Frankfurter Straße, 51145 Köln

Der Friedhof öffnet sich von der Frankfurter Straße aus auf das Hochkreuz hin und ist breit gelagert, auf rechteckigem Grundriss, parallel zur Frankfurter Straße in Hanglage angelegt. Durch eine eindrucksvolle Heckengliederung werden die einzelnen Grabstätten und Flure benannt.

Der Friedhof wurde circa 1850 (erste Bestattung 1856 genannt) eröffnet und gliedert sich heute in 11 Flure. Im Zugangsbereich gleich linker Hand wird das Grabmal Zimmermann erkennbar. Die Grabstätte baut auf einem rechteckigen Postament auf und bringt einen blumenwerfenden Engel zur Darstellung (Erstbestattung 1933).

Bei der Grabstätte Familie Bellinghausen (Erstbestattung 1927) findet sich ein Wandgrab aus Granit, das eine betonte mittlere Kreuzstele mit einen galvanoplastisch gearbeiteten Christus aufweist. Signiert ist die Grabstätte Eheleute Matthias Frings mit "Felten Porz". Bei der dreiteiligen Wandgrabstätte mit galvanoplastisch gearbeitetem Christus fallen die besonders gut erhaltenen Einfriedungen auf. Die hängenden Kettenglieder greifen zu eisernen Balustern, die jeweils mit einem Kreuz bekrönt sind (Granit).

Das Hochkreuz des Friedhofs

Das Hochkreuz baut auf einem Granitsockel auf und ist zu einem Sitzrondell gestaltet. Der Corpus ist aus Bronze galvanoplastisch gearbeitet. Die Inschrift lautet: "Selig sind die Toten, die im Herrn Sterben, Off. 14, 13".

Gleich rechts hinter dem Hochkreuz fällt die Grabstätte Broicher (Erstbestattung 1929) auf. Das Grabkreuz ist dem Hochkreuz ähnlich. Es baut auf einem belgischen Granitsockel auf und schildert Christus am Kreuz in ausdrucksvoller galvanoplastischer Arbeit. Die oberen Kreuzenden schliessen mit Dreipässen.

Der Weg führt schließlich auf die Grabstätte der bedeutenden Landwirtsfamilie Meller zu. Durch die Mittelstele und einbeschriebene Pfeiler verschiedener Formen wird das Grab in fünf Achsen unterteilt. Auf dem mittleren Sockel erscheint betont Christus als der Auferstandene, der mit weitgeöffneten Armen auf die Verstorbenen hin zugeht, sich zu ihnen hinwendet und sie zu erwecken scheint (circa 1890, Hauptweg).

Sie kann ohne weiteres mit den großen Wandgrabstätten, die zu dieser Zeit auf dem Kölner Melatenfriedhof ebenso aufwendig geschaffen wurden, verglichen werden. 

Auffällig das dreigteilige Wandgrab Broscheidt

Die in Flur 4 auffindbare Grabstätte Broscheid (Erstbestattung 1915) zeigt ein auffälliges, dreiteiliges Wandgrab mit mittlerer Stele auf einem Dreieckssturz. In ihm eingelassen ist der verstorben, am Kreuz wiedergegebene Christus, der von Maria und Johannes beweint wird. Die Sonne und der Mond werden als Symbole des trauernden Kosmos seitlich vom Kreuz dargestellt. Auch die Laternen sind aus der Entstehungszeit des Wandgrabes.

Schräg gegenüber hiervon erscheint die Grabstätte Paul Zims (verstorben 1921) mit einer denkmalwerten Kreuzstele aus belgischem Granit. Bei der Grabstätte des Schmiedemeisters Wilhelm Zündorf (1857 bis 1920) wird ein Sockel aus belgischem Granit sichtbar. Auf diesem ruht ein kräftiger, unregelmäßig zugeschlagener Granitblock auf, der linksseitig mit einen Palmzweig geschmückt ist, der von unten ansteigt und nach oben rechts gebogen ist.

Direkt an der Frankfurter Straße liegen weitere Wandgrabstätten aus Granit: etwa die Grabstätte Franz Langel (verstorben 1939), ein zeitspezifisches Wandgrab aus Granit mit mittelbetonter Kreuzstele, die einen galvanoplastisch modellierten Christus wieder gibt; die Grabstätte Familie Josef Krämer (Erstbestattung 1937) baut als Wandgrab auf, das nach oben hin mit einem Kreissegment beschließt. In diesem ist der schmerzhafte Christus in Form eines Tondo mit Dornenkrone eingegeben.

Die Ruhestätte der Familie Engels (zwischen Flur 1 und Flur 3), am Querweg gelegen: eine dreiteilige Wandgrabstätte, deren mittlere Stele ansteigend geschwungen ist und im Tondo Christus als den Verstorbenen schildert.

Bestens erhalten die Grabstätte der Familie Backhausen

Zum Friedhofseingang (zwischen Flur 3 und Flur 5) lässt sich die bestens erhaltene Grabstätte der Familie Backhausen (Erstbestattung 1930) auffinden. Sie folgt dem Typus der über Eck gestellten Kreuzstele. Auf einem quadratischen Sockel (Kunststein) erhebt sich eine quadratische, gesockelte Granitstele, die über Eck zum Sockel steht. Aus ihm heraus erhebt sich wiederum über Eck das Kreuz, das einen galvanoplastisch geformteChristus wiedergibt.

Im nördöstlichen Hangbereich (Flur 9) steht die Trauerhalle in Form einer kleinen Kapelle. Sie fasst etwa 20 Personen. In ihrer Nähe ist die Grabstätte der Familie Vogt (Erstbestattung 1966) bildhauerisch hervorzuheben. Im unteren Bereich der Stele wurde ein Querbalken ausgeformt (wie beim Petruskreuz). Er nimmt die Namen der Verstorbenen auf. Die hiervon aufsteigende Stele beschließt ein scheibenartiges Kreuz.

Sehr eindrucksvoll und künstlerisch auffällig darf die Grabstätte von Rembert Schütte (1950-2002) genannt werden. Sie zeigt eine Granitstele, in die Bronzeplastiken eingefügt sind. Im Vordergrund kommt eine durchlöcherte menschliche Hülle zur Ausformung. Nach hinten zu schreitet ein wohl geformter Körper auf eine große, runde Öffnung zu, die tunnelartig wirkt.

So wie es auch verstanden werden kann: Der Eintritt des Menschen in diese Welt erfolgt durch den Tunnel (Geburtskanal). In seinem Sterben betritt er wiederum einen tunnelartigen Kanal, durch den hindurch er schreiten muss, um hiernach zu einem neuen Seinszustand gewandelt zu sein.