antikisierend wiedergegebene kniende Frau, die in ihrem Gewandschoß Rosen birgt und - trauernd gefasst - eine auf das Grab wirft.

Aus der Zeit des Jugenstils: die Grabstätte Lapp

Ebenfalls aus der Zeit des Jugendstils stammt die Grabstätte Peter Lapp (circa 1922, Flur 1) mit Bildnis einer Rosen spendenden, knienden Frau.

Künstlerisch auffallend und bildnerisch fein geführt kann die Grabstätte Fuhs / Hilgers (undatiert circa 1975) genannt werden (Flur 1). Ein Gerichtsengel mit serpentinenartig modellierten Flügeln verkündet die Ankunft der Endzeit.

In der Höhe der Ostseite der Trauerhalle ist die Grabstätte Engels bemerkenswert. Ein in individueller Ausdrucksform aus Kunststein gearbeitetes Kreuz weist auf die Zeit der "Reformkunst" (circa 1930, Flur 1 zu 2).

Östlich zum Hauptweg lässt sich die Darstellung der Erweckung des Jünglings von Nain finden (Grabstätte Max Weischer 1918 bis 1935, Flur 3), das den frühen Tod des jungen Mannes erläutert. Gläubige Augen staunen: Luk. 7, 15: "Da richtete sich der Tote auf und begann zu sprechen, und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück". Zuversichtlich wird am Sockel verkündet: "Zu uns komme dein Reich".

Nahe hiervon die Grabstätte des ehemaligen Polizeikommissars Albert Goebelsmann (Flur 3). Auf dem schwarzen Granit ist ein Bronzerelief angebracht, das eine Frau zeigt, die in inniger Trauer auf den Namen des Verstorbenen schaut und Liebe äussernde Rosen hält (circa 1935)."

Nahe dem Eingang liegt die Grabstätte der Elenore Mechtildis Ritterbach (1919 bis 1936), die am Osterfest als einziges Kind der Eltern verstarb. Zu den Frauen am Grab spricht der in feinen linienhaften Steigravuren angelegte Engel die Worte: "Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?", Luk. 24, 5 (Flur 3).

Grabstätte der Geistlichen von St. Maternus

Direkt am Eingang Flur 5 die Grabstätte Verlinden (um 1910). Ein fein geschwungenes Mittelteil aus Kunststein mit Marmorplatte; die flankierenden Pfeiler sind mit feinen Art Deco Bildmotiven geziert. Großflächig, in schwarzem Granit geprägt, erinnert das Grab an die Familie Franz Peters (circa 1948, Flur 11).

Gegenüber lässt sich die Priestergrablege der Geistlichen der Pfarrei von Sankt Maternus finden. Die auf der Nordwestecke des Friedhofs gestaltete Grabstätte Hansen (verstorben 1919, Flur 11) zeigt den realistisch wiedergegebenen Auferstandenen, der unter einem bossierten Steinbogen den Menschen zuruft: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt" (Joh. 11, 25).

Symbolisch auffällig mit dem Pelikan als Auferstehungssymbol, der den Seinen aus geöffneter Brust Nahrung spendet, ist die Grabstätte Bartscherer (Flur 10). Nahe der Trauerhalle ist die Grabstätte des Gastwirtes zur "Schönen Aussicht", Hans Peter Reuscher (Flur 9).

Zurück auf dem Hauptweg erinnert ein liegender belgischer Granitsockel mit einer Schriftplatte aus dünnem Granit an J. B. Wolf, Bürgermeister von Rondorf (1835 bis 1893, Ehrengrab, Schriftplatte aus Granit auf belgischem Granit, Flur 6). Früh datiert auch am Ausgang (Hauptweg) die Grabstätte Holler um circa 1900 (Muschelkalk); linksseitig wird auf dem kompakten Stein ein Kreuz dargestellt, das mit Ilex umwunden ist.