Statthalterhofweg, 50858 Köln

Im Zugang des Junkersdorfer Friedhofs erinnert am Parkplatz ein Gedenkstein an Professor Dr. Wilhelm Schneider-Clauß (1862 bis 1949). Zwei Grielächer tragen das Kölner Stadtwappen und vermitteln in den Spruch "Herr ich danke dir, für das, was du mir gabst". Professor Dr. Schneider-Clauß war ein bedeutender Kölner Mundartautor.

Vom Statthalterhofweg aus leitet der mittige Weg auf ein filigranes Hochkreuz hin, das die Inschrift hat: "Rette deine Seele! Zur Erinnerung an die Heilige Mission von 19. bis 26. Juni 1892". Das Kreuz wurde von der alten Pankratiuskirche auf den 1951 zusammen mit der Trauerhalle (Raum für etwa 15 Personen) angelegten neuen Junkersdorfer Friedhof übertragen. Die erste Bestattung erfolgt am 10. Oktober 1952.

Grabstätten bedeutender Junkersdorfer Bürger

In Flur 4, rechts vor der Trauerhalle erreichbar, befinden sich eine Reihe von Grabstätten bedeutender Junkersdorfer Bürger. So etwa die Grabstätte des Bert Fenger (verstorben 2001), der langjähriger Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Junkersdorf war. Zwei verschieden hohe Basaltsäulen nehmen Junkersdorfer und persönliche Bildmotive in plastischen Bronzereliefs auf. Die rechte Basaltsäule greift den Schwung der linken Rahmung auf und leitet in das berühmte Trude Herr Lied "Niemals geht man so ganz" über.

Daneben die Grabstätte Alfons Nowak; einziger Junkersdorfer Einwohner, der ab 1956 Bürgermeister der eigenständigen Gemeinde Lövenich wurde, zu der auch seit 1802 Junkersdorf gehörte, aber auch der letzte. Junkersdorf wurde 1975 nach Köln eingemeindet.

Nahe bei ist auch der Kölner Volkssänger Willi Schneider ("schütt die Sorgen in ein Gläschen Wein", "man müsste noch mal zwanzig sein") begraben (verstorben 1989).

Daneben erinnert ein schlichtes, geschwungenes Kreuz an die Grafen Metternich. Franziskus Graf Wolf Metternich (1893 bis 1978) war langjähriger Landeskonservator Rheinland. Zahlreiche Veröffentlichungen zu rheinischen Bauwerken, unter anderem Monographie über die Brühler Schlösser sind ihm, ebenso wie die Rettung der Holztüren von Sankt Maria im Kapitol und des Lochnerbildes des Kölner Domes zu verdanken. Mit ihm bestattet ist seine Ehefrau Gräfin Alix Wolf Metternich.

Künstlerisch qualitätsvoll gestaltete Steine

Auffallend auf dem Junkersdorfer Friedhof ist, dass sich eine Reihe neuzeitlicher, künstlerisch qualitätsvoll gestalteter Steine mit eigener Bildsprache finden lassen.  

So etwa die Grabstätte Nöthen (Flur 5) die eine geradezu expressionistische Darstellung des leidenden Christus zeigt, die im Text Römer 8, 38 zitiert: "Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn".

Um die Ecke ist die Grabstätte Kolping, Verwandte des seligen Gesellenvaters gelegen. Ein Fackel tragender Engel macht die späte Formsprache des Jugendstils spürbar (circa 1935).

Sehenswert die Grabstätte des Dr. Peter Hecker

Am Ende der Flur 5 tritt die sehenswerte Grabstätte Dr. Peter Hecker (1988) hervor, Sohn des bedeutenden rheinischen Malers Peter Hecker. Das Grabkreuz stand ursprünglich auf einem Priestergrab. Der im zarten Relief gestaltete tote Christus schwebt über dem eucharistischen Kelch. Am Giebel sind die Symbole von Glaube (Kreuz), Hoffnung (Anker) und Liebe (Herz) als christliche Tugenden bildhaft zitiert. Die Liebe zur Musik verrät das kurios mit einer Klaviertastatur in Stein abschließende Grab des Musiklehrers Ernst August Malangré (Flur 5, verstorben 1987).

Auf dem Grabkreuz des evangelischen Pfarrers Walter Fiebig (verstorben 1984, Flur 7) vermittelt das Pauluswort die tiefe Gewissheit: "Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir im Herrn, darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn (Römer 14, 8, Flur 7).

Auf dem aus metallischem Material geschaffenen Erinnerungsmal der Familie Jost (circa 1980) wird ein Schmetterling als Auferstehungssymbol ausformuliert (Flur 7).

Auffallend die Grabstätte Spangenberg

Auffallend ist auch die von der Firma Peters gearbeitete Grabstätte Spangenberg, die eine kniende, antik gekleidete Frau mit einer erhobenen Schale in den Händen zeigt.

Besonders erwähnenswert ist die Grabstätte Valder, die der Bildhauer Hein Gernot (unter anderem Umhüllung der Cassius- und Florentius Schrein, Bonn, Hochaltar Bonner Münster) 1965 schuf. Aus der kompakten Steinform ergeben sich immer wieder Abwinklungen: Stufen, und Treppen, die mit versetzen Kreuzen in den "Himmel" führen. Erich Valder war langjähriger stellvertretender Diözesanbaumeister (verstorben 1992).

Das schmiedeeiserne Kreuz der Familie Stromeyer verrät süddeutschen Einfluss. Ein aufsteigender mit Wellungen strukturierter Granitblock, in den einem Textilgewirk ähnliche Eisenstäbchen eingelassen sind, macht auf die Grabstätte Kirschbaum (verstorben 1997) aufmerksam.

Im vorderen Bereich des Friedhofs wird der verstorbenen Schwestern des ehemaligen Klosters zum Guten Hirten gedacht.