Kölner Straße, 51149 Köln

Der Friedhof wurde 1862 angelegt. Er öffnet sich von der Kölner Straße aus in nordöstlicher Richtung. Die frühen Grabstätten liegen zwischen den Fluren 1 bis 4. Sie benennen das Gedächtnis mit den auf vielen Kölner Friedhöfen zu findenden typischen Kreuzstelen.

Die mit R. Dunkel, Melaten signierte Grabstätte Josef Robakowski zeigt eine solche (wiederverwendet) um die Jahrhundertwende entstandene. Hier wird auch deutlich, dass die bekannten Kölner Werkstätten auch außerhalb des Stadtgebietes Aufträge wahrnahmen. Die aus belgischem Granit aufgebaute Grabstele lässt Wurzelwerk über die Stirnseite aufwachsen. Dieses geht über zu einem Baumkreuz, das das Monogramm Christi "IHS" ausweist.

Wandgrab erinnert an die Landwirtsfamilie Bäumers

Mit der Grabstätte Bäumers (Erstbestattung 1913), die als dreiteiliges Wandgrab gegliedert ist, wird an die Landwirtsfamilie erinnert. Im Sockel wird ein Bauer geschildert, der mit einem Holzpflug pflügt, der von einem Pferd gezogen wird. Nach oben beschließt das ganze mit einem Kreuz.

Rückwärtig hierzu gelegen ist die heute wiederverwendete Grabstätte Johann Reinold (Erstbestattung 1918). Auf einem rechteckigen mit Blattwerk geschmückten Sockel trauert eine im Muschelkalk geschaffene Frau. Sie hält mit ihrer linken den Stein und verdichtet das Andenken an die Verstorbenen, indem sie auf die Grabplatte Rosen wirft. Mit ihrer rechten hält sie, in sich tief gefasst, das gebundene Rosenbukett.

Zurückkehrend zum Hauptweg findet sich die Grabstätte Jakob Gürges (Erstbestattung um 1920) als dreiteilige Wandgrabstätte aus Basalt auf, die von den Seiten ausgehend nach oben hin ansteigt. Der mittlere Teil lässt ein fein, im körperplastischen Relief modelliertes Kreuz hervortreten, das nach oben hin mit einem scheibenförmigen Kranz umfangen ist. In der Mitte wird Christus im Marmortondo gezeigt (alles Flur 1).

Die aus Muschelkalk gefertigte Grabstätte der Familie Höller (1928) erstreckt sich hierzu rückwärtig (Flur 10). Die zweigeteilte Grabstätte führt im Aufsatz ein angeschnittenes Kreuz, das Christus im Tondo als den dornengekrönten Verstorbenen wiedergibt.

Erinnerungssteine für die Opfer des 2. Weltkrieges

An die große Anzahl der Opfer des 2. Weltkrieges gemahnen die vielen Erinnerungssteine (Flur 9). Die zwei Birken bilden zusammen mit dem großen Steinblock ein eindrucksvolles Ensemble. Eine Wandgrabstätte aus belgischem Granit, die eine Kreuzstele trägt, deren Corpus verloren ist, überfängt kurz vor Ende des Hauptweges die Ruhestätte der Familie Peter Wirtz (Erstbestattung 1939).

In einer eigenen Flur (22) eröffnet sich die querrechteckig T-förmig gestaltete Grabstätte der Alexianer-Brüder von Ensen. Das Kreuz baut mehrfach gestuft auf und führt geschwungene Enden. Der Corpus des toten Christus ist von großer Dynamik durchdrungen; geradezu wird das Wirken der Brüder als in der Nachfolge des Kreuzes stehender Dienst verdeutlicht (Bronze). Die Alexianer waren im Jahre 1908 von der Wolkenburg in Köln nach Ensen umgezogen und betreuten die großen psychiatrischen Kliniken.

Dicht hierbei liegt die Grabstätte des ehemaligen Pfarrers und Definitors von Ensen-Westhoven (1926), Pfarrer Cornelius Koenen. Die Kreuzstele aus Diabas zeigt Christus am Kreuz sterbend über einem Kelch, aus dem eine Hostie emporsteigt. Hierneben sind zur Ruhe gebettet Pfarrer Nikolaus Vogt und seine Schwester. Die dreiteilige Grabstätte ist tryptichonartig aufgefasst. Das mittlere Grabkreuz weist vergoldete Enden auf; lesbar ist die Inschrift: "ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn an (Röm. 14, 8), Halleluja".

Grabstätte des Pfarrers Scheurer von Westhoven

Sogleich daneben (alles Flur 18) wird mit einer liegenden, pultförmig geschrägten Grabplatte an die Grabstätte des Pfarrer Scheurer, Pfarrer von Westhoven (1849 bis 1893) erinnert. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass der Friedhof hier angelegt wurde. Ein geradezu filigran gestaltetes Grabkreuz, das Christus am Kreuz sehr lebendig auffasst, kennzeichnet die Grabstätte von Pfarrer Till Jakob Bonne (1903 bis 1957).

Aus den 1920er Jahren stammt die Grabstätte Bröscher. Hier wird ein rechteckiger Stein nach oben hin pyramidal beschlossen. Ein kreuzförmiges Bronzerelief mit dem dornengekrönten Christus will Trost spenden. Die Grabstätte Frau Elisabeth Reinold (Erstbestattung 1909) darf, mit ihren spielerisch dekorativen Formen, als im Geist des Jugendstils sich öffnende Grabstele betrachtet werden.

Erneut eine Kreuzstele auf belgischem Granitsockel findet sich bei der Grabstätte Reinold (Erstbestattung 1905). Das Kruzifix ist galvanoplastisch geschaffen. Die in Wiederverwendung stehende Grabstätte Weisbrod ist signiert mit Steinnus Melaten, Aachener Straße. Das Grabkreuz der 1920er Jahre will Steine, die zu einem Hügelpostament zusammen gelegt sind, in stilisierter Weise darstellen. Nach oben hin verdichtet sich das ganze über schräg zulaufende Seitenteile zum Kreuz mit galvanoplastisch gestaltetem Christus (Flur 2).

Vom Erscheinungsbild folgt auch der kommunale Friedhof in Ensen den häufig im rechtsrheinischen zu findenden Heckenfriedhöfen, die einzelne Grabstätten oder Grabfelder einfrieden. Der reiche Baumbestand macht ihn zu einem meditativen Platz, an dem das Sterben als ein Zurückfinden zum Schöpfergott erfahren werden kann.