Gemeinsam Bildung vor Ort gestalten und entwickeln

Zu den wichtigsten Aufgaben einer Kommune gehört es, für ausreichende, breit gefächerte und qualitätsvolle Bildungsangebote zu sorgen. 

Regionale Bildungslandschaft

Verantwortungsgemeinschaft von Land und Kommune für Bildung

In den Kommunen werden die Grundlagen für berufliche Perspektiven und gesellschaftliche Teilhabe der Bürger*innen sowie gleichzeitig für die Zukunftsfähigkeit der Region gelegt.

© panthermedia.net/alphaspirit

Die Städte prägen mit ihren vielfältigen Einrichtungen die Bildungslandschaft ihrer Region: Lernen findet in Kinder- Jugendeinrichtungen, Schulen und Weiterbildungseinrichtungen, im Theater, in Museen, im Sportverein und an vielen anderen Orten und zu vielen Gelegenheiten statt.

2007 erklärte daher auch der Deutsche Städtetag in der "Aachener Erklärung" die kommunale Bildungslandschaft, im Sinne eines vernetzten Systems von Erziehung, Bildung und Betreuung, zum Leitbild des Engagements der Städte. 

"Aachener Erklärung"

Regionale Bildungslandschaft Köln

Mit der Kooperationsvereinbarung zwischen Stadt Köln und Land NRW wurde in Köln bereits 2008 die Basis für die Regionale Bildungslandschaft Köln gelegt.

Zentrale Aufgabe der Regionalen Bildungslandschaft Köln ist es, aus der gemeinsamen Verantwortung der beteiligten Akteur*innen heraus ein verlässliches und hochwertiges Bildungsangebot zu gewährleisten, das allen Bürger*innen einen chancengerechten Zugang zu Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglicht. 

Dafür soll im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses die Qualität des Bildungsangebotes in allen Kölner Bildungseinrichtungen weiter optimiert werden.

Regionale Bildungslandschaft – bildung.koeln.de

Vom regionalen Bildungsnetzwerk zum kommunalen Bildungsmanagement

Eine Regionale Bildungslandschaft mit vielfältigen Einrichtungen und Angeboten erfordert jedoch auch Koordination und systematische, qualitätsvolle Entwicklung, will sie den wechselnden Anforderungen an Bildung vor Ort gerecht werden.

In der Münchener Erklärung des Deutschen Städtetags 2012 erklären die Kommunen daher ihr Ziel, ihre Bildungslandschaften zu einem dauerhaften Bildungsmanagement weiter zu entwickeln, in dem Bildungsakteure in Verantwortungsgemeinschaften verstärkt zusammenarbeiten, um für die Bürger*innen der Stadt optimale Bildungsvoraussetzungen und -chancen zu schaffen.

Münchener Erklärung

Zentrales Ziel des kommunalen Bildungsmanagements ist weiterhin die Bildungsgerechtigkeit für alle Bürger*innen einer Kommune. Durch eine bessere Koordination der Bildungsangebote und eine nachhaltige Kooperation der beteiligten Akteur*innen in den Kommunen sollen Bildungsstrukturen und Bildungsangebote transparenter werden und Ressourcen effizienter eingesetzt werden.

Zu den Kernaufgaben des Bildungsmanagements zählen insbesondere:

  • die Identifizierung und Zusammenführung von Schlüsselakteur*innen in der Kommune
  • die Bündelung von Bildungszuständigkeiten und -aktivitäten in einem gemeinsam verantworteten Bildungsmanagement
  • die Entwicklung eines Gesamtkonzepts einer kommunalen Strategie für ein vor Ort gelingendes Lernen im Lebenslauf
  • die regelmäßige Bestandsaufnahme der Bildungsaktivitäten auf kommunaler Ebene im Rahmen einer Bildungsberichterstattung
  • die Bereitstellung von Beratung und Informationen für die Bürger*innen, Bildungsträger, Bildungsinstitutionen und Wirtschaft  

Quellen:

Transferinitiative Bundesministerium für Bildung und Forschung Erläuterung Bildungsmanagement

Kommunales Bildungsmanagement in Köln

Die Beteiligung der Stadt Köln am Bundesprogramm "Lernen vor Ort" von 2009 bis 2012 gab der seit 2008 bestehenden "Regionalen Bildungslandschaft Köln" den Impuls für die Weiterentwicklung zum "Kommunalen Bildungsmanagement".

Durch die in "Lernen vor Ort" entwickelten Ergebnisse konnten wichtige Grundlagen für ein kommunales Bildungsmanagement geschaffen und das bildungsrelevante Planen, Entscheiden und Handeln aller Akteur*innen positiv beeinflusst werden.

Lernen vor Ort - Ein Bildungsmanagement für Köln Lernen vor Ort - Förderzeitraum endet, aber die Arbeiten werden fortgeführt

Die Ergebnisse sowie der Auftrag zur weiteren Entwicklung wurden an die Geschäftsstelle der Regionalen Bildungslandschaft Köln, das Regionale Bildungsbüro, im Amt für Schulentwicklung übergeben.

Das Regionlale Bildungsbüro

Die Ziele

Die Leitziele für das kommunale Bildungsmanagement in Köln ergeben sich aus dem Leitbild Köln 2020, vor allem aus den beiden Handlungsfeldern "Die aufgeschlossene Wissensgesellschaft" und "Die moderne Stadtgesellschaft". Hier werden wichtige Leitziele der Kölner Bildungspolitik beschrieben.

Leitbildbericht 2009
PDF, 2024 kb

In der Integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung 2011 wurden die 21 Handlungsziele des Dezernates für Bildung, Jugend und Sport der Stadt Köln erstmalig im Einzelnen aufgeführt.

Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung 2011

Eine aktuelle Fassung der Handlungsziele wurde im Frühjahr 2016 im Ausschuss für Schule und Weiterbildung, im Sportausschuss sowie im Jugendhilfeausschuss veröffentlicht.

Aktuelle Handlungsziele des Dezernats für Bildung, Jugend und Sport 2016

Die sich daraus für die Regionale Bildungslandschaft Köln ergebenden Leitziele sind im Strategiepapier der Regionalen Bildungslandschaft Köln von 2012 zusammengefasst:

Zentrales Ziel der Regionalen Bildungslandschaft Köln ist, dass allen Menschen in Köln entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten Bildungsangebote offen stehen, in denen sie die für sie bestmögliche Förderung und Unterstützung erfahren, um die Grundlage für ein erfülltes und selbst gestaltetes Leben zu erhalten. Dafür soll im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses die Qualität des Bildungsangebotes in allen Kölner Bildungseinrichtungen weiter optimiert werden.

Die Arbeit der Regionalen Bildungslandschaft Köln orientiert sich an folgenden Leitsätzen:

  • Wir stärken Bildungschancen! 
  • Wir entwickeln regionale Bildungsnetzwerke weiter!
  • Wir nehmen alle Phasen lebensbegleitenden Lernens in den Blick!
Leitsätze und Weiterentwicklung

Bildungsmonitoring und Bildungsberichterstattung

Bildungsmonitoring ist ein datenbasierter, fortlaufender Beobachtungs- und Analyseprozess des gesamten Bildungswesens beziehungsweise einzelner Teilbereiche mittels empirisch-wissenschaftlicher Methoden. Bildungsmonitoring ist damit gleichzeitig Grundlage und zentrales Instrument für die Steuerung und Gestaltung des kommunalen Bildungswesens vor Ort.

Ein wesentliches Produkt des Bildungsmonitorings ist der Bildungsbericht. Dieser Bericht untersucht das Bildungsgeschehen vom frühkindlichen Bildungsbereich bis hin zur Weiterbildung im Erwachsenenalter.

Im Rahmen des Programms "Lernen vor Ort" wurde 2012 ein umfassender Bildungsbericht für Köln erstellt. Seit dem sind thematische Teilberichte erarbeitet worden, um einzelne Bildungsbereiche vertiefter zu analysieren:  

Bildungsmonitoring Köln

Die Abteilung Regionale Bildungslandschaft im Amt für Schulentwicklung hat 2016 einen ersten Bericht erstellt. Dieser Bericht gibt zum einen erstmalig einen facettenreichen Überblick über die vielfältigen, Schule und Bildung unterstützenden Angebote und Projekte der Abteilung und bietet damit Transparenz für Fachgremien und (Fach-)Öffentlichkeit. Zugleich will dieser Bericht auch einen Beitrag zum Aufbau eines systematischen und dauerhaften Berichtswesens im Bereich Bildung leisten. Ebenso dient der vorliegende Bericht auch als Reflexionsinstrument für die weitere Entwicklung der Arbeit in der Abteilung. Den darauf folgenden Bericht der Abteilung Regionale Bildungslandschaft der Jahre 2018 bis 2019 können Sie hier einsehen. 

Bericht der Abteilung Regionale Bildungslandschaft
PDF, 2194 kb

Gremienstruktur der Regionalen Bildungslandschaft Köln

Perspektivisch sollen die beiden bestehenden Gremien der Regionalen Bildungslandschaft Köln, die Regionale Bildungskonferenz und der Lenkungskreis Regionale Bildungslandschaft, zu den zentralen Steuergremien für die Entwicklung und Planung der Regionalen Bildungslandschaft Köln weiterentwickelt werden.

In der Regionalen Bildungskonferenz sind bereits heute Schule, Jugendhilfe, Elternvertretung, Kammern und Wohlfahrtsverbände, Stiftungen und Wissenschaft vertreten und bilden das Basisgremium der Regionalen Bildungslandschaft. Zu den Sitzungen der Regionalen Bildungslandschaft laden Kommune und Bezirksregierung in gemeinsamer Verantwortung ein. Künftig soll sichergestellt werden, dass alle Bildungsbereiche entlang des "Lernens im Lebenslauf" vertreten sind und sowohl den Blick auf einzelne Bildungsbereiche als auch auf die Bildungslandschaft als Ganzes ermöglichen. In der Bildungskonferenz ist Raum für grundlegende Diskussionen bezüglich der Entwicklungen der Regionalen Bildungslandschaft. Die Bildungskonferenz gibt Impulse und Empfehlungen an den Lenkungskreis der Regionalen Bildungslandschaft.

Der Lenkungskreis Regionale Bildungslandschaft mit Vertretungen der Kommune und des Landes nimmt die Impulse und Empfehlungen der Bildungskonferenz auf und trifft strategische Entscheidungen nach Abstimmung mit den Lenkungs- und Koordinierungsgremien einzelner Bildungsbereiche.

Das Regionale Bildungsbüro bereitet die Sitzungen von Lenkungskreis und Bildungskonferenz vor, koordiniert die Umsetzung der Beschlüsse des Lenkungskreises und gibt Beschlüsse an die Koordinierungsstellen der Kommune weiter.

Die Bildungseinrichtungen sowie die beratenden und unterstützenden Institutionen leiten ihre Erfahrungen aus der Praxis an die Kommunalen Koordinierungsstellen. Diese werden, zum Beispiel über die Berichterstattung, im Lenkungskreis und der Bildungskonferenz für die weitere Entwicklung berücksichtigt.