Lehmbacher Weg, 51109 Köln

Der Friedhof öffnet sich vom Lehmbacher Weg in östlicher Richtung und ist auf 31 Flure hin angelegt. Die hochzahligen liegen zum Lehmbacher Weg hin. Er wurde im November 1972 eröffnet.

In Flur 13 liegt die Grabstätte Renate Dörr. Zwei Holzstelen steigen von unten an und sind sich durch Formen einerseits unähnlich, anderseits passen sie zusammen.

Fein gearbeitet: die Stele der Grabstätte Schulze

In Flur 13 lässt sich auch eine feine künstlerische Arbeit bei der Grabstätte Wolfgang Schulze (verstorben 2001) finden. Die in Westerwalder Blaustein angelegte Stele gibt auf der linken Seite eine ansetzende Treppe wieder, die sich nach oben verbreitert. Ein enges Portal weist auf den Zugang zur Ewigkeit hin.

Gleich in der Nähe hiervon findet sich bei der Grabstätte Rosemarie Becker ein findlingsartiger Stein, der eine seltsam amorphe Form aufweist. Die Inschrift lautet: "Gestern liebte ich, heute leide ich dennoch denke ich heut und morgen gern an gestern".

In ein schweres Holzstück, das rechteckige Form hat, ist ein Kreuz bei der Grabstätte Nord (Ernst 1935-1998) vertieft. Ein Fahrrad, das einen Berg in nördlicher Richtung hochfährt ist erkennbar, passend zum Namen: eben Nord. Eine kleine bronzene Maus im Aufsatz trägt daneben die Grabstätte Anna Maria Hemmersbach: formal eine Basaltstele mit amorpher Form.

Nach Süden hin liegt die Grabstätte Gudrun Feser: hier ist ein Ginkgoblatt als Grundform des Steines angelegt (1944-1990). Auf dem Stil des Blattes ist eine Strophe aus dem Gedicht Gingo Biloba (1815) von Johann Wolfgang von Goethe zu lesen: "Ist es ein lebendig Wesen, das sich in sich selbst getrennt? Sind es zwei, die sich erlesen, das man sie als Eines kennt" (alles Flur 13).

Ungewöhnlich die Grabstätte Hor Tain

Eine ganz ungewöhnlich wirkende Grabstätte stellt die Grablege Hor Tain dar (1919-1994). Fischähnliche Wesen werden nach außen aber auch frontal zugewandt. Das Wandgrab führt zudem chinesische Schriftzeichen (alles Flur 14).

Quer hierzu liegt in Flur 15 die Grabstätte Günter Löttgen (1929-2000). Er war viele Jahre Lehrer am Hölderlin-Gymnasium in Köln-Mülheim und verdienter Presbyter in Neubrück. Das Grabkreuz auf dem Granitblock ist mit Ähren umfasst.

In Flur 4 ist ein großes Feld für anonyme Bestattungen angelegt. Eine torähnliche Architektur mit zum Himmel gewandten Segmentbögen überfängt alle diese Gräber.

In Flur 13 erinnert bei der Grabstätte Gunda Freise (1970-1983) ein betender Engel an die früh Verstorbene. Der Engel wird konisch in kompakter Form geschildert und mit gefalteten Händen, eindringlich betend und schützend dargeboten.

Basaltkreuz in griechischer Form - Grabstätte Bauer

Ein Basaltkreuz griechischer Form schmückt die Grabstätte Bauer. Auf konischem Sockel, in dessen Mitte Raum für ein Grablicht gebildet ist, wird Christus mit weit geöffneten Armen als Gekreuzigter gezeigt. Auf dem findlingsartigen Stein von Marie Unrein (verstorben 1983, Flur 13) ist ein Kreuz aufgelegt, das betende Hände hält. Von unten legt sich ein wachsender Zweig hinter das Bronzekreuz. Fast könnte das fortdauernde, ewige Gebet aus dem Grab heraus symbolisiert sein.

Bei der Grabstätte Thomas (verstorben 1983) und Jan (verstorben 1976) Hoffmann ist der Stein T-förmig angelegt. Am oberen Balken ist er mit Efeu geziert und zeigt in der Mitte einen Christustondo mit Dornenkrone im Relief (Flur 13).

Die Grabstätte von Michélle Franck (keine Daten) winkelt zwei Stelen nach oben. Dadurch wird Raum für die Grabplatte ausgespart. Auf der niedrigen rechten Stele ist ein Kind wiedergegeben, das die Hände zu den Augen führt. Fast wirkt es embryonal (Flur 13).

Nicht weit hiervon findet sich die Grabstätte Jonen (Erstbestattung 1988). Auf dem Grab liegt ein kreisrunder Stein, der über eine Schräge zu einer Plattform läuft. In diese ist das Kreuz eingegeben, das sich in die Kreisenden hineingräbt. Lesbar ist (Röm. 14, 8): "Leben wir so leben wir dem Herrn, sterben wir so sterben wir dem Herrn" (Flur 21).

Künstlerisch auffällig die Grabstätte der Familie Prunz

Eine künstlerisch auffällige Grabstätte ist die der Familie Prunz (Erstbestattung 1992). Der Stein baut auf einem Halbkreis auf, in den ein kubisch eingebrachtes Kreuz modelliert ist (Flur 20).

In Flur 29 tritt bei dem Gedenkstein für Gudrun Lorscheid (verstorben 1994) ein Frauenkopf aus einer Basaltstele heraus.

Eine feine Granitstele macht auf Andreas Frank (Flur 29) aufmerksam. In der Mitte hat sie ein Profil und verläuft nach oben in geschwungener Form. Eingelassen ist ein Bronzerelief, das den Schwung der vertikalen Linie zum einen birgt, zum andern horizontale Linien zusätzlich einbringt. Auf den horizontalen Linien befinden sich Menschen, die zur Mitte hinschreiten. Diese wird gebildet von Christus, der den Menschen seine Wundmale entgegenhält.

Hierneben liegt die Grabstätte Winfried Hinz (verstorben 1997). Zwei Granitstelen flankieren eine gusseiserne Stele, die nach oben hin ellipsoid fließt und einen Himmelsgewandten mit geöffneten Armen wiedergibt. Die dritte der Granitstelen führt den Namen des Verstorbenen.

Demgegenüber, in Flur 29, wird auf einem Granitstein an Doktor Erich Köhler erinnert. Doktor Köhler war einer der bedeutendsten Kölner Anwälte, Fachgebiet Zivilrecht. Ab seinem 70. Lebensjahr wandte er sich vor allem dem Restitutionsrecht zu, das nach der Wiedervereinigung Menschen ihr häufig unrecht verloren Gegangenes zurückerstatten verhalf.

In Flur 5 sind in einem eigenen Feld eine Reihe von verstorbenen, türkischen Bürger unserer Stadt begraben. Viele der Grabsteine sind mit Bildern versehen. Die Schriften sind zumeist arabisch.